07.03.2019 08:39:50
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MÄRKTE ASIEN/Tokio schwächer - Schanghai verteidigt jüngste Gewinne
Von Steffen Gosenheimer
TOKIO/SCHANGHAI (Dow Jones)--Schwächere Vorgaben der US-Börsen haben am Donnerstag an den Aktienmärkten in Ostasien nur teilweise Nachhall gefunden. Insgesamt war die Tendenz uneinheitlich, wobei sich allerdings vor allem die kleineren Plätze mit leichten Gewinnen der Abwärtstendenz entziehen konnten.
Tendenziell stimmungsdämpfend dürfte gewirkt haben, dass der chinesische Huawei-Konzern Klage gegen die USA eingereicht hat, wegen dessen Ausgrenzung des Telekominfrastrukturexperten von Aufträgen. Hintergrund ist Spionageverdacht. Den laufenden Verhandlungen über eine Einigung im US-chinesischen Handelsstreit dürfte dies zumindest nicht zuträglich sein. Zuletzt hatte Optimismus vorgeherrscht, dass hier eine Einigung kurz bevorsteht.
Für etwas Zurückhaltung könnte laut Börsianern auch die im Tagesverlauf anstehende Zinssitzung der EZB gesorgt haben. An den Finanzmärkten wird derzeit die Erfordernis eingepreist, die Zinsen bis Mitte 2020 unverändert zu lassen. Erwartet wird zudem, dass die Wachstumsprognosen gesenkt werden. Erst am Vortag hatte die OECD mit teilweise kräftig gesenkten Prognosen wieder Konjunktursorgen geschürt.
Die aus Aktienmarktsicht positive Kehrseite der wieder zunehmenden Konjunktursorgen sind derweil aufkommende Zinssenkungsspekulationen. Die Ökonomen von Capital Economics glauben, dass es in einigen Schwellenländern Asiens angesichts geringer Inflationsraten im laufenden Jahr zu Zinssenkungen kommen könnte.
Autoaktien in Japan weiter schwach - Kurseinbruch bei Renesas
Der Nikkei-Index in Tokio gab mit 0,7 Prozent auf 21.456 Punkte am stärksten nach - er verlor bereits den dritten Tag in Folge an Boden. Für zusätzlichen Druck sorgte der im Vergleich zum Vortag etwas festere Yen.
Auffällig waren erneut schwache Kurse im Automobilsektor. Dies sei bereits den siebten Handelstag in Folge zu beobachten gewesen, hieß es. Hintergrund seien harte Verhandlungspositionen der US-Regierung in Handelsfragen, strengere Abgasvorschriften in den USA und erhöhter Druck staatlicherseits in Indien und China beim Vorantreiben des Umstiegs auf Elektro-Fahrzeuge, sagte Chefstratege Takashi Hiroki von Monex.
Honda gaben um 1,6 Prozent nach, Toyota um 0,2 Prozent und Nissan um 2,1 Prozent. Für Isuzu ging es um knapp 3 Prozent südwärts, für Subaru um 2,5 Prozent.
Renesas Electronics brachen um über 14 Prozent ein. Der Chiphersteller hatte angekündigt, die Produktion wegen einer schwachen Nachfrage aus China zwei Monate anhalten zu wollen. Die Kurse anderer großer Halbleiterunternehmen der Region wie Samsung Electronics in Südkorea oder Taiwan Semiconductor zeigten sich davon aber unbeeindruckt.
Schanghai widerstandsfähig - Seoul weiter im Gipfel-Tief
Die Börse in Schanghai zeigte sich widerstandsfähig. Der Composite-Index schloss trotz der jüngsten kräftigen Gewinnen mit einem kleinen Plus von 0,2 Prozent, während Hongkong im Späthandel 0,8 Prozent im Minus notierte.
In China stützte weiter die Aussicht auf Konjunkturstimuli, gerade erst auf dem Nationalen Volkskongress so angekündigt, parallel zum Ziel eines Wirtschaftswachstums von 6 bis 6,5 Prozent im laufenden Jahr. Hinzu kommt als positiver Faktor weiter die Entscheidung des Indexbetreibers MSCI aus der Vorwoche, chinesische in Renminbi gehandelte Aktien in den nächsten Jahren deutlich stärker gewichten zu wollen.
