MÄRKTE ASIEN/Meist fest - Sorge vor zweiter Infektionswelle bremst Seoul

Von Steffen Gosenheimer

TOKIO/SCHANGHAI (Dow Jones)--Der etwas besser als befürchtet ausgefallene US-Arbeitsmarktbericht für April sowie das weltweit zu beobachtende schrittweise Hochfahren des öffentlichen und geschäftlichen Lebens haben am Montag an den ostasiatischen Börsen für Zuversicht gesorgt. Zur guten Stimmung trug daneben bei, dass China und die USA sich gegenseitig versichert haben, intensiv an der Umsetzung des sogenannten Phase-eins-Deals zur Beilegung des Handelsstreits zu arbeiten.

Marktbeobachter verwiesen außerdem darauf, dass die chinesische Zentralbank mehr tun will, um der unter der Corona-Krise leidenden Wirtschaft zu helfen. In ihrem geldpolitischen Quartalsbericht wiederholte sie nicht mehr ihre ablehnende Haltung gegenüber der Maßnahme, die Wirtschaft mit Überschusskrediten zu fluten.

Auf breiter Front zogen die Kurse an. Der Nikkei-Index in Tokio gewann 1,1 Prozent auf 20.390 Punkte. Nach einem verhalten positiven Start hatten die Kurse in Sydney im Verlauf an Fahrt aufgenommen, nachdem Ministerpräsident Scott Morrison angekündigt hatte, das milliardenschwere Stimulusprogramm zur Stützung des Arbeitsmarkts sechs Monate aufrecht erhalten zu wollen.

Lediglich Schanghai und - etwas stärker - Seoul blieben zurück und gingen mit Verlusten aus dem Tag. In Südkorea bremste die Furcht vor einer zweiten Coronavirus-Infektionswelle, nachdem es dort am Wochenende den stärksten Anstieg an Neuinfizierten seit einem Monat gegeben hatte. Präsident Moon Jai-in kommentierte dies mit den Worten: "Es ist nicht vorbei, solange es nicht vorbei ist."

NEC nach Ausblickanhebung sehr fest - Sharp nach Ausblicksenkung sehr schwach

In Tokio ging es für Nippon Steel mit dem festen breiten Markt um 9,7 Prozent nach oben. Der Stahlschmelzer hatte zwar von einem Quartalsverlust berichtet, diese aber war maßgeblich verursacht von Restrukturierungskosten und Abschreibungen. NEC schnellten nach einem angehobenen Ausblick des Elektronikkonzerns um 4,6 Prozent nach oben. Sharp senkte dagegen den Ausblick für den Nettogewinn, der Kurs gab um 4 Prozent nach.

In Seoul machten Hanwha Solutions einen Satz um 4,6 Prozent nach oben und profitierten davon, dass das koreanische Unternehmen ein eigenes chemisches Material für optische Linsen entwickelt hat.

In Sydney waren Cochlear gesucht und verteuerten sich um 5,1 Prozent. Der Hörgerätespezialist hatte einen Umsatzrückgang von 60 Prozent für April berichtet, zugleich aber auch betont, dass die Implantateeingriffe in China wieder fast auf dem Niveau von vor dem Ausbruch der Krise seien. Außerdem sei die Liquiditätsausstattung ausreichend. Afterpay machten einen Satz um 5,7 Prozent nach oben. Die Aktie des Bezahldienstleisters profitierte von ersten Wiedereröffnungen im Einzelhandel nach sechs Wochen Stillstand.

Die Aktie der australischen Hochtief-Tochter Cimic stieg um ein 0,5 Prozent, nachdem Cimic im ersten Quartal zwar einen Umsatzrückgang verzeichnete, aber mit seinem Ausblick positiv gestimmt blieb. Die Corona-Krise mache keine Sorgen, so das Unternehmen. Die Regierungen setzten auf verstärkte Investitionen in Infrastrukturprojekte.

In Hongkong galt das Augenmerk laut Teilnehmern unter anderem Aktien, die neu in den Leitindex HSI aufgenommen werden könnten. Dazu gehören laut KGI Securities Alibaba Group, Meituan Dianping und Xiaomi. Alibaba und Xiaomi lagen im Späthandel je gut 2,6 Prozent im Plus, während Meituan deutlicher nachgaben um 3 Prozent. Daneben seien Aktien gesucht gewesen, die von den Lockerungen in Europa und den USA stärker profitieren dürften. Shenzhou International verteuerten sich um 1,3 Prozent. Das Unternehmen beliefert beispielsweise Adidas und Nike mit Maschenwaren.

Index (Börse) zuletzt +/- % % YTD Ende

S&P/ASX 200 (Sydney) 5.461,20 +1,30% -18,30% 08:00

Nikkei-225 (Tokio) 20.390,66 +1,05% -14,70% 08:00

Kospi (Seoul) 1.935,40 -0,54% -11,93% 08:00

Schanghai-Comp. 2.894,80 -0,02% -5,09% 09:00

Hang-Seng (Hongk.) 24.575,37 +1,42% -14,03% 10:00

Taiex (Taiwan) 11.021,75 +1,10% -8,13% 07:30

Straits-Times (Sing.) 2.600,59 +0,34% -19,58% 11:00

BSE (Mumbai) 32.002,76 +1,14% -22,52% 12:00

DEVISEN zuletzt +/- % 00:00 Fr, 9.22 Uhr % YTD

EUR/USD 1,0834 +0,0% 1,0833 1,0835 -3,4%

EUR/JPY 116,18 +0,6% 115,54 115,26 -4,7%

EUR/GBP 0,8743 +0,1% 0,8735 0,8749 +3,3%

GBP/USD 1,2395 -0,1% 1,2403 1,2384 -6,5%

USD/JPY 107,23 +0,5% 106,65 106,37 -1,4%

USD/KRW 1219,21 -0,0% 1219,80 1219,89 +5,6%

USD/CNY 7,0819 +0,1% 7,0742 7,0779 +1,7%

USD/CNH 7,0923 -0,0% 7,0942 7,0929 +1,8%

USD/HKD 7,7512 -0,0% 7,7516 7,7510 -0,5%

AUD/USD 0,6540 +0,2% 0,6524 0,6524 -6,7%

NZD/USD 0,6130 -0,1% 0,6137 0,6122 -8,9%

Bitcoin

BTC/USD 8.678,26 -0,6% 8.729,51 9.799,26 +20,4%

ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 24,21 24,74 -2,1% -0,53 -59,3%

Brent/ICE 30,44 30,97 -1,7% -0,53 -52,1%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.709,33 1.702,74 +0,4% +6,59 +12,7%

Silber (Spot) 15,57 15,46 +0,7% +0,11 -12,8%

Platin (Spot) 773,00 771,25 +0,2% +1,75 -19,9%

Kupfer-Future 2,43 2,41 +0,8% +0,02 -13,5%

Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/DJN/gos/apo

(END) Dow Jones Newswires

May 11, 2020 03:53 ET (07:53 GMT)