02.05.2018 09:51:44

MÄRKTE ASIEN/Negative Vorzeichen - Handelsstreit und Fed im Blick

Von Thomas Rossmann

SCHANGHAI/TOKIO (Dow Jones)--Mehrheitlich mit Abgaben haben die Aktienmärkte in Ostasien zur Wochenmitte geschlossen. Teilnehmer sprachen von einem insgesamt abwartenden Handel. Im Fokus standen die geplanten Verhandlungen zwischen China und den USA zur Lösung des Handelsstreits sowie die Sitzung der US-Notenbank. Die Fed dürfte den Leitzins voraussichtlich bestätigen, nachdem er im März um 25 Basispunkte auf eine Spanne von 1,50 bis 1,75 Prozent erhöht worden war. Die Rendite zehnjähriger US-Anleihen hatte zuletzt zum ersten Mal seit mehr als vier Jahren die psychologische Marke von 3 Prozent erreicht, was die Erwartung widerspiegelte, dass die Fed ihren Leitzins in diesem Jahr viermal anheben werde. Die Rendite lag zuletzt bei 2,98 Prozent.

Neue Konjunkturdaten aus China waren auch nicht dazu angetan, die Risikofreude der Investoren zu erhöhen. Die chinesische Industrie hat im April nur leicht an Fahrt gewonnen. Der Caixin-Einkaufsmanagerindex für das verarbeitende Gewerbe stieg auf 51,1 Punkte von 51,0 im März. Der Index liegt damit weiterhin über der Wachstumsschwelle von 50. Doch obwohl der Index insgesamt zulegte, sanken die Exportorders erstmals seit 17 Monaten. Am Freitag folgt noch der Index für den Dienstleistungssektor.

Der Schanghai-Composite erholte sich bis zum Handelsschluss von zwischenzeitlichen Abgaben und schloss unverändert bei 3.082 Punkten. Der Hang-Seng-Index reduzierte sich im späten Handel um 0,4 Prozent. In Tokio fiel der Nikkei-225-Index im Vorfeld des langen Wochenendes um 0,2 Prozent auf 22.473 Punkte. Marktteilnehmer sprachen von leichten Gewinnmitnahmen nach der jüngsten positiven Entwicklung. Am Donnerstag und Freitag findet in Tokio aufgrund von Feiertagen kein Handel statt.

Der Kospi reduzierte sich um 0,4 Prozent, nachdem er zu Handelsbeginn noch auf den höchsten Stand seit drei Monaten gestiegen war. Hier belastete das deutliche Minus der Aktie von Samsung Biologics, die um 17,2 Prozent einbrach. Hintergrund seien Untersuchungen der südkoreanischen Regierung, wonach das Unternehmen gegen Rechnungslegungsvorschriften verstoßen haben soll, berichtete die Nachrichtenagentur Yonhap. Das Unternehmen wies den Vorwurf zurück. Dies setzte auch den gesamten Pharma-Sektor unter Druck, der um 7 Prozent einbrach.

Gegen den Trend ging es in Sydney für den S&P/ASX-200 um 0,6 Prozent nach oben. Hier startete die Qantas-Aktie um 8,1 Prozent durch. Das Unternehmen hat starke Geschäftszahlen für das dritte Quartal vorgelegt. Zudem rechnet die Airline für 2018 mit einem Vorsteuergewinn auf Rekordniveau.

Apple-Zulieferer gesucht

Die Quartalsergebnisse von Apple bescherten auch den Aktien der asiatischen Zulieferer Gewinne. Der solide iPhone-Verkauf und das anhaltend starke Dienstleistungsgeschäft sorgten dafür, dass der Gesamtumsatz von Apple im Quartal um 16 Prozent auf 61,14 Milliarden US-Dollar stieg. Der Gewinn kletterte auf das höchste Niveau, das jemals in einem bis März laufenden Quartal erreicht worden war. Zudem kündigte Apple an, zusätzliche 100 Milliarden Dollar für Aktienrückkäufe zu verwenden und zerstreute aufgekommene Sorgen wegen des künftigen iPhone-Absatzes.

Die Aktie von Alps, ein japanischer Hersteller von Kameralinsen, legte um 2,7 Prozent zu. Für die Papiere von Sunny Optical ging es um 4,9 Prozent nach oben. Taiwan Semiconductor fielen dagegen um 1,8 Prozent.

DBS überzeugt mit Zahlen - Fujifilm unter Druck

Für die DBS-Aktie ging es in Singapur nach zwischenzeitlichen deutlichen Gewinnen 0,9 Prozent abwärts. Die größte Bank des Landes hat mit den Ergebnissen für das erste Quartal überzeugt. Diese schoben die Papiere zunächst auf ein Allzeithoch, bevor leichte Gewinnmitnahmen einsetzten. Die Analysten von Nomura rechnen nun auch bei den Quartalszahlen der anderen Banken des Landes mit überzeugenden Ergebnissen.

