MÄRKTE ASIEN/Spekulation auf Konjunkturpaket beflügelt Nikkei

   TOKIO/SCHANGHAI (Dow Jones)--Die ostasiatischen Börsen haben sich am Mittwoch im Spannungsfeld zwischen Konjunktursorgen und der Hoffnung auf neue Maßnahmen zur Ankurbelung der Wirtschaft bewegt. In Tokio trieb ein Medienbericht die Kurse, wonach der japanische Ministerpräsident Shinzo Abe noch am heutigen Tag ein Maßnahmenpaket im Volumen von 27 Billionen Yen ankündigen wird. Der Nikkei-225-Index legte um 1,7 Prozent zu auf 16.665 Punkte.

   Nach Börsenschluss wurde bekannt, dass das japanische Kabinett erst am 2. August über das Konjunkturpaket beraten wird. Dafür soll es mit über 28 Billionen Yen sogar noch größer ausfallen als zunächst gemeldet.

   Die japanische Regierung erwägt laut informierten Personen überdies, das Niedrigzinsumfeld zur Emission einer Anleihe mit einer Laufzeit von 50 Jahren zu nutzen. Eine derart lang laufende Anleihe komme der Ausgabe von Helikoptergeld gleich, meint Shingo Ide, Chef-Aktienstratege bei NLI Research Institute. Das sogenannte Helikoptergeld hatte der Chef der japanischen Notenbank indessen noch in der vergangenen Woche abgelehnt. Gleichwohl wachsen am Markt die Hoffnungen, dass auch die Bank of Japan am Freitag im Anschluss an ihre Zinssitzung neue geldpolitische Lockerungen ankündigen wird. Die Erwartungen drückten die Renditen zwei- und fünfjähriger japanischer Staatsanleihen auf Rekordtiefs von minus 0,370 und minus 0,380 Prozent.

   Die Spekulationen schwächten auch die japanische Landeswährung. Mit rund 105,50 Yen kostete der Dollar wieder etwa 1 Yen mehr als am Dienstag, wovon vor allem die Aktien exportorientierter Unternehmen profitierten.

Gewinnmitnahmen in Schanghai In Schanghai fielen die Kurse im Schnitt um 1,9 Prozent, zeitweise betrug das Minus über 3 Prozent. Händler sprachen von Gewinnmitnahmen vor allem bei Rohstoffwerten sowie Aktien von Herstellern alkoholischer Getränke. Im Finanzsektor, der anfangs ebenfalls verkauft wurde, kam es später zu Gelegenheitskäufen. So zogen Ping An Insurance in den letzten 15 Handelsminuten an und schlossen 0,8 Prozent höher. Bank of Communications gewannen 1,2 Prozent.

   Dass die Gewinne der chinesischen Industrie im Juni deutlicher gestiegen sind als im Mai, half der Börse nicht. Einige Analysten warnten Anleger davor, sich bezüglich neuerlicher geldpolitischer Lockerungen der Notenbanken weltweit zu große Hoffnungen zu machen. Denn diese könnten weniger umfangreich ausfallen als erwartet und damit das Potenzial der Aktienmärkte beschränken. Und nicht zuletzt belastete eine Meldung der Shanghai Securities News, wonach die Regulierungsbehörde die Anforderungen für Börsengänge verschärft hat und 30 Prozent der Börsenaspiranten diese neuen Vorgaben nicht erfüllen.

   Auch an der Börse in Sydney stützten Spekulationen auf eine neuerliche Zinssenkung der Reserve Bank of Australia die Kurse, nachdem die australischen Verbraucherpreise weniger stark gestiegen sind als erwartet. Allerdings gaben die Kurse ihre Gewinne fast vollständig wieder ab; der S&P/ASX-200 zeigte sich kaum verändert.

Apple-Zahlen geben Zulieferer-Aktien Auftrieb Überraschend gute Geschäftszahlen und ein ermutigender Ausblick von Apple verhalfen den Zulieferern des US-Konzerns in der Region zu Kursgewinnen. Die Börse in Taiwan, an der Apple-Zulieferer eine prominente Rolle spielen, legte um 0,4 Prozent zu. Taiwan Semiconductor rückten um 1,2 Prozent vor. Largan Precision verbesserten sich um 3,1 Prozent, Hon Hai um 1,4 Prozent und Catcher um 0,7 Prozent.

   An der Börse in Seoul, die am Dienstag zugelegt hatte, wurden unterdessen Gewinne mitgenommen. Der Kospi fiel um 0,1 Prozent. Die Aktie des Automobilkonzerns Kia zeigte sich gut behauptet, nachdem das Unternehmen dank der schwachen koreanischen Währung einen Gewinnsprung im zweiten Quartal gemeldet hatte. Für die zweite Jahreshälfte ist Kia allerdings weniger optimistisch. Hyundai Heavy verteuerten sich dagegen um 3,6 Prozent. Die gemessen am Umsatz größte Werft der Welt hat im zweiten Quartal überraschend gut verdient.

=== Index (Börse) zuletzt +/- % % YTD S&P/ASX 200 (Sydney) 5.539,70 +0,04% +4,60% Nikkei-225 (Tokio) 16.664,82 +1,72% -12,45% Kospi (Seoul) 2.025,90 -0,07% +3,29% Schanghai-Comp. (Schanghai) 2.991,12 -1,94% -15,49% CSI-300 (Schanghai/Shenzhen) 3.218,24 -1,57% -13,74% Hang-Seng-Index (Hongkong) 22.152,79 +0,10% +1,09% Taiex (Taiwan) 9.063,39 +0,43% +8,70% Straits-Times (Singapur) 2.939,28 +0,20% +1,96% KLCI (Malaysia) 1.662,53 +0,07% -1,77% BSE (Mumbai) 28.058,82 +0,29% +7,43%

DEVISEN zuletzt +/- % 00:00 Di, 9.50 Uhr % YTD EUR/USD 1,0998 +0,1% 1,0988 1,1005 +1,3% EUR/JPY 116,01 +0,8% 115,07 114,58 -9,0% EUR/GBP 0,8384 +0,3% 0,8362 0,8410 +13,9% GBP/USD 1,3120 -0,1% 1,3137 1,3084 -11,0% USD/JPY 105,51 +0,7% 104,75 104,13 -10,1% USD/KRW 1135,95 -0,1% 1137,30 1143,97 -3,4% USD/CNY 6,6689 -0,0% 6,6720 6,6773 +2,7% USD/CNH 6,6754 -0,1% 6,6801 6,6824 +1,6% USD/HKD 7,7567 -0,0% 7,7577 7,7566 +0,1% AUD/USD 0,7482 -0,3% 0,7507 0,7520 +2,7%

ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 42,89 42,92 -0,1% -0,03 +1,2% Brent/ICE 44,77 44,87 -0,2% -0,10 +4,6%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.319,38 1.320,32 -0,1% -0,94 +24,4% Silber (Spot) 19,61 19,64 -0,2% -0,03 +41,9% Platin (Spot) 1.094,25 1.093,50 +0,1% +0,75 +22,7% Kupfer-Future 2,22 2,22 -0,4% -0,01 +3,0% === Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

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