12.09.2016 13:07:49
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MÄRKTE EUROPA/Ausverkauf geht weiter - Eon erfolgreich mit Uniper
Von Michael Denzin
FRANKFURT (Dow Jones)--Kräftig im Minus zeigen sich Europas Aktienmärkte am Montag. Sorgen über eine bevorstehende US-Zinserhöhung drücken die Börsen. Ausgelöst hatte sie am Freitag der Fed-Präsident von Boston, Eric Rosengren. Er warnte vor einer Überhitzung der US-Wirtschaft und plädierte daher für steigende Leitzinsen. Unter Druck stehen sowohl Renten- als auch Aktienmärkte. Keine einzige Branche in Europa notiert im Plus. Hauptverlierer sind die Rohstoffwerte mit 3,5 Prozent Minus.
Daneben drückt den Dax die Abspaltung der Tochter Uniper von Eon. Der DAX führt sie nun für einen Tag als Indexmitglied Nummer 31. Zudem hat Linde das Scheitern der geplanten Übernahme von Praxair bekannt gegeben. Auch Linde-Aktien gehen auf Talfahrt. Der DAX fällt um 2 Prozent auf 10.359 Punkte, der Euro-Stoxx50-Index verliert 2,1 Prozent auf 2.988 Punkte und rutscht damit unter die psychologisch wichtige Marke von 3.000 Punkten.
Märkte hoffen auf "Taube" Brainard Ganz im Fokus des Marktes stehen am Nachmittag gleich drei weitere Reden von Fed-Sprechern. Der Montag ist der letzte Tag, an dem Fed-Mitglieder sich noch äußern dürfen. Danach beginnt die Schweigeperiode vor der US-Zinsentscheidung in der kommenden Woche. Im Gegensatz zu Minneapolis-Fed-Präsident Neel Kashkari und Atlanta-Fed-Präsident Dennis Lockhart ist allerdings nur Fed-Gouverneurin Lael Brainard stimmberechtigt. Sie äußert sich um 19.15 Uhr MESZ nach Handelsschluss in Europa.
Händler hoffen auf sie, da Brainard als "Taube" gilt und Rosengrens "falkenhafte" Aussagen entschärfen könnte. Zudem wird auf ein gewisses "Erpressungspotenzial" des Abverkaufs an den Märkten gesetzt. Die Börsen in den USA würden der Notenbank mit Kursbewegungen gerne signalisieren, welche Zinspolitik sie sich wünschen. "Fallende Renten- und Aktienmärkte sind das letzte, was die US-Konjunktur jetzt noch braucht", sagt ein Marktteilnehmer.
Unter Druck in Europa stehen alle zins- und konjunkturempfindlichen Werte. Der Auto- und Banken-Sektor brechen jeweils rund 3 Prozent ein. Unicredit fallen um 5 Prozent, Commerzbank um 4,5 Prozent und Deutsche Bank um 4,1 Prozent. Für Daimler, VW und BMW geht es um bis zu 2,8 Prozent nach unten. Bei den Stahlwerten fallen thyssenkrupp 3,8 Prozent und ArcelorMittal sogar 5,3 Prozent. Das kleinste Minus zeigen Pharma-Aktien mit 0,5 Prozent.
Eon trennt sich erfolgreich von Tochter Uniper Aus Unternehmenssicht steht der erfolgreiche Börsengang von Uniper im Blick. Die Eon-Sparte ist am Montag an die Börse gegangen und wird für einen Tag in DAX, Euro-Stoxx-50 und MSCI vertreten sein. Die Eon-Aktionäre erhalten für 10 alte Eon-Aktien 10 neue plus 1 Uniper-Aktie. Die Aktien notieren derzeit mit 10,85 Euro und damit 8,3 Prozent über ihrer Erstnotiz bei 10,015 Euro. Für die Eon-Aktie geht es dagegen um fast 15 Prozent auf 6,97 Euro nach unten. Der faire Wert der neuen Uniper-losen EON wird bei rund 7,10 Euro gesehen.
