15.06.2017 16:37:47

MÄRKTE EUROPA/Bank of England schiebt Pfund an

   Von Manuel Priego-Thimmel

   FRANKFURT (Dow Jones)--Die Bank of England (BoE) hat die Anleger am Donnerstag auf dem falschen Fuß erwischt. Zwar wurde der Leitzins wie erwartet bei 0,25 Prozent bestätigt. Allerdings fiel die Zustimmung zu der Entscheidung mit 5 zu 3 Stimmen sehr knapp aus. Bei der vorherigen Entscheidung gab es nur eine Abweichlerin. Das Pfund reagierte mit Aufschlägen auf die Zinsentscheidung, während britische Aktien verstärkt unter Druck gerieten, auch bedingt durch schwache Einzelhandelsdaten.

   Übergeordnet lastet die geldpolitische Entscheidung der US-Notenbank vom Vortag auf den Börsen, die als vergleichsweise falkenhaft aufgenommen wurde. Die Bank erhöhte den Leitzins wie erwartet um 25 Basispunkte und hielt sich weitere Schritte offen. Zugleich nannte sie Details zur geplanten Bilanzkürzung. Der Dax verliert 1,2 Prozent auf 12.649 Punkte, während der Euro-Stoxx-50 um 1,1 Prozent auf 3.509 Punkte fällt.

   Der FTSE-100 gibt 1,1 Prozent nach, der breitere FTSE-250 verliert gleich 2,9 Prozent. Hier belastet nicht nur das Entscheidung der BoE sondern auch die schwachen Einzelhandelsumsätze aus Großbritannien. Diese sind im Mai um 1,2 Prozent gegenüber dem Vormonat eingebrochen. Die Prognose lag bei einem Minus von 1 Prozent. Die britischen Konsumenten leiden unter einem steigenden Inflationsdruck bei gleichzeitig nur geringem Lohnwachstum. Tesco verlieren 3,1 Prozent, Marks & Spencer 4,4 Prozent, Next 6,6 Prozent oder Sainsbury 2,0 Prozent.

Bank of England befindet sich in einer Zwickmühle Das Pfund hat nach der BoE-Zinsentscheidung auf im Tageshoch knapp 1,2780 Dollar aufgewertet, kommt nun aber wieder auf 1,2749 Dollar zurück. Die hohe Zahl an Abweichlern deutet auf eine sehr intensive Debatte innerhalb der BoE über die zukünftige Geldpolitik hin. Die BoE befindet sich in einer Zwickmühle. Einerseits zieht die Inflation an, andererseits neigt die britische Wirtschaft zur Schwäche und die Brexit-Risiken sind groß. Allerdings ist unwahrscheinlich, dass sich die Falken geldpolitisch durchsetzen werden.

   Weiter unter Druck stehen Technologiewerte. Der TecDax büßt 1,6 Prozent, europaweit verliert der Sektor 1,3 Prozent. Die Unsicherheit unter den Anlegern ist weiter sehr groß. Die Branche gilt als überbewertet. In einer jüngsten Umfrage von Bank of America-Merrill Lynch hatten einige Fondsmanager sogar vor einer Blase in Internet-Aktien gewarnt.

H&M fallen nach schwachen Umsatzzahlen Auf Unternehmensseite ist es an Fronleichnam wie erwartet ruhig. Im DAX geben Deutsche Telekom nachrichtenlos um 2,4 Prozent nach. Zeitlich fällt der Rückgang mit dem Ende der Roaming-Gebühren in der EU zusammen. "Der Termin war allerdings längst bekannt, so dass das keine Rolle spielt", sagt ein Händler. Bei Lufthansa dürften Gewinnmitnahmen belasten; für die Aktie geht es 2,2 Prozent nach unten. In Stockholm verlieren H&M nach schwachen Umsatzzahlen 5,5 Prozent.

   Deutsche Börse gewinnen dagegen 0,3 Prozent auf 94,39 Euro. Die Aktie dürfte weiter von der Verlängerung der Wachstzumsziele bis 2019 profitieren, die der Börsenbetreiber auf dem Investorentag in London bekanntgegeben hat. Die Börse strebt ein jährliches Wachstum der Nettoerlöse von jährlich 5 bis 10 Prozent an. Mit dem Gewinn soll es um 10 bis 15 Prozent pro Jahr nach oben gehen. Bislang galten diese Ziele nur bis 2018. RBC hat laut Händlerangaben das Kursziel für Deutsche Börse auf 105 von 96 Euro erhöht.

SHW über Gebotspreis Unter den Nebenwerten profitieren SHW von einem Übernahmeangebot. Der Chef des österreichischen Motorradherstellers KTM Industries, Stefan Pierer, bietet über seine Pierer Industrie AG 35 Euro je SHW-Aktie - das ist ein Aufschlag von rund 7 Prozent auf den Schlusskurs vom Mittwoch. "Das erscheint wenig", sagt ein Marktteilnehmer. Der Kurs steigt um 11,9 Prozent auf 36,66 Euro. === INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD Euro-Stoxx-50 3.508,71 -1,08 -38,44 6,63 Stoxx-50 3.159,88 -0,40 -12,79 4,96 DAX 12.648,54 -1,23 -157,41 10,17 MDAX 24.984,96 -1,26 -320,06 12,60 TecDAX 2.239,76 -1,78 -40,65 23,63 SDAX 11.055,57 -1,30 -145,63 16,14 FTSE 7.394,11 -1,07 -80,29 3,52 CAC 5.188,51 -1,04 -54,78 6,71

Bund-Future 164,46 -0,97 1,02

DEVISEN zuletzt +/- % Do, 8.10 Uhr Mi, 17.16 Uhr % YTD EUR/USD 1,1148 -0,63% 1,1219 1,1281 +6,0% EUR/JPY 123,02 +0,04% 122,96 123,01 +0,1% EUR/CHF 1,0873 -0,19% 1,0893 1,0893 +1,5% EUR/GBP 0,8743 -0,72% 0,8807 1,1335 +2,6% USD/JPY 110,37 +0,69% 109,61 109,05 -5,6% GBP/USD 1,2749 +0,07% 1,2740 1,2786 +3,3%

ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 44,61 44,73 -0,3% -0,12 -21,4% Brent/ICE 46,88 47 -0,3% -0,12 -20,2%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.254,00 1.261,10 -0,6% -7,10 +8,9% Silber (Spot) 16,76 16,91 -0,9% -0,15 +5,3% Platin (Spot) 923,10 939,50 -1,7% -16,40 +2,2% Kupfer-Future 2,57 2,57 -0,3% -0,01 +1,9% === Kontakt zum Autor: manuel.priego-thimmel@wsj.com

   DJG/mpt/ros

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   June 15, 2017 10:07 ET (14:07 GMT)

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