16.07.2018 09:26:45

MÄRKTE ASIEN/Leichter - Schanghai nach Wachstumsdaten Schlusslicht

SCHANGHAI (Dow Jones)--Die Aktienmärkte in Ostasien und Australien haben im Spannungsfeld des weiter schwelenden Handelskonflikts zwischen den USA und China und neuer Wachstumsdaten aus China leichter tendiert. Das chinesische BIP-Wachstum zeigte sich im zweiten Quartal mit einer Zunahme um 6,7 Prozent angesichts des andauernden Handelskonflikts zwar widerstandsfähig und fiel wie erwartet aus, allerdings ging das Wachstum der Industrieproduktion im Reich der Mitte im Juni etwas zurück.

Mit einer Rate von 6,8 Prozent im ersten Halbjahr liegt das BIP-Wachstum dessen ungeachtet zwar immer noch deutlich über der Zielvorgabe für das Gesamtjahr von rund 6,5 Prozent; einige Analysten befürchten aber eine Belastung des Wachstums im zweiten Halbjahr, unter anderem weil Peking weiter Druck auf die Unternehmen macht, die Verschuldung zu senken.

Der Schanghai-Composite gab vor diesem Hintergrund um 0,8 Prozent nach auf 2.809 Punkte etwas stärker nach. In Hongkong, Sydney und Seoul fiel das Minus an den Börsen geringer aus. Nicht gehandelt wurde am Montag in Tokio, weil in Japan der "Tag des Meeres" gefeiert wird.

ZTE mit Erholungsansatz

Für die schwer gebeutelte ZTE-Aktie ging es in Hongkong (Späthandel) um rund 16 Prozent nach oben, nachdem die US-Regierung ihre Sanktionen gegen den chinesischen Telekommunikationsriesen aufgehoben und damit wahrscheinlich dessen Niedergang abgewendet hatte. ZTE musste zuvor 400 Millionen Dollar hinterlegen, um damit mögliche künftige Strafen wegen Sanktionsverstößen zu bezahlen. Damit wurde die Bedingung erfüllt, um das Verbot der Lieferung elektronischer Komponenten aus den USA an ZTE aufzuheben, nachdem das Unternehmen gegen Iran- und Nordkorea-Sanktionen der USA verstoßen hatte.

Abwärts ging es mit den Kursen chinesischer Fluggesellschaften. Air China, China Southern und China Eastern verloren zwischen 1,8 und 2,5 Prozent. Belastend wirkte eine Studie von Daiwa, in der vor steigendem Kostendruck und negativen Auswirkungen des weiter zum Dollar nachgebenden Yuan gewarnt wurde.

China Resources Gas profitierten dagegen von einer Hochstufung durch die Daiwa-Analysten auf "Outperform" und stiegen um 2,6 Prozent.

Chinesische Autoaktien verlieren weiter an Boden

Erneut abwärts ging es mit den Kursen der Autoaktien, belastet von Sorgen über deren Gemeinschaftsunternehmen mit ausländischen Partnern. Brilliance büßten nach dem insgesamt 15-prozentigen Minus am Donnerstag und Freitag weitere knapp 3 Prozent ein, nachdem der Partner BMW eine separate Vereinbarung für ein Gemeinschaftsunternehmen mit Great Wall unterzeichnet hatte. Für den Kurs des Mercedes-Partners BAIC ging es ebenfalls um rund 3 Prozent nach unten wie auch für Guangzhou Auto, den Partner von Toyota/Honda.

Nach Meinung von JL Warren Capital könnte Brilliance das erste frühe Opfer einer stärkeren Öffnung des chinesischen Autosektors für Ausländer werden. Eine stärkere Öffnung ist eine der Vorbedingungen der EU an China im Bestreben, möglicherweise eine gemeinsame Antwort auf die protektionistische US-Handelspolitik zu finden.

