04.05.2018 10:12:46
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MÄRKTE EUROPA/Berichtssaison erfreut überwiegend
FRANKFURT (Dow Jones)--Leicht erholt von den Vortagsverlusten sind Europas Aktienmärkte am Freitag in den Handel gestartet. Dabei stehen sie aber ganz im Zeichen der weiter auf Hochtouren laufenden Berichtssaison. Hier wurden überwiegend starke Geschäftszahlen vorgelegt. Unterstützung kommt vom Euro, der deutlicher unter die Marke von 1,20 Dollar gefallen ist, und der in jüngster Zeit häufig zu beobachtenden Erholung der Wall Street nach Börsenschluss in Europa.
Am Nachmittag rücken dann die US-Arbeitsmarktdaten für April in den Fokus. Sie könnten weitere Hinweise liefern, ob im laufenden Jahr noch zwei - wie bislang von der US-Notenbank avisiert - oder doch drei weitere Zinserhöhungen in den USA anstehen. Vor allem der Lohnkomponente kommt dabei erhöhte Aufmerksamkeit zu. Die Fed-Sitzung vom Mittwochabend hatte hier zunächst keine Klarheit gebracht. Die fallenden Renditen machen daher erneut den Bankensektor zum schwächsten in Europa, er verliert 0,7 Prozent. Der DAX legt um 0,5 Prozent zu auf 12.751 Zähler, der Euro-Stoxx-50 um 0,1 Prozent auf 3.532 Punkte.
Bayer steigt aus Covestro aus
Die Musik spielt weiter bei einer Flut von Geschäftszahlen, was für einen Freitag eher ungewöhnlich ist. Für Gesprächsstoff sorgen dazu Vonovia und Bayer, die sich beide frisches Kapital besorgt haben. Vonovia fallen um 1,5 Prozent, Bayer steigen hingegen 1,1 Prozent. Vonovia hat eine knapp 1 Milliarde Euro schwere Kapitalerhöhung für die Finanzierung des Kaufs von Victoria Park in Schweden durchgeführt.
Bayer verkauft zur Finanzierung der Übernahme des US-Saatgutriesens Monsanto seine restlichen Covestro-Aktien an Großinvestoren und nimmt damit 2,2 Milliarden Euro ein. Die Nachfrage nach den rund 28,8 Millionen Covestro-Aktien war hoch. Bayer konnte sie zu 75,50 Euro platzieren und musste damit einen nur geringen Abschlag von 1,2 Prozent auf den Schlusskurs gewähren. Covestro fallen um 0,9 Prozent auf 75,76 Euro.
BMW mit guten Zahlen - Freude über höhere Prognose bei Lanxess
BASF zeigen sich unverändert nach Quartalsdaten, sie seien ohne große Überraschung ausgefallen. Für einen Freudensprung von über 6 Prozent sorgen dagegen Lanxess. Der Spezialchemiekonzern hat den Ausblick erhöht und will das operative Ergebnis vor Sondereinflüssen um 5 bis 10 Prozent steigern. Bei BMW geht es indes um fast 2 Prozent tiefer, was Händler eher auf Geiwnnmitnahmen zurückführen. Börsianer bemängeln die schwache Entwicklung des Cashflows. Bei den Analysten von Evercore ISI heißt es aber, das erste Quartal sei sehr stark ausgefallen. Linde und VW fallen nur optisch deutlich wegen Dividendenzahlungen.
Im MDAX springen Rheinmetall um 3,6 Prozent. Besonders der Rüstungsbereich habe noch besser als erwartet abgeschnitten, die Auftragseingänge seien stark gewesen und gleichzeitig der Gewinn weniger deutlich zurückgegangen wie nach dem hohen Vorjahresvergleichsquartal befürchtet. Die Titel des Anlagenbauers Gea zeigen sich nach Zahlenausweis unverändert. Bei Gabestaplerherstller Jungheinrich geht es 2,3 Prozent tiefer. Hier wird bei guter Auftragslage die Profitabilität bemängelt.
Europas Banken unter Druck - Britische Airlines mit starken Zahlen
Druck in Europa gibt es auf die Aktien der französischen Bankenwerte. So ist bei der Societe Generale der Gewinn vor Steuern laut Händlern doch unter Erwartung ausgefallen und die Kernkapitalquote gesunken, was die Aktien über 6 Prozent nach unten drückt. Auch BNP Paribas verlieren 3,4 Prozent wegen höherer Erwartungen. Händler betonen jedoch Unsicherheiten bei der Einordnung der Geschäftszahlen, da die aktuellen Geschäftszahlen auf neuen IFRS-Bilanzierungsrichtlinien fußen.