Die Aktie von Standard Chartered verbesserte sich um 0,2 Prozent. Die Bank hat im ersten Quartal unter anderem von einer starken Vermögensverwaltung profitiert. Das auf Asien fokussierte Institut steigerte den Gewinn deutlich.

In Tokio verlor die Aktie von Fujifilm 5,5 Prozent, nachdem die geplante Übernahme von Xerox wieder etwas unwahrscheinlicher geworden ist. Mit dem Rücktritt des Xerox-Chefs Jeff Jacobson ergeben sich Veränderungen im Board des Unternehmens. Die beiden Großaktionäre Carl Icahn und Darwin Deason dürften nun sechs der künftig neun Sitze mit ihren Vertretern besetzen. Der neue Board von Xerox dürfte Alternativen für den Fujifilm-Deal prüfen.

Dollar neigt weiter zur Stärke

Der Dollar setzte seine jüngste Aufwärtsbewegung fort. Der Greenback stieg zwischenzeitlich bis an die Marke von 110 Yen, die er zuletzt im Februar gesehen hatte. Schließlich ging der Dollar mit 109,78 Yen um. Marktteilnehmer verwiesen auf die erwartete unterschiedliche Geldpolitik in den USA und anderen Weltregionen. Während die US-Notenbank weiter einen zunehmend straffen Kurs fährt, trauen viele Teilnehmer den anderen großen Akteuren die Zinswende nicht zu. Der Euro notierte um die Marke von 1,20 Dollar, die er am Vortag erstmals seit Januar wieder unterschritten hatte. Im Jahreshoch im Februar lag der Euro noch über 1,25 Dollar.

Tendenziell belastete der starke Dollar auch den Goldpreis. Dieser konnte sich jedoch nach den deutlichen Vortagesabgaben leicht erholen. Der Preis für die Feinunze stieg um 0,6 Prozent auf 1.311 Dollar. Hier seien die Blicke, genauso wie am Devisenmarkt, auf die Ergebnisse der Sitzung der US-Notenbank gerichtet, sagt ein Beobachter.

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Index (Börse) zuletzt +/- % % YTD Ende

S&P/ASX 200 (Sydney) 6.050,20 +0,58% -0,25% 08:00

Nikkei-225 (Tokio) 22.472,78 -0,16% -1,28% 08:00

Kospi (Seoul) 2.505,61 -0,39% +1,54% 08:00

Schanghai-Comp. 3.082,10 -0,00% -6,83% 09:00

Shenzhen A-Aktien 1.850,17 -0,40% -6,48% 09:00

Hang-Seng (Hongk.) 30.693,92 -0,37% +2,97% 10:00

Taiex (Taiwan) 10.618,81 -0,37% -0,23% 07:30

Straits-Times (Sing.) 3.614,86 +0,03% +6,20% 11:00

KLCI (Malaysia) 1.847,47 -1,22% +4,09% 11:00

BSE (Mumbai) 35.201,62 +0,12% +4,11% 12:00

DEVISEN zuletzt +/- % 00:00 Mo, 9:53 Uhr % YTD

EUR/USD 1,2028 +0,3% 1,1993 1,2114 +0,1%

EUR/JPY 132,02 +0,2% 131,74 132,35 -2,4%

EUR/GBP 0,8822 +0,1% 0,8809 0,8807 -0,8%

GBP/USD 1,3628 +0,1% 1,3613 1,3754 +0,8%

USD/JPY 109,78 -0,1% 109,85 109,24 -2,5%

USD/KRW 1074,61 +0,4% 1070,42 1068,52 +0,7%

USD/CNY 6,3613 +0,4% 6,3332 6,3332 -2,2%

USD/CNH 6,3548 +0,2% 6,3394 6,3177 -2,5%

USD/HKD 7,8497 +0,0% 7,8495 7,8488 +0,5%

AUD/USD 0,7526 +0,5% 0,7489 0,7556 -3,7%

NZD/USD 0,7026 +0,3% 0,7007 0,7066 -1,0%

Bitcoin

BTC/USD 9.181,57 +0,8% 9.109,33 9.238,25 -32,8%

ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 67,77 67,25 +0,8% 0,52 +12,8%

Brent/ICE 73,52 73,13 +0,5% 0,39 +12,7%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.311,21 1.303,88 +0,6% +7,33 +0,6%

Silber (Spot) 16,34 16,16 +1,1% +0,18 -3,5%

Platin (Spot) 900,25 895,00 +0,6% +5,25 -3,2%

Kupfer-Future 3,06 3,02 +1,4% +0,04 -7,8%

===

Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/DJN/ros/flf

(END) Dow Jones Newswires

May 02, 2018 03:52 ET (07:52 GMT)

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