Xiaomi kamen um 2,6 Prozent zurück. Sie litten darunter, dass es bei der Handelsverbindung der Börsen in Festlandchina und des Hongkonger Aktienmarktes Unstimmigkeiten darüber gab, ob in Hongkong gehandelte Aktien mit Sonderstimmrechten genauso einfach vom Festland aus erworben werden können wie normale Aktien. Der Chef der Hongkonger Börse äußerte sich zuversichtlich, dass sich diesbezüglich eine Lösung mit der chinesischen Börsenaufsicht finden werde.

In Sydney verzeichneten unter anderen die schwer gewichteten Bankenaktien den zweiten schwachen Tag in Folge. Händler sprachen von kursdrückenden Spekulationen über steigende Refinanzierungskosten in der Branche.

Ölpreise geben nach

Am Ölmarkt gaben die Preise leicht nach. Brentöl kostete zuletzt rund 1 Prozent weniger als in den USA und zwar 74,65 Dollar. Ähnlich sah es beim US-Öl WTI aus. Etwas Druck auf die Preise dürfte von Medienberichten gekommen sein, wonach die US-Regierung darüber nachdenken könnte, auf Öl aus den strategischen Ölreserven zurückzugreifen, weil die Spritpreise in der wichtigen Urlaubsaison deutlich teurer seien als vor Jahresfrist. Hintergrund von derlei Überlegungen seien die im Herbst anstehenden Zwischenwahlen in den USA.

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Index (Börse) zuletzt +/- % % YTD Ende

S&P/ASX 200 (Sydney) 6.241,50 -0,43% +2,91% 08:00

Nikkei-225 (Tokio) Feiertagspause

Kospi (Seoul) 2.301,99 -0,39% -6,71% 08:00

Schanghai-Comp. 2.807,48 -0,84% -15,13% 09:00

Shenzhen A-Aktien 1.674,05 -0,21% -15,55% 09:00

Hang-Seng (Hongk.) 28.417,58 -0,38% -4,70% 10:00

Taiex (Taiwan) 10.817,45 -0,43% +1,64% 07:30

Straits-Times (Sing.) 3.234,02 -0,81% -4,19% 11:00

KLCI (Malaysia) 1.720,01 -0,11% -4,17% 11:00

BSE (Mumbai) 36.463,82 -0,21% +7,84% 12:00

DEVISEN zuletzt +/- % 00:00 Fr, 9.45 Uhr % YTD

EUR/USD 1,1701 +0,1% 1,1686 1,1628 -2,6%

EUR/JPY 131,47 +0,1% 131,29 131,14 -2,8%

EUR/GBP 0,8834 -0,0% 0,8835 0,8857 -0,6%

GBP/USD 1,3245 +0,1% 1,3229 1,3127 -2,0%

USD/JPY 112,37 +0,0% 112,32 112,77 -0,2%

USD/KRW 1128,63 -0,1% 1130,20 1128,88 +5,7%

USD/CNY 6,6861 -0,1% 6,6916 6,6805 +2,8%

USD/CNH 6,7014 -0,1% 6,7086 6,7043 +2,9%

USD/HKD 7,8486 +0,0% 7,8484 7,8488 +0,5%

AUD/USD 0,7438 +0,3% 0,7416 0,7384 -4,9%

NZD/USD 0,6782 +0,3% 0,6762 0,6743 -4,5%

Bitcoin

BTC/USD 6.385,45 -0,1% 6.392,39 6.260,55 -53,2%

ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 70,42 71,01 -0,8% -0,59 +18,5%

Brent/ICE 74,65 75,33 -0,9% -0,68 +15,6%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.244,39 1.241,52 +0,2% +2,87 -4,5%

Silber (Spot) 15,84 15,82 +0,2% +0,02 -6,5%

Platin (Spot) 831,15 829,45 +0,2% +1,70 -10,6%

Kupfer-Future 2,78 2,77 +0,4% +0,01 -16,5%

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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/DJN/gos/flf

(END) Dow Jones Newswires

July 16, 2018 03:27 ET (07:27 GMT)

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