14.11.2017 09:51:43
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MÄRKTE EUROPA/Besseres deutsches BIP stützt
Von Manuel Priego-Thimmel
FRANKFURT (Dow Jones)--Europas Börsen sind am Dienstag nach besseren deutschen Wachstumszahlen etwas fester in den Handel gestartet. Das BIP stieg im dritten Quartal um 0,8 Prozent und damit deutlich stärker als die erwarteten 0,6 Prozent. Die Daten zur chinesischen Industrieproduktion für Oktober sind derweil im Rahmen der Erwartungen ausgefallen. Im frühen Handel steht daneben ein Reigen von Quartalszahlen im Fokus der Anleger. Der DAX steigt im frühen Geschäft um 0,3 Prozent auf 13.113 Punkte, für den Euro-Stoxx-50 geht es um 0,3 Prozent auf 3.583 Punkte nach oben.
Übergeordnet fehlen den Börsen derzeit allerdings die Treiber für einen Ausbruch nach oben. Fundamental belastend wirkt weiterhin die nachlassende Hoffnung auf eine baldige umfangreiche Steuerreform in den USA. Daneben ist die sich langsam dem Ende zuneigende Berichtssaison nicht ausreichend positiv verlaufen, um die Kurse nach oben zu treiben. Grundsätzlich sei das günstige Umfeld für Aktien allerdings unverändert intakt, heißt es im Handel.
Mit Interesse dürften die Anleger die in Frankfurt stattfindende Konferenz über Zentralbank-Kommunikation verfolgen, an der neben EZB-Präsident Mario Draghi, Fed-Chefin Janet Yellen, der Chef der japanischen Notenbank Haruhiko Kuroda sowie der Chef der Bank of England Mark Carney teilnehmen werden. Marktbewegende Aussagen zur aktuellen Geldpolitik werden allerdings nicht erwartet. Das Euro notiert aktuell nach den besseren deutschen Wirtschaftsdaten etwas fester bei 1,1698 Dollar.
RWE-Zahlen erfüllen die Erwartungen - Unsicherheitsfaktor JamaikaNach Zahlen, die sich im Rahmen der Erwartungen bewegen, verliert die RWE-Aktie 1,4 Prozent. Nach der heftigen Gewinnwarnung von EdF, die zu Wochenbeginn den Versorgersektor belastete, hatten sich Händler zunächst auf eine positive Aktienreaktion eingestellt. Allerdings stellen für RWE die laufenden Koalitionsverhandlungen einen Unsicherheitsfaktor dar. Die Grünen wollen bis 2020 möglichst viele mit Kohle befeuerte Kraftwerke abstellen, damit Deutschland seine ehrgeizigen Klimaziele doch noch erreichen kann.
Entgegen der Erwartungen notieren Infineon mit Aufschlägen von 2,4 Prozent. Die Entwicklung in der wichtigen Automotive-Sparte hat enttäuscht - sowohl beim Umsatz als auch bei den Ergebnisse. Allerdings sei dies vornehmlich auf negative Währungseffekte zurückzuführen. Positiv wird aufgenommen, dass Infineon im neuen Geschäftsjahr das Wachstumstempo halten will. Für das Henkel-Papier geht es kräftig um 4,5 Prozent nach unten: Der Umsatz hat die Erwartungen nicht erfüllt, genausowenig wie das bereinigte EBIT.
Vodafone erhöhen die PrognoseKräftig im Plus mit 4,6 Prozent sind Vodafone in den Handel gestartet. Dass Vodafone die Prognose erhöhe habe man nicht auf dem Radar gehabt: "Die Anhebung ist extrem stark, wenn man bedenkt, dass Vodafone nicht überschwenglich bei Prognosen vorgeht". So haben die Briten ihre Schätzung für das organische Wachstum gleich auf 10 Prozent erhöht und damit deutlich über die bisherige Spanne von 4 bis 8 Prozent. Die starke Reaktion des Aktienmarktes zeige zudem, dass der Markt bei den Gewinnmitnahmen seit vergangener Woche übertrieben habe.
Als stark werden die Zahlen von United Internet (plus 1,8 Prozent) und Drillisch (plus 2,0 Prozent) im Handel bezeichnet. United Internet habe vor allem beim Gewinn noch besser als erwartet abgeschnitten. Gute Beiträge zum Umsatz- und Gewinnwachstum lieferten die neu mitkonsolidierten Drillisch und Strato. Die Quartalszahlen von Aareal werden im Handel als im Rahmen der Erwartungen liegend bezeichnet. Positiv hebt ein Marktteilnehmer das bessere Betriebsergebnis hervor. Aareal gewinnen 0,7 Prozent.
Gewinnwarnungen von Nordex und CentrotecSehr negativ, aber wohl eingepreist, werden die Zahlen und die gesenkte Prognose von Nordex im Handel aufgenommen. "Nach Vestas hatte man damit schon gerechnet, weil das Branchenprobleme waren", sagt ein Händler. Größter Negativfaktor bei Nordex sei der sehr schwache Auftragseingang. Nordex verlieren 6,4 Prozent. Nach einer Gewinnwarnung brechen Centrotec dagegen mit Abschlägen von 11,3 Prozent massiv ein. "Das bestätigt die Befürchtungen über zu sehr gehypte Themenmärkte wie effizientere und erneuerbare Energien", sagt ein Händler.
Die Neunmonatszahlen von Deutsche Wohnen sind nach Einschätzung von Baader Helvea "solide aber unspektakulär" ausgefallen. Die Aktie gewinnt 0,3 Prozent. Nach positiven Analystenstimmen rücken Deutsche Pfandbriefbank um 3,7 Prozent vor. Nach einer Kaufempfehlung durch HSBC steigen Talanx 2,3 Prozent.
=== INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD Euro-Stoxx-50 3.583,31 0,25 8,79 8,90 Stoxx-50 3.162,81 -0,01 -0,41 5,06 DAX 13.113,05 0,30 38,63 14,21 MDAX 26.475,01 0,73 193,05 19,32 TecDAX 2.499,14 1,17 28,95 37,94 SDAX 11.703,97 0,97 112,48 22,95 FTSE 7.428,49 0,18 13,31 4,00 CAC 5.359,38 0,33 17,75 10,22 Bund-Future 162,08 0,03 1,24 DEVISEN zuletzt +/- % Mo, 8:15 Fr, 17.18 % YTD EUR/USD 1,1698 +0,40% 1,1651 1,1654 +11,2% EUR/JPY 133,21 +0,76% 132,20 132,24 +8,4% EUR/CHF 1,1649 +0,34% 1,1609 1,1608 +8,8% EUR/GBP 0,8921 +0,32% 0,8892 1,1332 +4,7% USD/JPY 113,86 +0,34% 113,47 113,47 -2,6% GBP/USD 1,3113 +0,11% 1,3099 1,3208 +6,3% ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 56,57 56,76 -0,3% -0,19 -0,9% Brent/ICE 62,96 63,16 -0,3% -0,20 +7,3% METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.272,65 1.278,35 -0,4% -5,71 +10,5% Silber (Spot) 16,93 17,05 -0,7% -0,12 +6,3% Platin (Spot) 930,00 932,50 -0,3% -2,50 +2,9% Kupfer-Future 3,11 3,12 -0,2% -0,01 +23,2% ===Kontakt zum Autor: manuel.priego-thimmel@wsj.com
DJG/mpt/ros
(END) Dow Jones Newswires
November 14, 2017 03:52 ET (08:52 GMT)
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