04.01.2018 18:14:49

MÄRKTE EUROPA/Anleger setzen auf anhaltendes Wirtschaftswachstum

Von Thomas Leppert

FRANKFURT (Dow Jones)--An den Börsen in Europa ist es am Donnerstag kräftig nach oben gegangen. Als Grund wurden an der Börse gute Konjunkturdaten genannt, die für ein anhaltendes globales Wachstum sprachen. In der Folge sei davon auszugehen, dass steigende Gewinnschätzungen die Kurse in nächster Zeit weiter nach oben trieben, mutmaßte ein Analyst. Er hielt die Stärke des globalen Aufschwungs für unter- und die Inflationsrisiken umgekehrt für überschätzt. Der DAX schloss 1,5 Prozent höher bei 13.168 Punkten. Damit hat der Index die 13.000er-Marke, an der er am Vortag noch gescheitert war, mit Schwung genommen.

Für den Euro-Stoxx-50 ging es um 1,7 Prozent auf 3.569 Punkte gen Norden. Unter den Börsen gehörte Wien mit einem Plus von 2 Prozent zu den Gewinnern. Hier legten vor allem die Bankenwerte zu. So stieg die Aktie der Erste Group Bank um knapp 5,1 Prozent, nachdem die Analysten der Deutschen Bank eine Kaufempfehlung ausgesprochen hatten. Die Aktie des Wettbewerbers Raiffeisen Bank legte um 4,3 Prozent zu. Gestützt wurden die europäischen Börsen auch von neuen Rekordständen an der Wall Street, wo der Dow-Jones-Index am Nachmittag erstmals die Hürde von 25.000 Punkten genommen hatte.

Welle exzellenter Konjunkturdaten rund um den Globus

Die Serie positiver Konjunkturüberraschungen setzte sich derweil fort: In China überzeugte am Morgen zunächst der Service-Bereich. Der entsprechende Caixin-Einkaufsmanagerindex sprang kräftig auf 53,9 von 51,9 Punkten. Das war der höchste Wert seit August 2014. Schon am Vortag hatte in den USA der ISM-Index auf der Oberseite überrascht. Aber auch der am Vormittag veröffentlichte Eurozonen-Composite-PMI für Dezember wurde mit 58,1 nach oben revidiert. Vor allem Italien ragte mit einem stärkeren Anstieg heraus. Von den guten Konjunkturaussichten profitierten an der Börse vor allem die zyklischen Sektoren, so stellten die Bauwerte mit einem Plus von 1,5 Prozent den größten Sektorgewinner. Am Nachmittag überzeugte dann der ADP-Arbeitsmarktbericht in den USA, damit sollte auch der offizielle Arbeitsmarktreport zum Wochenschluss nicht enttäuschen. Zudem stiegen die Hoffnungen, dass nun auch die Löhne in Bewegung kommen könnten.

Autoabsatz für deutsche Hersteller "okay"

Keine große Story für die europäischen Automobilwerte lieferten die US-Absatzzahlen für Dezember. Die Daten aller Marken hätten grob im erwarteten Rahmen gelegen. "Auch das Minus einiger Hersteller wie bei Porsche kann damit erklärt werden, dass es einen Verkaufstag weniger als im Vorjahr gab", sagte ein Analyst. Per Saldo rage das sehr deutliche Plus bei Audi von über 16 Prozent heraus und der Umstand, dass sich deutsche Hersteller - abgesehen von VW - überraschend gut gegen die Konkurrenz aus Fernost geschlagen hätten. Der deutsche Automarkt schwächelte zum Jahresende indes. Mit 253.950 neu zugelassenen Pkw lagen die Zahlen 1,0 Prozent unter dem Vorjahresmonat. Die Aktien der Branche stiegen mit dem Markt. VW legten um 1,7 Prozent zu, Daimler um 1,2 Prozent und BMW um 0,7 Prozent. Der europäische Automobilsektor gewann 1,8 Prozent.

