22.02.2018 07:10:42

MÄRKTE ASIEN/Zinssorgen belasten Aktien - Schanghai sehr fest

TOKIO/SCHANGHAI (Dow Jones)--An den Börsen der Region Ostasien und Australien geht am Donnerstag die Sorge vor steigenden Zinsen um. Dass eine boomende Volkswirtschaft wie jene in den USA zu höheren Leitzinsen führt bzw. führen muss, um die damit in der Regel einhergehende Inflation einzudämmen, ist zwar aus Marktsicht logisch. Dennoch fürchten sich Aktienanleger vor zu schnell und zu steil steigenden Leitzinsen und stoßen Aktien in Asien ab.

Gleichzeitig klettern die Rentenrenditen in Erwartung steigender Zinsen, womit Aktien an Attraktivität verlieren. Die Benchmark-Rendite zehnjähriger US-Staatsanleihen steigt auf das Vierjahreshoch von 2,93 Prozent.

Daher überwiegen die Abgaben bei Aktien in der Region, allerdings stemmt sich vor allem die Börse in Schanghai vehement gegen den Trend. Händler attestieren der chinesischen Leitbörse nach der langen Feiertagspause Nachholbedarf, denn gerade am Vortag hatten die Börsen in Hongkong und auf Taiwan zu den festesten gezählt.

Fed-Protokoll belastet

Den Auslöser der wieder hochgekochten Zinssorgen lieferte die US-Notenbank am Vorabend mit der Veröffentlichung des jüngsten Sitzungsprotokolls. Die US-Währungshüter haben auf ihrem Treffen Ende Januar übereinstimmend die Meinung vertreten, dass der verbesserte Wachstumsausblick für weitere Zinserhöhungen spricht.

Die Wirtschaft dürfte schneller wachsen, als dies noch bei dem Treffen im Dezember erwartet worden sei, heißt es im Protokoll. "Auch wenn das Fed-Protokoll von der Notwendigkeit einer schrittweisen Anhebung der Leitzinsen spricht, wird nicht genau geklärt, was das tatsächlich bedeutet", versucht US-Ökonom Omair Sharif von der Societe Generale die Verunsicherung unter Anlegern einzufangen.

Schanghai gegen Trend sehr fest

In Schanghai steigt der Composite um 2,2 Prozent auf 3.268 Punkte, nachdem die Leitbörse in China wegen des Mondneujahrfestes eine Woche geschlossen war. Die Kurse folgen damit der jüngsten globalen wie regionalen Erholung von den Marktverwerfungen von Anfang Februar. Während der Pause in Schanghai haben die in Hongkong gehandelten Titel von chinesischen Unternehmen aus dem Kernland 3,5 Prozent zugelegt. Insofern bremse die Zinsangst auch in Schanghai etwas, heißt es.

Den Gegenpol bildet die Börse in Tokio, wo der Nikkei-225 um 1,2 Prozent auf 21.718 Zähler nachgibt - zusätzlich belastet vom steigenden Yen. Der US-Dollar fällt auf 107,41 Yen nach Wechselkursen um 107,77 zur Vortageszeit. Allerdings war der Greenback im Tagestief bereits bis auf 107,15 Yen gesunken. Die leichte Erholung des Greenbacks zieht auch den japanischen Aktienmarkt über die Tagestiefs.

Dass der US-Dollar von den Zinserhöhungsfantasien nicht profitiert, hat sich bereits in den vergangenen Wochen und Monaten gezeigt und ist auch historisch ein wiederkehrendes Phänomen. Die Yen-Stärke wird mit der Flucht in vermeintliche Sicherheit erläutert. Denn die Verunsicherung über den weiteren Zinspfad in den USA sei hoch.

In Hongkong verliert das Marktbarometer 1,0 Prozent, in Singapur geht es in ähnlicher Größenordnung talwärts. Beide Märkte hatten am Vortag noch deutlich zugelegt.

Auf Neuseeland und in Australien setzen sich indes positive Tendenzen durch. Die Börse in Wellington hat 0,8 Prozent höher geschlossen, Sydney immerhin gut behauptet. Allerdings hatte Neuseeland bereits 2,8 Prozent im Plus gelegen, eher die regionale Marktschwäche auch in Wellington Tribut forderte und die Börse auf Tagestief drückte. Die Titel des Molkereiproduktekonzerns A2 Milk haussierten um weitere 9,8 Prozent nach gutem Geschäftsausweis und Bekanntgabe einer wichtigen Lieferkooperation mit Fonterra Co-Operative Group am Vortag.

In Hongkong laufen die Papiere chinesischer Fluggesellschaften besonders gut, der Sektor legt um rund 5 Prozent zu. Die Fluglinien sprechen von einer hohen Nachfrage während der jüngsten Feiertage in China. Die staatlichen Flugbehörden beziffern den erwarteten Zuwachs des Verkehrs mit 10 Prozent in den Spitzenzeiten.

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Index (Börse) zuletzt +/- % % YTD Ende

S&P/ASX 200 (Sydney) 5.950,90 +0,12% -1,88% 06:00

Nikkei-225 (Tokio) 21.718,25 -1,15% -4,60% 07:00

Kospi (Seoul) 2.416,03 -0,56% -2,09% 07:00

Schanghai-Comp. 3.266,86 +2,12% -1,24% 08:00

Hang-Seng (Hongk.) 31.153,13 -0,89% +3,13% 09:00

Straits-Times (Sing.) 3.496,27 -0,57% +2,50% 10:00

KLCI (Malaysia) 1.856,82 -0,07% +3,41% 10:00

DEVISEN zuletzt +/- % 00:00 Mi, 10.10 Uhr % YTD

EUR/USD 1,2276 +0,0% 1,2275 1,2320 +2,2%

EUR/JPY 131,89 -0,3% 132,27 132,48 -2,5%

EUR/GBP 0,8826 +0,0% 0,8825 0,8825 -0,7%

GBP/USD 1,3908 -0,0% 1,3911 1,3955 +2,9%

USD/JPY 107,43 -0,3% 107,77 107,53 -4,6%

USD/KRW 1082,85 +0,6% 1076,05 1074,16 +1,5%

USD/CNY 6,3528 +0,1% 6,3482 6,3482 -2,4%

USD/CNH 6,3419 +0,0% 6,3404 6,3361 -2,6%

USD/HKD 7,8267 +0,0% 7,8254 7,8251 +0,2%

AUD/USD 0,7809 +0,1% 0,7799 0,7850 -0,1%

NZD/USD 0,7319 +0,1% 0,7309 0,7344 +3,1%

Bitcoin

BTC/USD 10.858,68 3,62 10.479,46 11.009,42 -27,46

ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 61,12 61,68 -0,9% -0,56 +1,2%

Brent/ICE 64,99 65,42 -0,7% -0,43 -1,8%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.323,89 1.324,60 -0,1% -0,71 +1,6%

Silber (Spot) 16,47 16,51 -0,2% -0,04 -2,8%

Platin (Spot) 991,30 990,50 +0,1% +0,80 +6,7%

Kupfer-Future 3,17 3,22 -1,4% -0,05 -4,0%

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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/DJN/flf/smh

(END) Dow Jones Newswires

February 22, 2018 01:11 ET (06:11 GMT)

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