07.08.2015 10:14:46
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MÄRKTE EUROPA/Aktien gehen vor US-Arbeitsmarktbericht in Deckung
Von Michael Denzin
FRANKFURT (Dow Jones)--Etwas leichter sind Europas Börsen am Freitag in den Handel gestartet. Der Markt steht ganz im Banne des US-Arbeitsmarktberichts, der am Nachmittag veröffentlicht wird. Bis dahin dürften sich Marktteilnehmer zurückhalten. Beim Dax geht es im frühen Geschäft um 0,5 Prozent nach unten, der Euro-Stoxx-50 verliert 0,5 Prozent auf 3.650 Zähler. Auch der Euro zeigt sich noch in Lauerstellung zum Dollar und notiert bei rund 1,0950 Dollar.
Mit den US-Arbeitsmarktdaten könnte sich das schnell ändern. Sollte die US-Wirtschaft mehr als die erwarteten 215.000 neuen Stellen im Juli geschaffen haben, dürfte die Spekulation über die erste Zinsanhebung in den USA verstärkt in Richtung September-Termin tendieren. Dies würde den Dollar stärken, der Euro würde in Folge schwach tendieren.
Die Renditen der US-Treasurys dürften nach Einschätzung der Anleihestrategen der Societe Generale steigen, sollten zwischen 225.000 und 275.000 neue Stellen geschaffen werden. In diesem Fall rechnen sie mit einem Anstieg der Renditen zehnjähriger Anleihen auf 2,25 bis 2,30 Prozent von aktuell 2,23 Prozent. Da steigende Renditen umgekehrt Kursverluste für Anleihen bedeuten, könnte es am Nachmittag auch mit dem Bund-Futures und den deutschen Bundesanleihen gen Süden gehen.
Die Berichtssaison legt dagegen eine Pause ein. Im DAX hat nur der Versicherer Allianz Zahlen vorgelegt. Sie zeigen nach Händlereinschätzung kein einheitliches Bild, die Aktie fällt daher um 0,7 Prozent. Die wichtigste Kennziffer, der operative Gewinn, liegt mit 2,84 Milliarden Euro um rund 100 Millionen Euro unter der Konsensschätzung. Schlechter als erwartet haben Vermögensverwaltung und Lebensversicherungen abgeschnitten. Letztere leiden unter der extremen Niedrigstzins-Phase.
VW werden von einem gesenkten Kursziel durch Goldman Sachs belastet und fallen 0,5 Prozent. Die Analysten nahmen das Ziel auf 175 von 214 Euro zu. Goldman steht den Wolfsburgern aber ohnehin negativ gegenüber und hält sie auf "Verkaufen". HeidelCement steigen hingegen 1 Prozent; Exane BNP hat hier zwar das Kursziel leicht gesenkt, mit 84 Euro liegt es aber deutlich über dem aktuellen Kurs.
Tele Columbus fallen um 4,2 Prozent. Der Kabelbetreiber will wachsen und braucht frisches Geld. Dafür soll demnächst auf einer außerordentlichen Hauptversammlung eine Kapitalerhöhung genehmigt werden. Wegen der damit verbundenen Gewinnverwässerung gibt der Aktienkurs so deutlich nach.
Bechtle im TecDax springen nach überraschen guten Quartalsdaten um 6 Prozent. Der IT-Dienstleister hat im zweiten Quartal Umsatz und Gewinn stärker gesteigert als am Markt erwartet worden war. Der Umsatz wuchs von April bis Juni um 13,6 Prozent auf 686 Millionen Euro. Carl Zeiss fallen nach etwas schwächeren Zahlen um 3 Prozent. Die Jahresprognose wurde aber bestätigt.
In Wien geht es 2 Prozent nach oben für Erste Group Bank. Sowohl die Nettozinseinnahmen als auch das Handelsergebnis liegen leicht über den Schätzungen.
Gemischte Impulse kommen von Europas Reifenherstellern. Trotz etwas besserer Quartalszahlen von Pirelli vom Donnerstagabend geben die Aktien 0,5 Prozent nach, denn der italienische Branchenvertreter hat sein Umsatzziel für dieses Jahr zurückgeschraubt. Bei der finnischen Nokian Tyres geht es sogar um 4,4 Prozent nach unten. Die Zahlen unterstrichen, dass das Geschäft in Russland weiter nur schleppend laufe, heißt es.
DEVISEN zuletzt +/- % 0.00 Uhr Do, 17.17 Uhr EUR/USD 1,0945 +0,2% 1,0925 1,0918 EUR/JPY 136,54 +0,2% 136,24 136,11 EUR/CHF 1,0731 +0,2% 1,0714 1,0709 USD/JPY 124,73 +0,0% 124,71 124,66 GBP/USD 1,5503 -0,1% 1,5515 1,5508 Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.comDJG/mod/cln
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August 07, 2015 03:44 ET (07:44 GMT)
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