27.11.2015 09:10:46
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MÄRKTE ASIEN/Schanghai taumelt wegen Broker-Ermittlungen abwärts
TOKIO/SCHANHGAI (Dow Jones)-- Die Ermittlungen gegen chinesische Brokerhäuser haben am Freitag die Börse in Schanghai tief ins Rote gedrückt. Zudem enttäuschten frische Daten zu den Industrieunternehmen des Landes. Auch an den übrigen Börsen dominierten negative Vorzeichen. Bestimmende Themen quer durch die Plätze blieben weiterhin die Schwäche der Rohstoffpreise und die Erwartung einer strafferen Geldpolitik in Amerika. Die Teilnehmer mussten auf Vorgaben von der Wall Street verzichten, da in den USA wegen Thanksgiving nicht gehandelt wurde.
In Schanghai driftete der Leitindex um 5,5 Prozent abwärts auf 3.436 Punkte. Hauptthema waren die Untersuchungen im Finanzsektor. Die zuständigen Behörden in Peking haben ihre Razzien ausgeweitet, die wegen der Börsen-Turbulenzen im Sommer eingeleitet wurden. Am Donnerstag hatte das größte Handelshaus in China, Citic Securities, mitgeteilt, dass es mit dem Börsenregulierer zusammenarbeitet, um eventuelle Verstöße gegen die Marktregeln aufzudecken.
Auch beim drittgrößten Broker des Landes, Guosen Securities, wird ermittelt. Offenbar haben die Häuser die Volumina einer ganzen Reihe von Transaktionen deutlich zu hoch angegeben. Betroffen von den falschen Angaben waren vor allem Swapgeschäfte im Zeitraum von April bis September. Damals war es zu wilden Bewegungen an den Börsen in China gekommen. Die Aktien von Citic fielen bis zum Tageslimit von 10 Prozent, Guosen gaben 9,9 Prozent ab.
"Die Regierung wünscht sich einen Aktienmarkt, der die Realwirtschaft stützt, nicht einen, der es den Anlegern erlaubt, spekulative Gewinne mit Hilfe von Derivaten einzuheimsen", sagte Analyst Zhang Xin von Guotai Junan. Verschärfend kam noch hinzu, dass neue Wirtschaftsdaten enttäuschten. So sind die Gewinne der Industrieunternehmen des Landes im Oktober um 4,6 Prozent gegenüber dem Vorjahr gesunken.
Der Markt in Hongkong wurde in Sippenhaft genommen und fiel um 1,6 Prozent. Die Aktie des Brokerhauses Haitong Securities verlor 3,8 Prozent, bevor der Titel ohne Nennung von Gründen vom Handel ausgesetzt wurde. Auch der Markt in Taiwan gehörte mit einem Minus von 1 Prozent zu den schwächeren in der Region. Unter den Schwergewichten gab der Technologiewert TSMC 2,5 Prozent nach.
Die Rohstoffpreise neigten weiterhin zur Schwäche, was die Sorgen um den Zustand der weltweiten Konjunktur am Köcheln hielt und zudem die Märkte der rohstofflastigen Volkswirtschaften der Region drückte. Allerdings hatten Industriemetalle am Donnerstag eine leichte Erholung vollzogen, nachdem China mitgeteilt hatte, seine strategische Reserve hieran aufzustocken. Mit den Preisen von Öl und Gold ging es weiter abwärts. Die Rohstoffsektoren an den Börsen in Hongkong und Australien sanken 3,6 Prozent bzw 4,5 Prozent.
Ein tendenziell belastender Punkt bleibt überdies die an den Märkten erwartete Zinserhöhung in den USA Mitte Dezember. Zwar hat dies mittlerweile etwas an Schrecken verloren, doch noch immer besteht die Sorge, dass Anleger mit einem steigenden Dollar Investitionen aus den Schwellenländern in die USA umschichten.
Anders sieht es in Japan aus, wo die Börse wegen der Exportstärke des Landes in jüngster Zeit vom steigenden Dollar profitiert hat. Am Freitag bewegte sich der Yen aber in etwa auf dem Niveau des Vortages, so dass von dieser Seite kaum Impulse kamen. Der jüngste Höhenlauf des Nikkei wurde erst einmal ausgebremst, nachdem er am Vortag knapp unter den Marke von 20.000 Punkten verharrt hatte. Am Freitag verlor der Index 0,3 Prozent auf 19.884 Punkte.
Händler beobachteten leichte Gewinnmitnahmen von heimischen Investoren. Zudem können die Pensionsfonds nicht mehr viele Aktien zukaufen, da deren Gewichtung in den Portfolios aufgrund der gestiegenen Kurse schon sehr hoch ist. Wenig Zuversicht stifteten auch die Verbraucherpreise, die bereits den dritten Monat in Folge gesunken sind. Die schwache Inflation ist ein Hauptbelastungsfaktor in Japan, weshalb die Notenbank - bislang weitgehend erfolglos - versucht, die Teuerung anzutreiben. Verkauft wurden unter anderem Aktien von Versorgern sowie Transportwerte. Kansai Electric gaben 3,4 Prozent nach und West Japan Railway 2,3 Prozent.
Auch der australische Markt konnte sich dem trüben Sentiment der Region nicht entziehen, wobei sich die Verluste mit 0,2 Prozent in Grenzen hielten. Die Abgaben erfolgten quer durch die Branchen. Nicht nur der notorisch schwache Rohstoffsektor gab weiter nach, auch die zuletzt festeren Bankenwerte schlossen zum Teil im Minus.
BHP Billiton fügten ihren kräftigen Wochenverlusten weitere 0,9 Prozent hinzu und beendeten die Woche mit einem Minus von 8,4 Prozent. Hier drückte vor allem ein UN-Bericht, dem zufolge der Dammbruch in einer Erzgrube in Brasilien in diesem Monat zu erhöhten Niveaus bei giftigen Metallen und anderen giftigen Chemikalien geführt hat. Der Damm wurde von einem Joint Venture betrieben, zu dem BHP Billiton gehört.
=== INDEX Stand +- in % Handelsende aktuell (MESZ) S&P/ASX 200 (Sydney) 5.202,60 -0,16% 07:00 Taiex (Taiwan) 8.522,51 -0,01% 07:30 Nikkei-225 (Tokio) 19.883,94 -0,30% 08:00 Kospi (Seoul) 2.028,99 -0,08% 08:00 Shanghai-Composite (Schanghai) 3.436,41 -5,48% 09:00 Hang-Seng-Index (Hongkong) 22.140,32 -1,55% 10:00 Straits-Times (Singapur) 2.852,11 -1,13% 11:00 KLCI (Malaysia) 1.682,41 -0,04% 11:00 Sensex (Mumbai/Indien) 25.958,63 +0,71% 12:00DEVISEN zuletzt +/- % 0.00 Uhr Do, 8.34 Uhr EUR/USD 1,0628 +0,2% 1,0605 1,0615 EUR/JPY 130,04 -0,0% 130,05 130,16 USD/JPY 122,37 -0,2% 122,64 122,63 USD/KRW 1154,79 +0,5% 1148,92 1149,15 USD/CNY 6,3947 +0,1% 6,3896 6,3896 AUD/USD 0,7209 -0,1% 0,7219 0,7223 === Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
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November 27, 2015 02:39 ET (07:39 GMT)
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West Japan Railway Company | 16,90 | 3,05% |