25.04.2016 18:50:48

MÄRKTE EUROPA/Anleger halten sich zurück - Philips und EdF unter Druck

   Von Thomas Leppert

   FRANKFURT (Dow Jones)--Einen schwachen Start in die neue Woche haben die Börsen in Europa hingelegt. Die Analysten der BHF-Bank konstatierten "nach zwei recht freundlichen Börsenwochen eine gewisse Zurückhaltung der Marktteilnehmer", die nicht überraschend komme. Händler sprachen von einer abwartenden Haltung vieler Akteure mit Blick auf die anstehenden Entscheidungen der Notenbanken in den USA und Japan am Mittwoch und Donnerstag.

   Der Dax schloss 0,8 Prozent tiefer bei 10.294 Zählern, der Euro-Stoxx-50 verlor ebenfalls 0,8 Prozent auf 3.118 Punkte. Die geringere Risikoneigung spiegelte sich wie so oft in überproportionalen Kursverlusten der konjunkturzyklischen Sektoren Automobilbau und Rohstoffe wider. Am stärksten verlor der Rohstoffindex mit einem Minus von 3,6 Prozent.

Keine Entlastung vom ifo-Index Etwas getrübt wurde die Laune auch von der Stimmung in den Chefetagen der Wirtschaft. Die hat sich im April wider Erwarten etwas verschlechtert von 106,7 auf 106,6, wie der aktuelle ifo-Geschäftsklimaindex zeigte. "Der ifo-Index kann sich nicht verbessern und zeigt, dass die konjunkturelle Dynamik weiterhin schwach ist", sagte Viola Julien von der Helaba.

   Hinzu kamen Molltöne vom Institut der deutschen Wirtschaft (IW), das für dieses Jahr zwar unverändert mit einem Wachstum von rund 1,5 Prozent rechnet, aber dennoch nur von einer "oberflächlich robusten" Konjunktur spricht. Kommendes Jahr erwartet das IW nur noch gut 1,25 Prozent Wachstum.

Philips enttäuscht Die Aktie von Philips gehörte mit einem Minus von 4,3 Prozent nach der Vorlage von Quartalszahlen zu den Hauptverlierern in Europa. Unerwartet hohe Steuern auf die Abspaltung der Licht-Sparte und hohe sonstige finanzielle Aufwendungen drückten den Nettogewinn. Analyst Daniel Cunliffe von Liberum führte den Kursverlust vor allem darauf zurück, dass mit dem Erstquartalsbericht die Chancen für einen Verkauf des Lichtgeschäfts gesunken seien und stattdessen nun ein Börsengang anstehen könnte. Dies kam am Markt schlecht an.

   Eine geplante Kapitalerhöhung brachte den Kurs von Electricite de France (EdF) unter Druck. Die Aktie verlor 11,1 Prozent. Der französische Versorger will sein Kapital um 4 Milliarden Euro erhöhen. Analysten kritisierten, dass sich EdF damit nur Zeit erkaufe. Die Pläne änderten aber nichts an den fundamentalen Problemen, ausgelöst von Deregulierung und sinkenden Strom-Großhandelspreisen.

Spekulationen um Roche rücken Pharmabranche in den Blick Wenig Kursreaktionen löste ein Bericht der schweizerischen Sonntagszeitung aus, demzufolge sich Novartis mit Banken über einen Verkauf seines 33-prozentigen Anteils an Roche beraten soll. "Damit kämen immerhin rund 55 Millionen Roche-Aktien auf den Markt", sagte ein Händler. Roche gaben um 1,2 Prozent nach, Novartis stiegen hingegen um 0,3 Prozent.

   Nach einem freundlichen Start drehte die Aktie von Covestro im Tagesverlauf ins Minus und verlor 3,6 Prozent. Die am Morgen vorgelegten Geschäftszahlen überzeugten zwar gewinnseitig, allerdings sei der Umsatz geringer als erwartet ausgefallen und der Ausblick nur bestätigt worden, hieß es. Andere Teilnehmer sahen als Belastung für die Aktie, dass die Halteperiode des Großaktionärs Bayer vor drei Wochen abgelaufen sei. "Angesichts des hohen Covestro-Kurses geht am Markt die Angst um, dass Bayer weitere Aktien verkaufen könnte", sagte ein Händler. Immerhin sei der Kurs von den Tiefs von Mitte Februar um 40 Prozent nach oben geschnellt.

