MÄRKTE ASIEN/Nordkoreaschreck wieder ausgepreist - Yen fällt deutlich

   Von Ese Erheriene

   TOKIO/SCHANGHAI (Dow Jones)--Nachdem die Anleger bereits am Vortag an den asiatischen Finanzmärkten besonnen auf den Nordkoreaschreck mit dem erneuten Abschuss einer Rakete über Japan hinweg reagiert hatten, hat sich die Lage am Mittwoch weiter entspannt. Vermeintlich sichere Häfen verloren an Attraktivität und am Aktienmarkt waren klare Erholungsansätze zu beobachten. Das wieder steigende Interesse an risikoreichen Vermögenswerten wie Aktien zeige, wie wenig Anleger an eine militärische Auseinandersetzung auf der Koreanischen Halbinsel glaubten, hieß es im Handel.

   Nach dem rasanten Anstieg des vermeintlich sicheren Yen am Vortag kam die japanische Währung wieder deutlich zurück. Der US-Dollar stieg auf 110,06 Yen nach Wechselkursen um 108,82 zur gleichen Vortageszeit. Im Vortagestief war der Greenback sogar bis auf 108,33 Yen abgetaucht.

   Der schwächere Yen stützte die Börse in Tokio, weil sich damit die Exportchancen japanischer Unternehmen verbessern. Der Nikkei-225 legte um 0,7 Prozent mit am stärksten zu auf 19.507 Punkte zu. Exportwerte wie Mitsubishi Motors, Toyota oder Sony zogen zwischen 1,0 und knapp 3,0 Prozent an. Automobilwerte wurden auch von der Fantasie gestützt, dass viele Besitzer hochwassergeschädigter Fahrzeugen in den USA ihre Vehikel ersetzen dürften.

   Auch die übrigen Börsen der Region meldeten überwiegend Aufschläge. In Hongkong stützten die Aufschläge des Schwergewichts Tencent von 1,9 Prozent. Unter Druck gerieten im späten Handel Bankenaktien wie ICBC oder Ping An, wobei Händler hier von Gewinnmitnahmen sprachen. Taipeh auf Taiwan zählte zu den festesten Börsen, der Taiex schloss in der Nähe eines 27-Jahreshochs.

   In Südkorea stabilisierten sich die Kurse weiter. Elektroniktitel legten im Schnitt 0,9 Prozent zu - so kletterten SK hynix um 1,3 Prozent. In Sydney und Schanghai stagnierten die Aktienmärkte, der Composite in Schanghai verlor wenige Punkte auf 3.364 Zähler. Umfragen unter Volkswirten ließen ein Sinken des chinesischen Einkaufsmangerindexes im verarbeitenden Gewerbe im August vermuten, hieß es. In Australien waren die Baugenehmigungen im vergangenen Monat gefallen - wenngleich nicht so deutlich wie befürchtet. Die Titel der Großbanken und Telstra verhinderten, dass der Gesamtmarkt dem regionalen Trend nach oben folgte. Telstra wurden ex Dividende gehandelt.

"Kiwi" kurzzeitig unter Druck Die Börse in Wellington auf Neuseeland zeigte sich ebenfalls recht fest. Am Devisenmarkt tendierte der neuseeländische Dollar zum US-Pendant im Vergleich zum späten US-Geschäft seitwärts. Zwischenzeitlich hatte der Greenback etwas angezogen, die Aufschläge aber schnell wieder abgegeben. Der neuseeländische Notenbankgouverneur Graeme Wheeler hatte eine niedrigere Landeswährung gefordert, um den Exportsektor und die Inflation zu befeuern.

   Wie sehr der Nordkoreaschreck ausgepreist wurde, ließ sich am Goldmarkt erkennen. Wurden am Vortag noch Goldpreise über 1.325 Dollar je Feinunze aufgerufen - die höchsten seit elf Monaten, waren es zuletzt nur noch 1.308 Dollar je Feinunze

   Am chinesischen Aktienmarkt waren Aktien von Fluggesellschaften gesucht. Ein festerer Yuan hatte die Ergebnisse einiger Fluglinien im ersten Halbjahr gestützt, China Southern (CSA) und China Eastern verbuchten beide Währungsgewinne. Investoren sahen CSA dabei auch ein gesunkenes Gesamtergebnis nach. Die Papiere legten um 4,1 Prozent zu, China Eastern um 2,8 Prozent.

   Ein optimistischer Ausblick trieb den Kurs von Shimao Property in Hongkong um 15,8 Prozent nach oben. Hyundai Motor fielen in Seoul um 0,7 Prozent, hatten aber auch schon 3,8 Prozent im Minus gelegen. In China wurde die Produktion in vier Werken angehalten, weil wichtige Zulieferteile fehlten.

=== Index (Börse) zuletzt +/- % % YTD Ende S&P/ASX 200 (Sydney) 5.669,70 +0,01% -0,52% 08:00 Nikkei-225 (Tokio) 19.506,54 +0,74% +2,05% 08:00 Kospi (Seoul) 2.372,29 +0,32% +17,07% 08:00 Schanghai-Comp. (Schanghai) 3.362,99 -0,07% +8,36% 09:00 Hang-Seng-Index (Hongkong) 28.089,32 +1,17% +26,19% 10:00 Taiex (Taiwan) 10.569,40 +0,69% +14,22% 07:30 Straits-Times (Singapur) 3.264,15 +0,46% +13,31% 11:00 KLCI (Malaysia) 1.765,00 +0,22% +7,51% 11:00 BSE (Mumbai) 31.643,43 +0,81% +18,84% 12:00

DEVISEN zuletzt +/- % 00:00 Di, 10.20 Uhr % YTD EUR/USD 1,1953 -0,1% 1,1968 1,2063 +13,7% EUR/JPY 131,43 +0,2% 131,20 130,81 +6,9% EUR/GBP 0,9246 -0,2% 0,9262 0,9304 +8,5% GBP/USD 1,2928 +0,1% 1,2921 1,2965 +4,8% USD/JPY 109,95 +0,3% 109,64 108,45 -5,9% USD/KRW 1122,75 -0,2% 1124,96 1125,50 -7,0% USD/CNY 6,5830 -0,2% 6,5968 6,5956 -5,2% USD/CNH 6,5894 -0,2% 6,6053 6,5991 -5,5% USD/HKD 7,8259 +0,0% 7,8245 7,8243 +0,9% AUD/USD 0,7972 +0,3% 0,7950 0,7965 +10,5%

ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 46,32 46,44 -0,3% -0,12 -18,8% Brent/ICE 51,88 52 -0,2% -0,12 -11,7%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.309,57 1.309,42 +0,0% +0,15 +13,7% Silber (Spot) 17,42 17,40 +0,1% +0,02 +9,4% Platin (Spot) 994,40 995,55 -0,1% -1,15 +10,1% Kupfer-Future 3,08 3,08 +0,1% +0,00 +22,3% === Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

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