08.04.2016 10:11:47
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MÄRKTE ASIEN/Schanghai erneut Schlusslicht - Tokio dreht ins Plus
Von Chao Deng
TOKIO/SCHANGHAI (Dow Jones)--Die an den Börsen wieder stärker um sich greifende Risikoscheu hat am Freitag auch vor Ostasien nicht halt gemacht. Sorgen um eine schwache Konjunktur angesichts entsprechender Warnungen seitens der Notenbanken in den USA und Europa sowie die anstehende Berichtssaison machten die Anleger vorsichtig und ließen sie riskantere Anlagen wie Aktien verkaufen.
Die dominierende Risikovermeidungsstrategie spiegelte sich unter anderem beim Yen wider, der allgemein als sicherer Hafen in Krisenzeiten gilt. Er war am Donnerstag nach einer tagelangen Rally auf neue 18-Monatshochs deutlich unter 108 je Dollar gestiegen. Zuletzt kostete der Dollar am Freitag in Asien 108,76 Yen und damit immerhin rund 1 Yen mehr.
Zur Hilfe kam dem Dollar der japanische Finanzminister mit der Aussage, sich Maßnahmen gegen den einseitigen Anstieg des Yen vorzubehalten. Allerdings ließ er offen, ob er auch eine direkte Intervention am Devisenmarkt in Erwägung ziehe. Analysten hegten daran zuletzt Zweifel, weil sich Japan gerade als Gastgeber des bevorstehenden G7-Gipfels mit derlei radikalen Schritten eher zurückhalten dürfte.
Die leichte Dollar-Erholung und die ebenfalls nach einem Rücksetzer am Vortag wieder erholten Ölpreise sorgten aber dafür, dass die Indizes einen Teil ihrer Verluste im Handelsverlauf wieder aufholten. Besonders in Tokio machte sich die Yen-Gegenbewegung positiv bemerkbar. Der Nikkei-Index drehte im Späthandel sogar ins Plus und gewann 0,5 Prozent auf 15.821 Punkte. Auf Wochensicht fiel der Nikkei-Index damit um 2 Prozent zurück. In Hongkong ging es auf Tagessicht um 0,6 Prozent bergab, in Seoul nur minimal um 0,1 Prozent und in Sydney um 0,5 Prozent.
Schlusslicht war wie am Vortag Schanghai, wenngleich das Minus am Ende nach zwischenzeitlich deutlich höheren Einbußen nur noch 0,8 Prozent betrug. Allerdings fiel der Composite-Index mit 2.984 Punkten damit wieder unter die psychologisch bedeutsame 3.000er Marke zurück. In Schanghai machten nach einigen positiven Konjunkturdaten zuletzt wieder Sorgen vor möglicherweise bevorstehenden größeren Verkäufen die Runde, weil ein im Januar verfügtes dreimonatiges Verkaufsverbot von größeren Aktienpaketen durch Großaktionäre vor dem Ende steht.
Anleger zweifeln an Macht der Notenbanken Für Verunsicherung habe die zunehmende Skepsis der Börsianer um die Möglichkeiten der Notenbanken gesorgt, das Konjunkturwachstum anzustoßen, nachdem ihnen dies trotz seit geraumer Zeit überwiegend extrem lockerer geldpolitischer Strategien nicht gelungen sei, hieß es. So sei es der japanischen Notenbank auch nicht gelungen, den Yen mit ihren Maßnahmen wie der Einführung negativer Zinsen schwächer zu machen. Und ein fester Yen sei negativ für die japanische Exportwirtschaft.
"Der Schritt hin zu negativen Zinsen vor dem Hintergrund des Unvermögens für substanzielles BIP-Wachstum und damit Inflation zu sorgen, resultiert nun in einer Welle von Yen-Käufen", erklärte IG-Marktstratege Chris Weston die Stärke der japanischen Währung. Neben dem Yen ist auch das Gold ein Profiteur der wieder erwachten Risikoscheu. Die Feinunze verteidigte ihr jüngst erhöhtes Niveau und ging zuletzt mit 1.234 Dollar um.
