MÄRKTE ASIEN/Uneinheitlich - Schanghai im Bullenmodus

   Von Willa Plank

   TOKIO/SCHANGHAI (Dow Jones)--Die Welt an den südostasiatischen Börsen hat sich am Freitag zweigeteilt präsentiert: Während die größeren Leitbörsen in Tokio, Sydney und Schanghai Aufschläge verbuchten, dominierten an den kleineren Aktienhandelsplätzen der Region Abschläge. Händler sprachen von Ausverkäufen an bestimmten Börsen. So meldeten Indonesien, die Philippinen und Malaysia Verluste von bis zu 3 Prozent. In Tokio gewann der Nikkei-225 beflügelt vom schwächelnden Yen dagegen 0,2 Prozent auf 17.375 Punkte, Sydney schloss mit einem Aufschlag von 0,8 Prozent - beflügelt von steigenden Rohstoffpreisen.

   In Schanghai legte der Composite 0,8 Prozent auf 3.196 Zähler zu. Damit aber nicht genug, der Index befindet sich nun im sogenannten Bullenmarktmodus, nachdem er 20 Prozent über dem letzten Tief vom Januar aus dem Handel ging. Am japanischen Aktienmarkt markierte das Marktbarometer im Verlauf den höchsten Stand seit dem 2. Februar. In Seoul drückten Verluste von 3,1 Prozent beim Schwergewicht Samsung Electronics den südkoreanischen Leitindex Kospi 0,9 Prozent ins Minus.

Kapitalabfluss Richtung USA Während einige Märkte weiter von den erwarteten staatlichen Investitionsplänen des designierten US-Präsidenten Donald Trump profitierten, sei vor allem an den Börsen weniger entwickelter Staaten ein Kapitalabzug Richtung USA zu beobachten gewesen, hieß es im Handel. Hintergrund sind die zuletzt kräftig gestiegenen Renditen in den USA.

   "Global agierende Investoren favorisieren derzeit die Bedingungen in den USA. Wir beobachten einen generellen Kapitalfluss in die USA", sagte Händler Alex Wijaya von CMC Markets. Ein Vertreter der indonesischen Notenbank räumte ein, dass die Zentralbank die unter Druck geratene Rupiah gestützt habe, die dennoch um 2,4 Prozent zum US-Dollar abwertete. "Es mag unklar sein, welche Versprechungen aus dem Wahlkampf letztlich umgesetzt werden. Tatsache ist aber, dass die langfristigen Rentenrenditen steigen", sagte Marktstratege Yoshinori Ogawa von Okasan Securities über Trump.

   Neben vielen anderen lokalen Währungen neigte auch der Yen zur Schwäche. Der US-Dollar stieg auf 106,52 Yen nach 105,47 zur gleichen Vortageszeit. In China wurde der Referenzkurs des Yuan 0,3 Prozent niedriger gestellt. Der Dollar profitiert auf breiter Front weiter von der Hoffnung auf ein anziehendes Wachstum in den USA durch Trumps Investitionspolitik und damit verbunden der Erwartung anziehender Zinsen.

   Der feste Dollar und die sinkende Trump-Furcht drückten derweil auf den Goldkurs, der mit 1.253 Dollar knapp ein halbes Prozent unter dem US-Vortagesniveau lag. Andere Metalle wie Kupfer oder auch Eisenerz zogen dagegen an, gestützt von Spekulationen auf steigende Infrastrukturausgaben in den USA.

   Der Ölpreis spielte allerdings nicht mit, er fiel für die Nordseesorte Brent zum US-Späthandel um 0,4 Prozent auf 45,66 Dollar. Händler verwiesen auf den Umstand, dass trotz vieler Ankündigungen noch immer kein Abkommen zur Förderbegrenzung zwischen dem Erdölkartell Opec und anderen Förderstaaten erzielt worden sei und die Opec für Oktober eine Rekordfördermenge gemeldet habe.

Steigende Renditen stützen Finanzwerte in Tokio Steigende Renditen japanischer Staatsanleihen, die ihren US-Pendants folgten, stützten die Kurse japanischer Finanzwerte, weil sich damit deren Geschäftsumfeld verbessert. Mitsubishi UFJ Financial Group legten um 9,0 und Dai-ichi Life Holdings um 8,8 Prozent zu. Auch Infrastrukturtitel waren in Tokio dank der Trump-Pläne weiter gesucht. Nach Vorlage von Geschäftszahlen zum ersten Halbjahr verteuerten sich Toshiba um 0,9 Prozent an.

   In Australien zählten Rohstoffwerte angesichts steigender Preise zu den klaren Gewinnern. BHP Billiton und Rio Tinto gewannen 2,1 bzw. 2,4 Prozent. Die Titel des Öl- und Gaskonzerns Santos legten um 6,4 Prozent zu, nachdem die chinesische Beteiligungsgesellschaft einen Anteil von 3,2 Prozent erworben hatte. In Singapur gaben Noble Group um 4,9 Prozent nach. Der Rohstoffhändler war im dritten Quartal in die Verlustzone gerutscht.

=== Index (Börse) zuletzt +/- % % YTD Ende S&P/ASX 200 (Sydney) 5.370,70 +0,79% +1,41% 06:00 Nikkei-225 (Tokio) 17.374,79 +0,18% -8,72% 07:00 Kospi (Seoul) 1.984,43 -0,91% +1,18% 07:00 Schanghai-Comp. (Schanghai) 3.195,88 +0,78% -9,70% 08:00 Hang-Seng-Index (Hongkong) 22.498,66 -1,35% +4,33% 09:00 Taiex (Taiwan) 8.957,76 -2,12% +7,43% 06:30 Straits-Times (Singapur) 2.814,60 -0,69% -2,36% 10:00 KLCI (Malaysia) 1.634,19 -1,12% -3,45% 10:00 BSE (Mumbai) 27.025,52 -1,79% +3,48% 11:00

DEVISEN zuletzt +/- % 00:00 Do, 10.31 Uhr % YTD EUR/USD 1,0879 -0,1% 1,0886 1,0913 +0,2% EUR/JPY 115,68 -0,5% 116,22 115,58 -9,3% EUR/GBP 0,8608 -0,8% 0,8678 0,8789 +16,9% GBP/USD 1,2639 +0,8% 1,2544 1,2414 -14,3% USD/JPY 106,37 -0,4% 106,76 105,96 -9,4% USD/KRW 1168,26 +0,2% 1166,10 1153,10 -0,7% USD/CNY 6,8069 +0,1% 6,8019 6,7929 +4,8% USD/CNH 6,8176 -0,2% 6,8286 6,8206 +3,8% USD/HKD 7,7565 +0,0% 7,7563 7,7552 +0,1% AUD/USD 0,7596 -0,2% 0,7615 0,7707 +4,3%

ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 44,41 44,66 -0,6% -0,25 +1,3% Brent/ICE 45,72 45,84 -0,3% -0,12 +0,5%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.257,14 1.258,91 -0,1% -1,77 +18,5% Silber (Spot) 18,74 18,60 +0,7% +0,14 +35,6% Platin (Spot) 975,05 975,00 +0,0% +0,05 +9,4% Kupfer-Future 2,68 2,55 +5,2% +0,13 +24,5% === Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

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