14.06.2016 10:01:46
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MÄRKTE ASIEN/Tokio auf Talfahrt - MSCI-Hoffnung stützt Schanghai
Von Dominique Fong
TOKIO / SCHANHGAI (Dow Jones)--Die Themen Brexit, Notenbanken und MSCI haben auch am Dienstag das Geschehen an den ostasiatischen Finanzmärkten dominiert. Die Furcht vor negativen Auswirkungen auf die globale Konjunktur bei einem möglichen Austritt der Briten aus der EU lastete erneut auf der Stimmung, und auch die bevorstehenden Entscheidungen der Notenbanken in den USA und Japan am Mittwoch bzw. Donnerstag ließen keine Kaufstimmung aufkommen. Im Gegenteil, die Anleger trennten sich weiter von Aktien und suchten Sicherheit in weniger riskanten Anlagen.
In Tokio ging es bereits den vierten Tag in Folge abwärts. War es im frühen Handel sogar kurz minimal nach oben gegangen, übernahmen dann wieder Brexit-Sorgen das Zepter. Der Nikkei-Index büßte 1 Prozent ein auf 15.859 Punkte und verlor damit in vier Tagen rund 1.000 Punkte. Größter Verlierer war der australische Aktienmarkt. Dort wurden die Verluste an den Nachbarbörsen vom Wochenauftakt quasi nachgeholt, weil in Sydney am Montag wegen eines Feiertags nicht gehandelt wurde. Der S&P/ASX 200 büßte 2,1 Prozent ein, zugleich das größte Tagesminus seit Februar. In Seoul ging es um 0,4 Prozent nach unten.
Besser schlug sich der Aktienmarkt in Schanghai. Dort stieg der Index nach seinem 3,2-prozentigen Abschlag zum Wochenauftakt um 0,3 Prozent auf 2.842 Punkte. Hier stützten Hoffnungen, dass der Indexbetreiber MSCI in der Nacht auf Mittwoch entscheiden wird, chinesische A-Aktien in seine Indizes aufzunehmen. Die potenzielle Folge wäre eine verstärkte Nachfrage nach chinesischen Aktien unter anderem durch indexnachbildende Fonds.
Zinsen auf Rekordtief Am Devisenmarkt behauptete der Yen sein jüngst deutlich erhöhtes Niveau mit Mehrjahreshochs zu Euro und Pfund und einem Mehrmonatshoch zum Dollar, weil er weiter als vermeintlich sicherer Hafen in Krisenzeiten gesucht war. Der Dollar ging zuletzt mit 105,81 Yen um. Ein teurer Yen verschlechtert die internationale Wetbewerbsfähigheit japanischer Unternehmen, weshalb die Börse in Tokio zuletzt besonders unter die Räder kam.
Ähnlich beim Fluchthafen Gold: Die Feinunze kostete mit 1.278 Dollar in etwa so viel wie zur gleichen Vortageszeit. Das zinslos gehaltene Gold wird auch gestützt davon, dass eine Zinserhöhung in den USA in dieser Woche nicht mehr erwartet wird. In Sydney entzog sich die Goldminenaktie Newcrest mit einem Plus von 1,4 Prozent der Abwärtstendenz.
Zu den Tagesfavoriten zählten daneben die als sicher geltenden Anleihen. Unter anderem markierte die Rendite japanischer 10-jähriger Anleihen mit -0,175 Prozent ein neues Tief.
Auf der Verliererseite standen in Tokio neben exportsensiblen Aktien Papiere aus dem Bankensektor. Sie litten unter den weiter eher nach unten strebenden Zinsen, weil diese ihr Geschäftsmodell gefährdeten, hiße es. Mitsubishi UFJ Financial verloren 2,2 Prozent und Sumitomo Mitsui Financial 2,0 Prozent. Auch in Sydney wurden Aktien aus dem Finanzsektor verkauft.
