10.08.2016 10:25:49

MÄRKTE ASIEN/Leichte Verluste bei impulsarmem Geschäft

   TOKIO/SCHANGHAI (Dow Jones)--In einem flauen Geschäft haben die ostasiatischen Börsenplätze am Mittwoch überwiegend kleine Verluste verzeichnet. Hauptthemen waren der anziehende Yen und die Vorgaben von der Wall Street, doch beide waren nicht angetan, größere Impulse nach unten oder oben freizusetzen. Auch der in jüngster Zeit am Aktienmarkt wieder stärker beachtete Ölpreis beeinflusste die Stimmung kaum, zumal er etwa auf dem Stand vom frühen Dienstag stand.

   An der Wall Street war es zwar am Dienstag im Verlauf zu neuen Rekordständen gekommen, sie lagen jedoch nur minimal über den bisherigen. "Es ist wirklich sehr ruhig heute, trotz des Allzeithochs an der Wall Street", sagte Marktanalystin Margaret Yang von CMC Markets.

Yen-Stärke bremst Autoaktien in Tokio Am japanischen Markt verhinderte der höhere Yen ein Vordringen in positives Terrain, so dass der Nikkei-225 mit einem Minus von 0,2 Prozent aus dem Handel ging. Der Dollar wurde mit 101,30 Yen bezahlt nach 102,40 Yen zum Zeitpunkt des späten japanischen Aktienhandels am Vortag. Auch zum Euro gab der Dollar nach, weil an den Märkten immer weniger mit einer US-Zinserhöhung noch im laufenden Jahr gerechnet wird.

   Einen kleinen Stimmungsaufheller lieferten die japanischen Maschinenbauaufträge, die besser als erwartet ausfielen und damit eine Erholung bei den Investitionen anzeigten. Das Plus zum Vormonat lag im Kern bei 8,3 Prozent, während Experten lediglich mit 3,4 Prozent gerechnet hatten. Die Daten gelten aber als sehr volatil.

   Im Handelsverlauf hatte der Nikkei kurzzeitig ins Plus gedreht, gestützt von der Spekulation, dass die Bank of Japan aktuell Aktien-ETFs (Exchange-Traded Funds) kauft, wie Tomoichiro Kubota von Matsui Securities sagte. Kürzlich hatte die Notenbank beschlossen, ihre ETF-Käufe verdoppeln zu wollen. Kubota sagte, ohne diese Spekulation wäre der Nikkei wohl deutlicher zurückgefallen.

   Der stärkere Yen machte den Autoaktien zu schaffen. Nomura-Analyst Masataka Kunugimoto hat errechnet, dass die sieben großen Automobilhersteller des Landes alleine durch den starken Yen im Quartal bis Juni beim Ergebnis gut 492 Milliarden Yen eingebüßt haben. Die Unternehmen hatten gegenüber dem Vorjahr einen Rückgang beim operativen Gewinn von 10 Prozent verbucht. Wäre hingegen der Yen als Einflussfaktor weggefallen, hätten sie ein Plus von 24 Prozent eingeheimst. Am Mittwoch ging es mit den Aktien der Branche abwärts: Mazda Motor fielen um 1,9 Prozent, Honda Motor um 1 Prozent und Toyota Motor um 1,1 Prozent.

Shiseido warnt Die Aktie von Shiseido sauste um 7,5 Prozent abwärts, nachdem der Kosmetik-Spezialist seine Ziele für das Gesamtjahr nach unten genommen hat. Statt eines Nettogewinns von 34,5 Milliarden Yen sind jetzt nur noch 30 Milliarden Yen geplant. Hinter der Revision stecken hohe Kosten für die Übernahme einiger US-Marken wie Laura Mercier sowie für den Umbau von Bare Escentuals.

   Auch an den anderen Märkten fehlte es an Dynamik. In Schanghai, Hongkong und Australien ging es um jeweils 0,2 Prozent abwärts. In Sydney standen die Ölwerte unter Druck. Santos verloren 1,7 Prozent, Woodside Petroleum 0,5 Prozent und Oil Search 1,3 Prozent. Auch die Minenwerte gaben nach. Teilnehmer befürchteten, dass eine neue Steuer des Landes die Gesellschaften treffen könnte. Der australische Markt sei nach vier Tagen mit Gewinnen in einen "Anti-Risiko-Modus" umgeschwenkt, sagte Marktanalyst Tristan K'Nell, von Altair Asset Management.

