25.07.2018 10:36:43
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MÄRKTE EUROPA/Abwarten vor Trump/Juncker-Treffen - Ifo bewegt nicht
Von Thomas Leppert
FRANKFURT (Dow Jones)--Die Börsen in Europa zeigen sich am Mittwoch im frühen Handel in einer Art Sommerlethargie kaum verändert. Obgleich am Morgen einen Zahlenflut über die Investoren hereinbrach, scheint sich ein abwartender Handel durchzusetzen, denn der wichtigste Termin des Tages, dass Treffen von US-Präsident Donald Trump und EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker, findet erst nach Handelsschluss in Europa statt.
Fast völlig wirkungslos scheint der ifo-Geschäftsklima-Index aus Deutschland zu verpuffen. Die Stimmung in der deutschen Wirtschaft hat sich zwar weiter minimal eingetrübt, allerdings fiel der Index für Juli dennoch besser aus als gedacht. Die konjunkturelle Dynamik in Deutschland dürfte somit ihren Hochpunkt überschritten haben. Mit einer Rezession in den kommenden Quartalen ist nach Einschätzung der Helaba jedoch nicht zu rechnen.
Der DAX gibt um 0,1 Prozent nach auf 12.675 Punkte, der Euro-Stoxx-50 liegt unverändert bei 3.482 Zählern. Der Euro tendiert seitwärts und kostet 1,1690 Dollar. Am Anleihemarkt steigen die Kurse leicht.
Niedrig gehängt sind die Erwartungen an das Spitzentreffen zum Handelskonflikt. Zuletzt twitterte Trump im Vorfeld des Treffens, alle Zölle, Subventionen und Handelsbarrieren zwischen der EU und den USA abzuschaffen. Damit hätte man endlich einen freien Markt und fairen Handel. Wenige Stunden zuvor hatte er der EU noch gedroht und getwittert: "Zölle sind das größte!"
Zahlenflut aus Deutschland und Europa
Unternehmensseitig gilt es, eine Flut an Quartalszahlen zu bewerten. Wenig Neues lieferten die endgültigen Zahlen der Deutschen Bank. Die Bank hat im zweiten Quartal weniger verdient als im Vorjahr, nach Steuern und Anteilen Dritter erzielte sie einen Gewinn von 361 Millionen Euro. Die Aktie verliert 1,1 Prozent. Die Tochter DWS hat derweil auch im zweiten Quartal mit Nettomittelabflüssen und einem deutlichen Gewinnrückgang zu kämpfen gehabt. Für das Gesamtjahr zeigte sich der Vermögensverwalter pessimistisch. Die Börse quittiert das mit einem Abschlag von 1,6 Prozent.
Linde legen dagegen um 2 Prozent zu. Linde habe starke Geschäftszahlen berichtet, befindet Equinet. Sowohl Umsatz als auch Gewinn seien rund 7 Prozent höher gewesen als geschätzt. Vor allem das Maschinenbaugeschäft habe sich außergewöhnlich gut geschlagen und die Markterwartung weit übertroffen. Das bereinigte Wachstum im Gasgeschäft von 4,7 Prozent liege ebenfalls über den typischen 2 bis 3 Prozent der vergangenen Jahre.
Positive Resonanz finden auch die Geschäftszahlen des französischen Luxus-Labels LVMH, die Aktie legt um 1,6 Prozent zu auf 306,50 Euro. "Die Marke konnte die Profitabilität erneut deutlich steigern", so ein Analyst. Berenberg hat das Kursziel auf 340 von 330 Euro leicht erhöht und empfiehlt die Aktie weiter zum Kauf. Die größte Überraschung seien die zuversichtlichen Äußerungen des Finanzvorstands gewesen, denen zufolge das Unternehmen keine Befürchtungen hinsichtlich einer möglichen Konjunkturverlangsamung in China habe.
Um über 6 Prozent nach oben geht es mit dem Kurs des Pharmazulieferers und Spezialchemiekonzerns Lonza. Sowohl der Umsatz wie auch der Gewinn lägen oberhalb der Markterwartung der Analysten, heißt es im Handel. Angesichts der gesunkenen Finanzierungskosten könne sich die Margenverbesserung in 5 bis 7 Prozent höheren Konsensschätzungen für den Gewinn je Aktie auswirken, kommentieren die Analysten von Jefferies.