Keiner kauft bei Debenhams

Die britische Kaufhauskette Debenhams sorgte mit einer Gewinnwarnung für Aufregung. Aktien des Unternehmens brachen um knapp 15 Prozent ein. Debenhams ist mit 246 Kaufhäusern in 26 Ländern tätig. Das Unternehmen warnte, sollte der harte Wettbewerb anhalten, dann werde der Vorsteuergewinn vor Sonderposten im Geschäftsjahr wohl nur 55 bis 65 Millionen Pfund Sterling erreichen. Analysten hatten dem Einzelhändler dagegen bislang 83 Millionen Pfund zugetraut.

Gut kam an der Börse dagegen an, dass der Klinikbetreiber NMC Health (plus 5,5 Prozent) zugekauft hatte. Das Unternehmen hatte 218 Millionen Dollar für die ausstehenden Anteile an den Kliniken in den Vereinigten Arabischen Emiraten bezahlt. Zudem wurden die Übernahme der Kliniken Al Qadhi und Al Rashid in Saudi Arabien mitgeteilt. Die Analysten von Jefferies strichen heraus, dass sich NMC in den Vereinigten Arabischen Emiraten damit besser aufgestellt habe.

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Index Schluss- Entwicklung Entwicklung Entwicklung

stand absolut in % seit

Jahresbeginn

Euro-Stoxx-50 3.568,88 +59,00 +1,7% +1,9%

Stoxx-50 3.202,79 +24,50 +0,8% +0,8%

Stoxx-600 393,68 +3,46 +0,9% +1,2%

XETRA-DAX 13.167,89 +189,68 +1,5% +1,9%

FTSE-100 London 7.695,88 +24,77 +0,3% +0,1%

CAC-40 Paris 5.413,69 +82,42 +1,5% +1,9%

AEX Amsterdam 554,06 +4,72 +0,9% +1,7%

ATHEX-20 Athen 2.127,60 +16,96 +0,8% +2,1%

BEL-20 Brüssel 4.057,92 +52,32 +1,3% +2,0%

BUX Budapest 39.850,00 +245,60 +0,6% +1,2%

OMXH-25 Helsinki 3.994,84 +31,08 +0,8% +2,0%

ISE NAT. 30 Istanbul 141.590,68 -1150,19 -0,8% +0,4%

OMXC-20 Kopenhagen 1.031,00 -0,09 -0,0% +0,7%

PSI 20 Lissabon 5.537,96 +84,76 +1,5% +4,4%

IBEX-35 Madrid 10.314,40 +198,40 +2,0% +2,7%

FTSE-MIB Mailand 22.512,13 +607,57 +2,8% +3,0%

RTS Moskau 1.214,17 +31,11 +2,6% +5,2%

OBX Oslo 754,48 +8,75 +1,2% +1,6%

OMXS-30 Stockholm 1.603,67 +16,11 +1,0% +1,7%

WIG-20 Warschau 2.525,84 +62,59 +2,5% +2,6%

ATX Wien 3.555,04 +67,65 +1,9% +3,9%

SMI Zürich 9.509,28 +30,36 +0,3% +1,4%

DEVISEN zuletzt +/- % Do, 7.41 Uhr Mi, 17.30 Uhr % YTD

EUR/USD 1,2065 +0,26% 1,2034 1,2022 +0,4%

EUR/JPY 136,13 +0,52% 135,43 135,07 +0,6%

EUR/CHF 1,1766 +0,08% 1,1756 1,1750 +0,5%

EUR/GBP 0,8911 +0,16% 0,8897 1,1243 +0,2%

USD/JPY 112,83 +0,26% 112,54 112,36 +0,2%

GBP/USD 1,3539 +0,07% 1,3529 1,3515 +0,2%

Bitcoin

BTC/USD 14.723,20 -2,62% 15.000,28 13.954,13 2,50

ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 62,06 61,63 +0,7% 0,43 +2,7%

Brent/ICE 67,98 67,84 +0,2% 0,14 +2,0%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.318,72 1.313,15 +0,4% +5,57 +1,2%

Silber (Spot) 17,21 17,13 +0,5% +0,08 +1,6%

Platin (Spot) 963,45 957,00 +0,7% +6,45 +3,7%

Kupfer-Future 3,25 3,25 +0,1% +0,00 -1,2%

===

Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/thl/flf

(END) Dow Jones Newswires

January 04, 2018 12:15 ET (17:15 GMT)

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