   AGL Energy verloren nach dem Jahresbericht 3,8 Prozent. Zwar entsprachen die Zahlen der Erwartungen, doch hatten Analysten Zusätzliches erwartet, etwa Veränderungen in der Dividendenpolitik.

HSBC mit Rückkäufen gefragt In Hongkong zeigten sich die Anleger zunächst kauffreudig bei Immobilienaktien, allerdings bezweifelten einige Analysten nach den jüngsten Gewinnen im Sektor, ob noch viel Luft nach oben ist. Tatsächlich drehten die Werte des Sektors im Tagesverlauf ins Minus. Sino Land gaben schließlich 0,1 Prozent nach und Sun Hung Kai Properties 1,3 Prozent. Als treibender Faktor in diesem Sektor hatten zunächst auch Käufe von Fonds vom chinesischen Festland gewirkt, die unter den niedrigen Renditen und Zinsen zu leiden haben.

   Die in Hongkong gelisteten Großbanken stießen auf Kaufinteresse. So stiegen etwa HSBC Holdings um 0,6 Prozent und Standard Chartered um 1,8 Prozent. Bei HSBC stützten auch Rückkäufe an der Londoner Börse vom Dienstag, wo knapp 900.000 Titel zurück ins Unternehmen kamen.

   Der Goldpreis setzte seine Vortagesrally fort. Die Feinunze wurde um 0,9 Prozent höher bezahlt als am späten Dienstag. Als Hauptgrund wurde am Markt auf den fallenden Dollar verwiesen, der auch zum Euro nachgab. Am Morgen stand die Gemeinschaftswährung bei 1,1150 Dollar nach einem Dienstagstief bei 1,1070 Dollar.

=== Index (Börse) zuletzt +/- % % YTD Ende S&P/ASX 200 (Sydney) 5.543,70 -0,16% +4,68% 08:00 Nikkei-225 (Tokio) 16.735,12 -0,18% -12,08% 08:00 Kospi (Seoul) 2.046,84 +0,15% +4,36% 08:00 Schanghai-Comp. (Schanghai) 3.019,29 -0,21% -14,69% 09:00 Hang-Seng-Index (Hongkong) 22.421,26 -0,20% +2,31% 10:00 Taiex (Taiwan) 9.200,42 +0,50% +10,34% 07:30 Straits-Times (Singapur) 2.873,68 +0,10% -0,31% 11:00 KLCI (Malaysia) 1.672,13 +0,03% -1,20% 11:00 BSE (Mumbai) 27.834,61 -0,89% +6,57% 12:00

DEVISEN zuletzt +/- % 00:00 Di, 9.58 Uhr % YTD EUR/USD 1,1149 +0,3% 1,1116 1,1076 +2,7% EUR/JPY 113,17 -0,0% 113,22 113,44 -11,3% EUR/GBP 0,8553 +0,0% 0,8551 0,8524 +16,1% GBP/USD 1,3036 +0,3% 1,2998 1,2995 -11,6% USD/JPY 101,49 -0,4% 101,86 102,43 -13,6% USD/KRW 1094,26 -0,8% 1103,47 1106,50 -7,0% USD/CNY 6,6474 -0,1% 6,6557 6,6624 +2,4% USD/CNH 6,6541 -0,1% 6,6606 6,6705 +1,3% USD/HKD 7,7561 -0,0% 7,7565 7,7570 +0,1% AUD/USD 0,7703 +0,5% 0,7667 0,7648 +5,7%

ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 42,34 42,77 -1,0% -0,43 -0,1% Brent/ICE 44,59 44,98 -0,9% -0,39 +2,7%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.351,89 1.340,70 +0,8% +11,19 +27,5% Silber (Spot) 20,22 19,88 +1,7% +0,34 +46,3% Platin (Spot) 1.180,75 1.155,50 +2,2% +25,25 +32,5% Kupfer-Future 2,16 2,15 +0,6% +0,01 +0,5% === Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

   DJG/DJN/raz/gos

   (END) Dow Jones Newswires

   August 10, 2016 03:55 ET (07:55 GMT)

   Copyright (c) 2016 Dow Jones & Company, Inc.- - 03 55 AM EDT 08-10-16

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