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29.11.2016 11:33:41

MÄRKTE ASIEN/Wenig Bewegung an den Aktienbörsen

   Von Kenan Machado und Kosaku Narioka

   TOKIO/SCHANGHAI (Dow Jones)--Nach der Vortageserholung an den meisten Börsen der Region Südostasien ist am Dienstag kein klarer Trend erkennbar gewesen. Händler sprachen übergeordnet von Stillstand. Eine Fortsetzung der Yen-Erholung bescherte der Börse in Tokio erneut Verluste. Insgesamt drückten die US-Verluste an der Wall Street leicht auf die Stimmung. Der Nikkei-225 schloss 0,3 Prozent leichter bei 18.307 Punkten, wobei vor allem Finanz- und Elektronikwerte für die Abschläge verantwortlich zeichneten. Marktanalysten bescheinigten dem japanischen Aktienmarkt dennoch eine insgesamt gute Verfassung. Das Aufwärtsmomentum scheine bis auf Weiteres intakt zu sein, hieß es im Handel.

   "Von einer Änderung des Sentiments kann keine Rede sein. Natürlich gibt es kleine Rücksetzer und Anpassungen, aber die Handelsaktivität ist nicht übel. Rücksetzer werden immer stärker für Käufe genutzt", sagte Marktstratege Yoshinori Ogawa von Okasan Securities. Als Belastung für den japanischen Aktienmarkt wurden neben der Yen-Stärke maue Konsumdaten genannt. Der um Preisentwicklungen bereinigte Konsum fiel zwar nicht so schwach wie im September aus, gleichwohl sanken die Konsumausgaben im Oktober erneut.

   Auch an den übrigen Börsen war nicht viel los: Der australische Leitindex S&P/ASX-200 schloss knapp behauptet. In Schanghai stieg der Composite um 0,2 Prozent auf 3.283 Punkte. In Shenzhen verlor das Marktbarometer 0,8 Prozent. Bislang habe die Ankündigung der geplanten Handelsverknüpfung zwischen den Börsen Shenzhen und Hongkong erstere keinen entscheidenden Schub verliehen, sagten Händler. Am Vortag war bekannt geworden, dass diese am 5. Dezember eingerichtet werden soll. Damit werden die Aktien von mehr als 800 der am schnellsten wachsenden chinesischen Unternehmen auch für ausländische Investoren verfügbar.

   Nachdem das näher rückende Senatsreferendum in Italien am Sonntag bereits an der Wall Street für erhöhte Nervosität gesorgt hatte, sprachen Händler auch in Asien von entsprechenden Bedenken. Sollte die Regierung in Italien wegen eines gescheiterten Referendums stürzen, könnten Pläne zur Stützung der lokalen Banken Makulatur werden. Dies könne auch zu einer Bankenkrise anderenorts führen, so die Warnung aus dem Handel.

Ölmarkt optimistisch vor Opec-Treffen Im Vorfeld des offiziellen Treffens des Erdölkartells Opec am Mittwoch erholten sich die Ölpreise im Verlauf des Vortages, tendierten im asiatisch dominierten Geschäft am Dienstag aber wieder leicht nach unten. Brentöl gab zum US-Handel um 1,2 Prozent auf 47,67 US-Dollar nach. Zuletzt hatten die schiitisch-sunnitischen Rivalen Iran und Irak die Bereitschaft einer Einigung auf eine Förderbegrenzung bekundet. Auch Russland signalisierte entsprechende Bereitschaft. Anleger blieben aber skeptisch. Am Ölmarkt sei eine Einigung der Opec-Staaten nur mit einer Wahrscheinlichkeit von 30 Prozent eingepreist, erläuterten die Analysten von Goldman Sachs.

   Nachdem die Metallpreise auf den höchsten Stand seit rund einem Jahr geklettert waren, wurde hier Gewinne mitgenommen. Kupfer ermäßigte sich um 1,3 Prozent, auch die Eisenerzpreise sanken.