Händler sind mit dem Börsengang zufrieden und halten den Wert um 11 Euro für fair. "In einer perfekten Welt sollte der Konsensus die Uniper zu einem Equity Value von 4 Milliarden Euro, einer Netto-Verschuldung von 3,5 Milliarden Euro, einem 2018er EBITDA von 1,5 Milliarden Euro sowie dem 5fachen EV/EBITDA bewerten. Daraus errechneten sich etwa 11,00 Euro pro Aktie", so ein Händler.
Linde brechen ein - Fusion mit Praxair gescheitert Die Aktien des Gaskonzerns Linde brechen um 7,8 Prozent ein. Der geplante Zusammenschluss mit US-Wettbewerber Praxair ist vom Tisch. Strategisch sei man zwar von der Sinnhaftigkeit einer Fusion überzeugt, bei Details habe man sich jedoch nicht einigen können, teilte Linde mit. Bei der Praxair-Aktie wird am Nachmittag an Wall Street mit einem deutlichen Kurseinbruch gerechnet.
Erfolgreich scheint dagegen eine Fusion im Kali-Sektor. Am Mittag teilten Potash und Agrium überraschend ihre geplante Fusion mit. K+S erholen sich danach im MDAX deutlich vom Tagestief und notieren nur noch 2,6 Prozent im Minus.
Gegen den Trend springen RIB Software im TecDax mit um 8,5 Prozent nach oben. Das Unternehmen hat ein Joint Venture mit einem Auftragsfertiger geschlossen. Als Folge hat es die EBITDA-Prognose um etwa 30 Prozent erhöht. Der Softwareanbieter für Enterprise-Resource-Planning erwartet 2016 nun ein EBITDA von 27 bis 32 Millionen Euro. Vorher hatte der TecDAX-Konzern noch 20 bis 25 Millionen Euro in Aussicht gestellt. Die Umsatzprognose blieb unverändert.
=== INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD Euro-Stoxx-50 2.987,76 -2,14 -65,44 -8,56 Stoxx-50 2.831,00 -1,59 -45,75 -8,69 DAX 10.358,63 -2,03 -214,81 -3,58 MDAX 20.973,46 -1,60 -341,96 0,96 TecDAX 1.721,94 -1,50 -26,15 -5,94 SDAX 9.157,11 -1,67 -155,47 0,64 FTSE 6.671,06 -1,56 -105,89 6,87 CAC 4.398,99 -2,06 -92,41 -5,13Bund-Future 163,31 -0,23 5,31
DEVISEN zuletzt +/- % 8:33 Uhr Fr, 17.23 Uhr % YTD EUR/USD 1,1217 -0,28% 1,1248 1,1216 +3,3% EUR/JPY 114,5194 -0,67% 115,2873 115,30 -21,8% EUR/CHF 1,0941 -0,25% 1,0968 1,0953 +0,6% EUR/GBP 0,8460 -0,10% 0,8474 1,1819 +14,9% USD/JPY 102,10 -0,41% 102,51 102,82 -13,0% GBP/USD 1,3258 -0,12% 1,3274 1,3256 -10,1%
ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 44,93 45,88 -2,1% -0,95 +4,8% Brent/ICE 47,17 48,01 -1,7% -0,84 +8,9%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.324,62 1.328,16 -0,3% -3,54 +24,9% Silber (Spot) 18,76 19,06 -1,5% -0,29 +35,8% Platin (Spot) 1.046,70 1.061,90 -1,4% -15,20 +17,4% Kupfer-Future 2,06 2,09 -1,3% -0,03 -4,2% === Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
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September 12, 2016 06:37 ET (10:37 GMT)
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BMW AG | 83,94 | -0,31% |
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Commerzbank | 19,98 | 0,65% |
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Deutsche Bank AG | 19,96 | -0,26% |
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E.ON sp. ADRs | 11,30 | -0,88% |
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K+S AG (spons. ADRs) | 6,20 | -0,80% |
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Mercedes-Benz Group (ex Daimler) | 61,73 | -0,50% |
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thyssenkrupp AG | 6,06 | 0,60% |
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Volkswagen (VW) St. | 103,30 | -1,05% |
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