   Ströer erholten sich um 4,9 Prozent nach ihrem Kursdebakel am vergangenen Donnerstag. Die Kampagne des Hedgefonds Muddy Waters gegen Ströer sorgte aber weiterhin für Gesprächsstoff. Analyst Sascha Berresch von Hauck & Aufhäuser sprach von "dummen und schweren Fehlern bis hin zu absichtlich falschen Behauptungen". Muddy Waters Capital selbst hatte seine Attacke auf die Aktie gegenüber dem Handelsblatt am Wochenende verteidigt.

=== Index Schluss- Entwicklung Entwicklung Entwicklung stand absolut in % seit Jahresbeginn Euro-Stoxx-50 3.117,62 -23,50 -0,7% -4,6% Stoxx-50 2.917,33 -15,78 -0,5% -5,9% Stoxx-600 346,68 -1,78 -0,5% -5,2% XETRA-DAX 10.294,35 -79,14 -0,8% -4,2% FTSE-100 London 6.260,92 -49,52 -0,8% +0,3% CAC-40 Paris 4.546,12 -23,54 -0,5% -2,0% AEX Amsterdam 446,77 -4,77 -1,1% +1,1% ATHEX-20 Athen 167,44 -2,71 -1,6% -8,7% BEL-20 Bruessel 3.467,90 -30,78 -0,9% -6,3% BUX Budapest 26.904,61 +157,52 +0,6% +12,5% OMXH-25 Helsinki 3.122,96 -55,58 -1,7% -7,0% ISE NAT. 30 Istanbul 104.473,70 -1049,66 -1,0% +16,9% OMXC-20 Kopenhagen 962,93 -10,29 -1,1% -5,1% PSI 20 Lissabon 5.097,48 -29,86 -0,6% -4,6% IBEX-35 Madrid 9.140,00 -92,80 -1,0% -4,2% FTSE-MIB Mailand 18.403,23 -283,81 -1,5% -14,1% RTS Moskau 927,66 -3,80 -0,4% +22,5% OBX Oslo 530,70 -3,07 -0,6% -1,5% PX-GLOB Prag 1.184,47 -9,41 -0,8% -4,6% OMXS-30 Stockholm 1.389,57 -6,80 -0,5% -4,0% WIG-20 Warschau 1.925,34 -17,69 -0,9% +3,6% ATX Wien 2.320,68 -37,78 -1,6% -3,2% SMI Zuerich 8.079,89 -29,55 -0,4% -8,4%

DEVISEN zuletzt +/- % Mo, 8:27 Fr. 17:59 % YTD EUR/USD 1,1269 +0,25% 1,1240 1,1241 +3,8% EUR/JPY 125,25 +0,29% 124,88 125,32 -1,8% EUR/CHF 1,0983 +0,02% 1,0982 1,0986 +1,0% GBP/EUR 1,2850 -0,04% 1,2855 1,2800 -5,4% USD/JPY 111,12 +0,02% 111,11 111,49 -5,4% GBP/USD 1,4482 +0,23% 1,4449 1,4389 -1,8%

ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 42,92 43,73 -1,85 -0,81 +5,4% Brent/ICE 44,73 45,11 -0,84 -0,38 +10,4%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.239,84 1.232,71 +0,6% +7,13 +16,9% Silber (Spot) 17,01 16,96 +0,3% +0,05 +23,1% Platin (Spot) 1.013,64 1.009,61 +0,4% +4,03 +13,7% Kupfer-Future 2,26 2,26 -0,2% -0,01 +5,5% === Kontakt zum Autor: thomas.leppert@wsj.com

   DJG/thl/ros

   (END) Dow Jones Newswires

   April 25, 2016 12:18 ET (16:18 GMT)

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