   Am Devisenmarkt hatte China den Yuan 0,22 Prozent fester gestellt zum US-Dollar. Erstmals im laufenden Monat wertete die chinesische Zentralbank die Landeswährung an zwei aufeinander folgenden Tagen auf. Auch der Yen bleib zum Greenback fest. Der Dollar kämpfte bis Börsenschluss in Japan mit der Marke um 112 Yen und hielt damit im Goßen und Ganzen die Vortagesabschläge. Nachbörslich kletterte die US-Devise aber auf 112,65 Yen. Die politischen Unsicherheiten in Südkorea könnten kurzfristig den Won belasten, warnten Devisenanalysten. Sie zeigten sich überrascht, dass der Dollar bislang nicht stärker zugelegt habe. Die wegen einer Korruptionsaffäre unter starkem Druck stehende südkoreanische Präsidentin Park Geun Hye ist zum Rücktritt bereit und will das Parlament über ihr Schicksal entscheiden lassen. Devisenhändler sprachen von einer Verzögerungstaktik.

Samsung beugt sich Investorenforderungen Die gesunkenen Metallpreise belasteten die Titel der entsprechenden Branchenunternehmen über alle Börsen hinweg. In Tokio verloren Dai-ichi Life 1,4 Prozent. Der Versicherer ist stark in US-Staatsanleihen investiert, wo die Renditen erneut gesunken waren. Die südkoreanische Regierung beschuldigt BMW, Porsche und Nissan, die Zulassungsdokumente einiger Modelle gefälscht zu haben. Die Regierung drohte mit Verkaufsverboten. Nissan Motor büßten 0,4 Prozent in Tokio ein.

   Nach Geschäftsausweis verlor der Titel des Lebensmittelkonzerns Tingyi in Hongkong 6,7 Prozent. In Sydney brachen Vocus Communications um 24,5 Prozent ein. Anleger zeigten sich mit der Gewinnentwicklung der jüngst erworbenen Nextgen Networks unzufrieden. In Seoul schlossen Samsung Electronics unverändert und gaben somit zwischenzeitliche Gewinne wieder ab. Der Elektronikkonzern beugt sich teilweise dem Druck aktivistischer Investoren und will unter anderem die Bildung einer Holdingstrukutur für den Konzern prüfen. Zudem sollen höhere Dividenden gezahlt und ein Börsengang an einer Auslandsbörse untersucht werden.

=== Index (Börse) zuletzt +/- % % YTD Ende S&P/ASX 200 (Sydney) 5.457,50 -0,13% +3,05% 06:00 Nikkei-225 (Tokio) 18.307,04 -0,27% -3,82% 07:00 Kospi (Seoul) 1.978,39 +0,01% +0,87% 07:00 Schanghai-Comp. (Schanghai) 3.283,36 +0,19% -7,23% 08:00 Hang-Seng-Index (Hongkong) 22.752,50 -0,41% +4,39% 09:00 Taiex (Taiwan) 9.192,38 -0,32% +10,25% 06:30 Straits-Times (Singapur) 2.879,14 +0,16% -0,12% 10:00 KLCI (Malaysia) 1.626,93 -0,11% -3,87% 10:00 BSE (Mumbai) 26.525,13 +0,66% +1,56% 11:00

DEVISEN zuletzt +/- % 00:00 Mo, 9:35 Uhr % YTD EUR/USD 1,0594 -0,2% 1,0613 1,0669 -2,5% EUR/JPY 119,29 +0,5% 118,70 119,27 -6,4% EUR/GBP 0,8512 -0,4% 0,8547 0,8528 +15,6% GBP/USD 1,2447 +0,2% 1,2416 1,2509 -15,6% USD/JPY 112,58 +0,7% 111,83 111,79 -4,1% USD/KRW 1172,06 +0,1% 1170,90 1170,63 -0,3% USD/CNY 6,8981 -0,2% 6,9088 6,9018 +6,2% USD/CNH 6,9207 -0,1% 6,9267 6,9237 +5,4% USD/HKD 7,7565 +0,0% 7,7560 7,7557 +0,1% AUD/USD 0,7468 -0,3% 0,7489 0,7492 +2,5%

ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 46,58 47,08 -1,1% -0,50 +5,4% Brent/ICE 47,83 48,24 -0,8% -0,41 +5,1%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.187,75 1.193,90 -0,5% -6,15 +12,0% Silber (Spot) 16,53 16,60 -0,4% -0,07 +19,6% Platin (Spot) 923,60 923,50 +0,0% +0,10 +3,6% Kupfer-Future 2,62 2,66 -1,4% -0,04 +21,5% === Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

   DJG/DJN/flf/kla

   (END) Dow Jones Newswires

   November 29, 2016 05:03 ET (10:03 GMT)

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