04.12.2015 08:34:50

MÄRKTE EUROPA/Aktienkurse dürften weiter nachgeben

   FRANKFURT (Dow Jones)--Die Enttäuschung über die EZB-Sitzung sitzt tief und dürfte Europas Börsen auch am Freitag belasten. Allerdings sollte nach dem Ausverkauf am Vortag der Druck auf die Kurse nachlassen. Charttechnisch habe sich die Lage des Dax und des Euro-Stoxx-50 mit dem Fall unter die 200-Tagelinien deutlich eingetrübt, sagen Händler. Der DAX dürfte etwa 0,8 Prozent schwächer eröffnen bei rund 10.700 Punkten.

   Auch könnte der Euro zum US-Dollar und zu anderen Währungen weiter aufwerten, was belastend für europäische Aktien sei. Im frühen europäischen Devisenhandel wird der Euro mit 1,0920 Dollar bezahlt. Kurz vor der enttäuschend aufgenommenen EZB-Pressekonferenz handelte die Gemeinschaftswährung noch fast 4 US-Cent niedriger. In den vergangenen Monaten war die Abwertung des Euro einer der Kurstreiber an den europäischen Börsen.

   Erheblich mehr Porzellan als am Aktienmarkt wurde am Vortag am Rentenmarkt zerschlagen. Bundesanleihen verloren an nur einem Tag die vorangegangenen Kursgewinne von vier Wochen. "Man hatte sich von der EZB deutlich mehr erhofft", sagt Dirk Gojny von der National-Bank. Der Rentenanalyst rechnet auch am letzten Handelstag der Woche mit nachgebenden Rentenkursen.

   Nach der EZB-Sitzung steht der US-Arbeitsmarktbericht im Fokus. Es ist der wohl wichtigste Datensatz vor der Sitzung der Federal Reserve Mitte Dezember. Im Konsens wird erwartet, dass die US-Wirtschaft im November 200.000 neue Stellen geschaffen hat nach 271.000 Stellen im Oktober. Die Arbeitslosenquote soll bei 5 Prozent verharren.

   Nach Einschätzung eines Händlers müssten die Daten schon extrem nach unten abweichen, um die Fed noch davon abzuhalten, die Leitzinsen im Dezember zu erhöhen. Die US-Notenbank habe die Märkte auf diesen Schritt vorbereitet und werde kaum, wie noch im September geschehen, einen Rückzieher machen.

   Kursbewegende Nachrichten zu Unternehmen sind Mangelware. Der französische Versicherer Axa will künftig mehr Geld an die Aktionäre ausschütten, was den Aktienkurs stützen dürfte. Die Kurse des Maschinenbauers Gea und des Lkw-Zulieferers SAF Holland könnten unter Druck geraten. Laut Händlern hat die Deutsche Bank SAF Holland von "Kaufen" auf "Halten" abgestuft. Der US-Broker Jefferies soll Gea ebenfalls von "Kaufen" auf "Halten" gesenkt haben.

   Wie erwartet seien die Änderungen der Aktienindizes der Deutschen Börse, sagen Händler. Covestro und Ströer werden in den MDAX aufgenommen, wie die Deutsche Börse am Donnerstagabend mitteilte. Die Aktien von MAN und Kabel Deutschland verlassen den MDAX, da die Unternehmen den sogenannten Prime Standard verlassen und damit die Kriterien für einen Verbleib in den Indizes nicht mehr erfüllen.

   Neues Mitglied im TecDax werden Siltronic, wofür Manz ihren Platz räumen müssen. In den SDAX rücken Scout24, Schaeffler, WCM und Hypoport auf. Im Gegenzug werden Tom Tailor, Gesco, SHW und der MDAX-Aufsteiger Ströer den SDAX verlassen. Die Änderungen werden am 21. Dezember wirksam.

=== DEVISEN zuletzt +/- % 0.00 Uhr Do, 17.12 Uhr EUR/USD 1,0925 -0,0% 1,0928 1,0862 EUR/JPY 133,98 -0,0% 134,03 133,72 EUR/CHF 1,0849 -0,1% 1,0861 1,0900 USD/JPY 122,61 -0,0% 122,66 123,17 GBP/USD 1,5121 -0,1% 1,5137 1,5055 === Kontakt zum Autor: benjamin.krieger@dowjones.com

   DJG/bek/raz

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   December 04, 2015 02:04 ET (07:04 GMT)

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