11.03.2021 12:39:46

MÄRKTE EUROPA/Anleger vor EZB-Entscheidung zurückhaltend

FRANKFURT (Dow Jones)--Die europäischen Aktienmärkte treten am Donnerstagmittag mehrheitlich auf der Stelle. Der DAX notiert 0,1 Prozent leichter bei 14.527 Punkten, nachdem er zum Start bei 14.578 Punkten ein neues Rekordhoch markiert hatte. Für den Euro-Stoxx-50 geht es um 0,2 Prozent auf 3.829 Punkte nach oben. Nach dem erneuten Rekordniveau im DAX warten die Investoren auf die Entscheidung der Europäischen Zentralbank (EZB). Mehrheitlich wird davon ausgegangen, dass sie die Leitzinsen bestätigt, auch für die Kaufprogramme sowie die sie betreffende Forward Guidance werden keine Veränderungen erwartet.

Daher richtet sich für die DZ Bank die Aufmerksamkeit auf die anschließende Pressekonferenz. Hier gelte es für EZB-Präsidentin Christine Lagarde die Balance zwischen berechtigter Sorge vor einer Verschlechterung der Finanzierungsbedingungen einerseits und übersteigerten Erwartungen an die EZB-Anleihekäufe andererseits zu wahren. So folgten den Mahnungen aus der EZB über die negativen Auswirkungen des Renditeanstiegs im Februar keine erhöhten Nettoanleihekäufe, was einige Marktteilnehmer als Einverständnis der EZB mit dem Renditeanstieg interpretieren dürften. Dies erscheine erklärungsbedürftig.

Investoren erhoffen sich Hinweise darauf, bis zu welchem Zinsniveau die EZB einen weiteren Anstieg der Zinsen zulasse und ab wann sie am Rentenmarkt interveniere, so Thomas Altmann von QC Partners. Nach den Turbulenzen am Rentenmarkt war zuletzt etwas Ruhe eingekehrt. Lagarde werde sicherlich alles daran setzen, diese Ruhe zu bewahren. Es gehe darum, dass die EZB vor allem auf ihre langfristig niedrige Inflationserwartung abzielen werde und jeden aktuellen Anstieg der Inflationsrate als vorübergehend darstellen werde.

Höhere Anleihekäufe würden Euro belasten

Sollten die Währungshüter signalisieren, dass sie nicht nur bereit wären, ihr aktuelles Anleihekaufprogramm vollkommen auszuschöpfen, sondern es als Reaktion auf einen weiteren Renditeanstieg gar auszuweiten, könnte dies etwaige Zinserwartungen dämpfen und den Euro somit belasten, heißt es derweil seitens der Commerzbank. Der Euro tendiert mit 1,1965 Dollar fester.

Ansonsten liefert die Berichtssaison Impulse. Dabei bewegten sich die Quartalszahlen von Generali im Rahmen der Erwartungen. Positiv hebt die Citigroup aber die Solvency-II-Quote hervor, die mit 224 Prozent 6 Basispunkte besser als im Konsens erwartet ausgefallen ist. Auch die Dividende liegt mit 1,01 Euro je Anteilsschein 4 Prozent über den Marktschätzungen, was die Anleger erfreuen dürfte. Die Aktie gewinnt 1,1 Prozent.

Zahlen gab es auch aus der Automobilbranche. Belastet von den Auswirkungen der Pandemie hat BMW vergangenes Jahr angesichts rückläufiger Autoverkäufe deutlich weniger verdient. Der Gewinn brach um knapp ein Viertel ein, entsprechend soll die Dividende auf 1,90 von 2,50 Euro je Stammaktie im Vorjahr sinken. Für das laufende Jahr zeigte sich der Premiumhersteller vorsichtig optimistisch. Der Aktie lieferte kaum einen Impuls, sie notiert 2,1 Prozent tiefer. Die am Vorabend von Pirelli (-1,7%) vorgelegten Geschäftszahlen bewegten sich derweil nach Einschätzung der Citigroup im Rahmen der Erwartungen.