In Korea gab der Kospi den sechsten Tag in Folge nach. Seit dem gescheiterten US-nordkoreanischen Gipfeltreffen in der Vorwoche ist die Stimmung dort angeschlagen.
In Sydney legte der S&P/ASX 200 leicht zu auf ein neuerliches Sechsmonatshoch. Hier kam zuletzt etwas Zinssenkungsfantasie auf, nach vorsichtigen Konjunkturerwartungen der Notenbank des Landes und einem unter der Erwartung gebliebenen Wirtschaftswachstum. Dazu passten tagesaktuell ebenfalls unter den Prognosen ausgefallene australische Einzelhandelsumsätze im Januar.
Autoaktien auch in Hongkong schwach
Autoaktien waren derweil auch in Hongkong auf der Verliererseite zu finden. Geely lagen über 6 Prozent im Minus, BAIC 1,8 Prozent. Der Absatzrückgang bei Geely um 24 Prozent im Februar sehe zwar drastisch aus, kommentierten die Analysten von Daiwa; sie führen dies aber auch darauf zurück, dass es feiertagsbedingt im Februar weniger Arbeitstage gegeben habe.
In Taiwan fiel der Kurs des Apple-Zulieferers und Smartphone-Gehäuse-Herstellers Catcher mit einem Minus von 4,5 Prozent aus dem Rahmen. Hier belastete ein seit Jahresbeginn offenbar schwächer verlaufendes Geschäft, wie das Unternehmen mit seinen Viertquartalszahlen 2018 mitteilte.
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Index (Börse) zuletzt +/- % % YTD Ende
S&P/ASX 200 (Sydney) 6.263,90 +0,29% +10,94% 06:00
Nikkei-225 (Tokio) 21.456,01 -0,65% +7,20% 07:00
Kospi (Seoul) 2.165,79 -0,45% +6,11% 07:00
Schanghai-Comp. 3.106,42 +0,14% +24,56% 08:00
Hang-Seng (Hongk.) 28.806,59 -0,80% +12,30% 09:00
Taiex (Taiwan) 10.311,68 -0,44% +6,01% 06:30
Straits-Times (Sing.) 3.221,96 -0,03% +5,39% 10:00
KLCI (Malaysia) 1.688,52 +0,10% -0,22% 10:00
BSE (Mumbai) 36.683,74 +0,13% +1,18% 11:00
DEVISEN zuletzt +/- % 00:00 Mi, 8:50 % YTD
EUR/USD 1,1303 -0,0% 1,1308 1,1300 -1,4%
EUR/JPY 126,28 -0,0% 126,33 126,32 +0,4%
EUR/GBP 0,8579 -0,1% 0,8585 0,8598 -4,7%
GBP/USD 1,3175 +0,0% 1,3173 1,3144 +3,4%
USD/JPY 111,73 +0,0% 111,71 111,78 +1,9%
USD/KRW 1129,03 +0,1% 1128,27 1129,04 +1,3%
USD/CNY 6,7095 -0,0% 6,7119 6,7092 -2,5%
USD/CNH 6,7171 +0,0% 6,7160 6,7177 -2,2%
USD/HKD 7,8498 +0,0% 7,8492 7,8499 +0,2%
AUD/USD 0,7043 +0,2% 0,7028 0,7033 -0,0%
NZD/USD 0,6784 +0,3% 0,6766 0,6776 +1,1%
Bitcoin
BTC/USD 3.860,99 +0,2% 3.853,00 3.838,37 +3,8%
ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD
WTI/Nymex 56,24 56,22 +0,0% 0,02 +22,1%
Brent/ICE 66,10 65,99 +0,2% 0,11 +20,9%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD
Gold (Spot) 1.284,33 1.286,68 -0,2% -2,35 +0,1%
Silber (Spot) 15,05 15,09 -0,2% -0,04 -2,9%
Platin (Spot) 825,49 830,35 -0,6% -4,86 +3,6%
Kupfer-Future 2,91 2,92 -0,3% -0,01 +10,4%
===
Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/DJN/gos/ros
(END) Dow Jones Newswires
March 07, 2019 02:40 ET (07:40 GMT)
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