Zudem hatten schwache Inflationsdaten für fallende Renditen an den Anleihemärkten gesorgt und damit die Stimmung für den gesamten Bankensektor belastet. Höhere Renditen machen das traditionelle Bankengeschäft lukrativer. In Österreich fallen Erste Group daher um 4 Prozent. Im DAX erholen sich Commerzbank um 0,4 Prozent, hatten jedoch schon am Vortag 3 Prozent verloren. Bei HSBC in London geht es sogar 2,5 Prozent tiefer trotz der Ankündigung eines milliardenschweren Rückkaufprogramms.
Kräftig unter Druck stehen auch Air France-KLM mit minus 6 Prozent. Hier sei so ziemlich alles schlechter ausgefallen als erwartet, heißt es im Handel. Zu dem höheren Verlust im Quartal geselle sich ein negativer Ausblick auf steigende Kerosinkosten und Belastungen durch den Euro und Streiks. Im Gegensatz dazu zeigt sich die British-Airways-Mutter IAG. Hier stieg der operative Gewinn deutlich, was die Aktien mit 5,3 Prozent Plus honorieren. Auch Easyjet steigen 2,5 Prozent dank starker Passagierzahlen.
In der zweiten deutschen Reihe haussieren Pfeiffer Vacuum weiter. Dank einer Kaufen-Empfehlung durch die Commerzbank geht es 4 Prozent nach oben. Freenet fallen indes 3,2 Prozent. Die am Vorabend vorgelegten Geschäftszahlen belegten, dass Investitionen in die Zukunft auf dem Ertrag lasteten, heißt es. Auch das mobile Kerngeschäft sei schwächer als erwartet ausgefallen.
Für S&T geht es um über 4 Prozent nach unten, obwohl der Quartalsausweis des österreichischen Technologiekonzerns als stark bezeichnet wird.
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INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD
Euro-Stoxx-50 3.532,32 0,09 3,20 0,81
Stoxx-50 3.079,75 0,24 7,42 -3,09
DAX 12.750,89 0,48 60,74 -1,29
MDAX 26.359,74 0,48 126,16 0,61
TecDAX 2.705,94 0,56 14,94 6,99
SDAX 12.448,92 0,19 23,68 4,73
FTSE 7.529,70 0,36 27,01 -2,41
CAC 5.491,40 -0,19 -10,26 3,37
Bund-Future 159,22% 0,05 0
DEVISEN zuletzt +/- % Fr., 8:37 Uhr Do, 17.25 Uhr % YTD
EUR/USD 1,1975 -0,10% 1,1972 1,1959 -0,3%
EUR/JPY 130,58 -0,23% 130,64 130,39 -3,5%
EUR/CHF 1,1957 -0,02% 1,1958 1,1945 +2,1%
EUR/GBP 0,8823 -0,08% 0,8827 1,1331 -0,8%
USD/JPY 109,05 -0,12% 109,13 109,02 -3,2%
GBP/USD 1,3572 -0,02% 1,3562 1,3551 +0,4%
Bitcoin
BTC/USD 9.680,88 +0,0% 9.627,49 9.432,42 -29,1%
ANLEIHERENDITEN aktuell Vortag YTD absolut
Deutschland 2 Jahre -0,58 -0,59 0,03
Deutschland 10 Jahre 0,53 0,53 0,10
USA 2 Jahre 2,48 2,47 0,59
USA 10 Jahre 2,94 2,95 0,53
Japan 2 Jahre -0,14 -0,14 0,00
Japan 10 Jahre 0,04 0,04 -0,01
ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD
WTI/Nymex 68,35 68,43 -0,1% -0,08 +13,8%
Brent/ICE 73,54 73,62 -0,1% -0,08 +12,7%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD
Gold (Spot) 1.310,54 1.312,14 -0,1% -1,60 +0,6%
Silber (Spot) 16,41 16,44 -0,2% -0,03 -3,1%
Platin (Spot) 900,15 905,50 -0,6% -5,35 -3,2%
Kupfer-Future 3,08 3,06 +0,7% +0,02 -7,1%
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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/mod/flf
(END) Dow Jones Newswires
May 04, 2018 04:13 ET (08:13 GMT)
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