Astrazeneca (-2,4%) stehen ebenfalls unter Druck. Dänemark hat die Impfungen mit dem Astrazeneca-Impfstoff ausgesetzt, vorübergehend, wie es heißt. Wie die dänische Gesundheitsbehörde am Donnerstag mitteilte, liegen ihr Berichte über "schwere Fälle der Bildung von Blutgerinnseln" bei Geimpften vor. Bisher sei allerdings noch nicht abschließend geklärt, ob es einen Zusammenhang zwischen den Impfungen und den Gerinnungsstörungen gebe.

MDAX-Unternehmen Hugo-Boss, Fraport und Lanxess nach Zahlen im Minus

Für Hugo Boss geht es nach Zahlen um 2,9 Prozent nach unten. Wie erwartet ist das Jahresende für Hugo Boss laut Citigroup aufgrund der Schließungen von Ladengeschäften schwach verlaufen. Höhere Rabatte und Abschreibungen auf Lagerbestände seien von strikter Kostenkontrolle kompensiert worden. Die relativ breite Prognose des Unternehmens sei nachvollziehbar.

Die Zahlen von Lanxess bewegen sich ebenfalls im Rahmen der Erwartungen. Problematisch sei aber der vorsichtige Ausblick, so ein Händler mit Verweis auf seinen Hausanalysten. Im weiteren Jahresverlauf bestehe aber Luft nach oben, heißt es. Lanxess verlieren 3,4 Prozent.

Bei Flughafenbetreiber Fraport ist noch keine durchgreifende Besserung in Sicht. "Mit einem Minus von 84,4 Prozent im Februar hängt Fraport weit hinter den US-Flughäfen zurück", so ein Marktteilnehmer. Dort lag das Passagieraufkommen zuletzt bereits nahe an der Schwelle von 50 Prozent. Fraport fallen um 2,1 Prozent.

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Aktienindex zuletzt +/- % absolut +/- % YTD

Euro-Stoxx-50 3.829,24 0,24 9,32 7,79

Stoxx-50 3.263,36 -0,22 -7,15 4,99

DAX 14.526,96 -0,09 -13,29 5,89

MDAX 31.867,13 0,94 295,85 3,48

TecDAX 3.352,98 1,43 47,19 4,36

SDAX 15.366,92 1,09 165,82 4,08

FTSE 6.705,12 -0,30 -20,48 4,10

CAC 5.997,21 0,11 6,66 8,03

Rentenmarkt zuletzt absolut +/- YTD

Dt. Zehnjahresrendite -0,32 0,00 -0,56

US-Zehnjahresrendite 1,50 -0,02 -1,18

DEVISEN zuletzt +/- % Do, 8:10 Uhr Mi,17:25 Uhr % YTD

EUR/USD 1,1964 +0,31% 1,1927 1,1891 -2,0%

EUR/JPY 129,79 +0,37% 129,67 129,15 +2,9%

EUR/CHF 1,1069 -0,17% 1,1092 1,1083 +2,4%

EUR/GBP 0,8569 +0,11% 0,8554 0,8566 -4,1%

USD/JPY 108,49 +0,06% 108,74 108,62 +5,0%

GBP/USD 1,3959 +0,19% 1,3942 1,3882 +2,2%

USD/CNH (Offshore) 6,4878 -0,15% 6,5009 6,5147 -0,2%

Bitcoin

BTC/USD 55.553,25 -2,42% 54.003,00 56.242,00 +91,2%

ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 64,93 64,44 +0,8% 0,49 +33,4%

Brent/ICE 68,43 67,90 +0,8% 0,53 +32,4%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.735,18 1.726,60 +0,5% +8,58 -8,6%

Silber (Spot) 26,32 26,28 +0,2% +0,05 -0,3%

Platin (Spot) 1.224,10 1.206,23 +1,5% +17,88 +14,4%

Kupfer-Future 4,12 4,04 +1,9% +0,08 +17,1%

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Kontakt zum Autor: thomas.leppert@wsj.com

DJG/thl/ros

(END) Dow Jones Newswires

March 11, 2021 06:40 ET (11:40 GMT)

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