Clariant hat derweil bei der Marge enttäuscht. Der Kurs gibt um 2,8 Prozent nach. In Madrid zeigen sich Santander von neuen Geschäftszahlen der Bank kaum bewegt. Der Kurs legt um ein halbes Prozent zu. Für die Ölaktie Iberdrola geht es dort ebenfalls nach dem Geschäftsausweis um 1,4 Prozent südwärts.
Telefonica Deutschland haussieren
Für die Aktie von Telefonica Deutschland geht es um bis zu 10 Prozent nach oben. Die Nummer Drei der deutschen Mobilfunkanbieter verdiente im zweiten Quartal aufgrund verbesserter Margen, dank Neukundenzuwachs und Ausgabendisziplin mehr. Der bereinigte operative Gewinn vor Abschreibungen stieg um 6,8 Prozent auf 504 Millionen Euro, deutlich stärker als erwartet.
Von guten Zahlen spricht ein Händler beim Bezahldienstleister Wirecard. Umsatz und Gewinn seien über den Erwartungen ausgefallen. Allerdings hat Wirecard den Ausblick nur bestätigt und nicht erhöht, wie teilweise erwartet wurde. Die zuletzt sehr gut gelaufene Aktie des DAX-Aufstiegskandidaten fällt um 1 Prozent zurück.
INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD
Euro-Stoxx-50 3.479,78 -0,10 -3,53 -0,69
Stoxx-50 3.121,27 -0,09 -2,72 -1,78
DAX 12.664,29 -0,20 -25,10 -1,96
MDAX 26.731,21 -0,01 -3,13 2,02
TecDAX 2.903,37 -0,07 -2,17 14,80
SDAX 12.267,87 0,07 8,16 3,21
FTSE 7.670,37 -0,50 -38,68 -0,42
CAC 5.445,59 0,21 11,40 2,50
Bund-Future 162,37 0,10 2,35
DEVISEN zuletzt +/- % Mi, 8:31 Di, 17:28 % YTD
EUR/USD 1,1693 +0,08% 1,1692 1,1694 -2,7%
EUR/JPY 130,04 +0,10% 129,98 130,01 -3,9%
EUR/CHF 1,1605 -0,04% 1,1609 1,1618 -0,9%
EUR/GBP 0,8886 -0,04% 0,8881 0,8897 -0,1%
USD/JPY 111,23 +0,02% 111,18 111,19 -1,3%
GBP/USD 1,3158 +0,12% 1,3163 1,3143 -2,6%
Bitcoin
BTC/USD 8.236,08 -0,1% 8.281,15 8.161,33 -39,7%
ANLEIHERENDITEN aktuell Vortag YTD absolut
Deutschland 2 Jahre -0,62 -0,62 0,00
Deutschland 10 Jahre 0,38 0,40 -0,05
USA 2 Jahre 2,64 2,63 0,75
USA 10 Jahre 2,94 2,95 0,53
Japan 2 Jahre -0,13 -0,12 0,01
Japan 10 Jahre 0,07 0,08 0,02
ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD
WTI/Nymex 68,64 70,46 +0,2% 0,12 +18,6%
Brent/ICE 74,00 73,44 +0,8% 0,56 +14,6%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD
Gold (Spot) 1.228,14 1.224,56 +0,3% +3,58 -5,7%
Silber (Spot) 15,53 15,46 +0,5% +0,08 -8,3%
Platin (Spot) 840,20 833,50 +0,8% +6,70 -9,6%
Kupfer-Future 2,79 2,80 -0,4% -0,01 -16,3%
Kontakt zum Autor: thomas.leppert@wsj.com
DJG/thl/gos
(END) Dow Jones Newswires
July 25, 2018 04:37 ET (08:37 GMT)
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Banco Santander Central Hispano, SAShs Sponsored American Deposit.Receipt Repr.1 Sh | 5,45 | 0,93% |
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Clariant AG Unsponsored American Deposit Receipt Repr Shs | 10,80 | 0,93% |
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Clariant AG (N) | 17,72 | 5,79% |
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Deutsche Bank AG | 18,55 | -0,73% |
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DWS Group GmbH & Co. KGaA | 48,58 | 0,12% |
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Iberdrola SA (spons. ADRs) | 53,50 | -1,83% |
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Iberdrola SA | 13,54 | -0,70% |
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Lonza AG (N) | 294,00 | -0,24% |
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Santander S.A. (Banco Santander Central Hispano) | 5,52 | -1,50% |
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Telefonica Deutschland AG (O2) | 2,06 | 0,39% |
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