Fast Retailing stark unter Druck Großer Verlierer des Tages in Tokio war das Schwergewicht Fast Retailing. Die Aktie des Einzelhandelsriesen brach um 12,7 Prozent ein, belastet von enttäuschenden Geschäftszahlen. Vor allem bei der Tochter Uniqlo lief es weiter schlecht.
Erneut kräftige Ausschläge verzeichneten Seven & i Holdings, diesmal ging es um 3,7 Prozent aufwärts. Zuletzt hatte der Streit um die Führung bei der Tochter Seven Eleven die Aktie belastet. Nachdem Holdingchef Toshifumi Suzuki bei dem Streit den kürzeren gezogen hatte und seiner Forderung nach einem Führungswechsel nicht nachgekommen worden war, ist Suzuki nun zurückgetreten. Damit könne der Weg für Umstrukturierungen unprofitabler Geschäftsbereiche bei dem Einzelhändler freigeworden sein, so Analysten.
Brent wieder über 40 Dollar Die Ölpreise zeigten sich auf dem Niveau des Vortages. Nachdem sie sich im Verlauf des US-Handels zunächst deutlicher abgeschwächt hatten, legten sie im Späthandel wieder zu und bauten diese Erholung in Asien aus. Das Barrel Nordseeöl kostete zuletzt 40,11 Dollar, 1,7 Prozent mehr als zum US-Settlement. "Die Erholung in Asien ist vornehmlich Short-Eindeckungen zu verdanken. Die Preise dürften bis zum Treffen am 17. April weiter in beide Richtungen ausschlagen", kommentierte ein Öl-Analyst. Am 17. April treffen in Doha wichtige Ölförderstaaten zusammen, um über Förderbegrenzungen zu beraten angesichts des Preis drückenden weltweiten Ölüberangebots. === Index (Börse) zuletzt +/- % % YTD Ende S&P/ASX 200 (Sydney) 4.937,60 -0,53% -6,77% 08:00 Nikkei-225 (Tokio) 15.821,52 +0,46% -16,88% 08:00 Kospi (Seoul) 1.972,05 -0,09% +0,55% 08:00 Schanghai-Comp. (Schanghai) 2.984,96 -0,78% -15,66% 09:00 Hang-Seng-Index (Hongkong) 20.247,70 -0,09% -7,61% 10:00 Straits-Times (Singapur) 2.798,94 -0,52% -2,91% 11:00 KLCI (Malaysia) 1.716,69 -0,44% +1,43% 11:00 BSE (Mumbai) 24.685,39 -0,00% -5,48% 12:00
DEVISEN zuletzt +/- % 00:00 Do, 9:20 % YTD EUR/USD 1,1354 -0,1% 1,1371 1,1423 +4,6% EUR/JPY 123,53 +0,3% 123,11 124,23 -3,1% USD/JPY 108,80 +0,5% 108,27 108,74 -7,3% USD/KRW 1153,79 -0,6% 1160,24 1153,31 -1,9% USD/CNY 6,4798 +0,3% 6,4630 6,4676 -0,2% USD/CNH 6,4892 +0,0% 6,4861 6,4816 -1,2% USD/HKD 7,7572 -0,1% 7,7614 7,7567 +0,1% AUD/USD 0,7535 +0,4% 0,7506 0,7592 +3,4%
ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 38,16 37,26 2,42 0,90 -4,6% Brent/ICE 40,14 39,43 1,80 0,71 -0,9%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.232,65 1.240,42 -0,6% -7,77 +16,2% Silber (Spot) 15,17 15,24 -0,5% -0,07 +9,7% Platin (Spot) 955,65 957,00 -0,1% -1,35 +7,2% Kupfer-Future 2,08 2,08 +0,4% +0,01 -2,7% === Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/DJN/gos/flf
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April 08, 2016 03:40 ET (07:40 GMT)
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