Gewinnmitnahmen auch bei Börsenlieblingen Händler in Tokio beobachteten unterdessen, dass anders als zuletzt auch zunehmend Aktien unter Druck gerieten, die stärker von der Binnenkonjunktur und nicht der Weltkonjunktur abhingen und die bislang in diesem Jahr gut gelaufen seien. "Die Anleger müssen jetzt auch Aktien verkaufen, die sie eigentlich mögen", sagte Eiji Kinouchi, Stratege bei Daiwa Securities. Dazu gehörten Papiere aus dem Pharma-, Medizin- und Gesundheitssektor, der von der alternden japanischen Gesellschaft profitiert. Sosei Group verloren 17 Prozent, CYBERDYNE 7,1 Prozent und Peptidream 8,1 Prozent.
Von der Rohstoffseite kamen kaum Impulse. Im Vergleich zum US-Settlement verbilligten sich Brent- und WTI-Öl zwar jeweils um knapp 1 Prozent. Mit 49,84 bzw. 48,34 Dollar kosteten sie damit aber in etwa so viel wie zur gleichen Vortageszeit in Asien, nachdem sie sich am Montag in de USA zwischenzeitlich etwas erholt hatten.
Auf den Öl- und Rohstoffpreisen insgesamt lasteten Konjunktursorgen im Zusammenhang mit der Brexit-Abstimmung. Zudem argumentieren einige Marktteilnehmer, dass nach einem möglichen Brexit der Dollar stärker zulegen dürfte, womit sich das Öl für Käufer aus dem Nicht-Dollarraum verteuern würde. Wieder andere Akteure verwiesen auf Prognosen, wonach die wöchentlichen US-Ölvorräte gestiegen sein dürften. Sie werden am Mittwoch gemeldet.
In Sydney gab der Subindex der Ölaktien um rund 4 Prozent nach.
=== Index (Börse) zuletzt +/- % % YTD Ende S&P/ASX 200 (Sydney) 5.203,30 -2,06% -1,75% 08:00 Nikkei-225 (Tokio) 15.859,00 -1,00% -16,68% 08:00 Kospi (Seoul) 1.972,03 -0,36% +0,55% 08:00 Schanghai-Comp. (Schanghai) 2.842,19 +0,32% -19,69% 09:00 Hang-Seng-Index (Hongkong) 20.424,41 -0,43% -6,80% 10:00 Taiex (Taiwan) 8.576,12 +0,47% +2,86% 07:30 Straits-Times (Singapur) 2.769,59 -0,57% -3,92% 11:00 KLCI (Malaysia) 1.626,76 -0,18% -3,88% 11:00 BSE (Mumbai) 26.404,78 +0,03% +1,10% 12:00DEVISEN zuletzt +/- % 00:00 Mo, 10:01 % YTD EUR/USD 1,1259 -0,2% 1,1288 1,1270 +3,7% EUR/JPY 118,93 -0,7% 119,80 119,56 -6,7% USD/JPY 105,69 -0,4% 106,13 106,13 -10,0% USD/KRW 1175,75 +0,3% 1172,17 1172,46 -0,0% USD/CNY 6,5898 +0,1% 6,5857 6,5845 +1,5% USD/CNH 6,5979 +0,0% 6,5975 6,5967 +0,5% USD/HKD 7,7615 -0,0% 7,7633 7,7640 +0,1% AUD/USD 0,7376 -0,1% 0,7385 0,7400 +1,3%
ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 48,33 48,88 -1,1% -0,55 +16,9% Brent/ICE 49,84 50,35 -1,0% -0,51 +18,4%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.280,61 1.283,81 -0,2% -3,21 +20,7% Silber (Spot) 17,34 17,45 -0,6% -0,11 +25,5% Platin (Spot) 991,31 989,00 +0,2% +2,31 +11,2% Kupfer-Future 2,06 2,06 0% 0 -4,5% === Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
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June 14, 2016 03:30 ET (07:30 GMT)
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