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14.10.2019 09:45:43

MÄRKTE ASIEN/Fortschritt im Handelsstreit sorgt für Kauflaune

Von Steffen Gosenheimer

SCHANGHAI (Dow Jones)--In Kauflaune haben sich die Börsianer am Montag an den ostasiatischen Aktienmärkten und in Australien gezeigt. Sie reagierten damit zwar positiv auf die offenbar gefundene Teileinigung im US-chinesischen Handelszwist, die Begeisterung hielt sich aber in Grenzen angesichts vielfacher Skepsis über die erzielten Fortschritte. Für einen Stimmungsdämpfer sorgten zudem die chinesischen Exporte und Importe im September. Beide sanken gegenüber dem Vorjahr etwas stärker als Analysten geschätzt hatten.

Während in Tokio feiertagsbedingt nicht gehandelt wurde, legten die Indizes in Schanghai und im Hongkonger Späthandel um bis zu 1,2 Prozent zu. In Seoul ging es in ähnlicher Größenordnung aufwärts. In Sydney fiel das Plus mit 0,5 Prozent etwas geringer aus. Ebenso in Singapur. Nach einem unter den Erwartungen ausgefallenen BIP-Wachstum legte der Straits-Times-Index um 0,4 Prozent zu.

Anders als US-Präsident Donald Trump, der von einem "sehr substanziellen" Abkommen sprach, aber auch nur einer "Phase eins", äußerten sich Analysten vorsichtig zu den erzielten Ergebnissen, während Peking von "substanziellen Fortschritten auf vielen Feldern" sprach. Jeffrey Halley von Oanda sieht "kaum Zeichen für einen signifikanten Durchbruch". Beide Seiten schienen kleine Erfolge ausgehandelt zu haben, die ihnen zwar im Hier und Jetzt hülfen, wichtige Probleme habe man aber vor sich her geschoben.

Für die Analysten der Kiwibank hat sich nichts geändert. China scheine zwar ein paar Zugeständnisse gemacht zu haben, die Märkte wüssten aber, dass die Lage volatil bleibe. Bei der UBS heißt es, es sei unklar, für wie lange die Vereinbarung gelten solle, wenn sie denn unterschrieben werde. Auch zeigen sich die Ökonomen besorgt, wie es um Mechanismen bestellt sei, damit die Vereinbarungen auch eingehalten würden. Vor allem aber seien die für Dezember angedrohten weiteren Strafzölle nicht aus der Welt geschafft worden. Ein Waffenstillstand dürfte gleichwohl Chinas Konjunktur antreiben, weshalb man die Wachstumserwartung 2020 wohl anheben werde auf 5,7 bis 5,8 von bislang 5,5 Prozent.

Yuan weiter auf dem Weg nach oben

Am Devisenmarkt reagierte der Yuan mit einer Fortsetzung seiner seit einigen Tagen laufenden Aufwertung auf die jüngste Entwicklung, kam aber im Verlauf von den Tageshochs deutlich zurück. Der Dollar wurde zuletzt mit 7,0659 Offshore-Yuan gehandelt, verglichen mit 7,0886 am Freitag. Vor Wochenfrist lag der Kurs noch über 7,1600 Dollar. Der weniger frei handelbare Binnen-Yuan stieg von 7,0880 auf 7,0642 je Dollar.

Zwischen den beiden Streitparteien soll es auch Fortschritte hinsichtlich eines Währungspaktes geben. Dabei dürfte es um die Eindämmung von Währungsmanipulation gehen, die die USA China immer wieder vorwerfen.

Laut US-Präsident Trump beinhaltet die Absprache neben Käufen landwirtschaftlicher US-Produkte im Volumen von 40 bis 50 Milliarden Dollar jährlich durch China, eine Verpflichtung Chinas, sich weiter für internationale Finanzdienstleistungen zu öffnen. Im Gegenzug wollen die USA auf die eigentlich für den 15. Oktober geplante Anhebung von Strafzöllen auf Importe aus China im Volumen von 250 Milliarden Dollar verzichten.

Santos-Zukauf treibt Aktienkurs

In Australien gehörten Aktien von Ölunternehmen zu den Tagesfavoriten, nachdem die Ölpreise positiv auf die Annäherung zwischen den USA und China reagiert hatten. Allerdings bröckelten die Gewinne bei den Ölpreisen in Asien wegen der weiter vorhandenen Skepsis ab. Zuletzt kostete Brentöl mit 59,82 Dollar 1,1 Prozent weniger als am Freitag. Santos schossen um 5,7 Prozent nach oben. Hier trieben weniger die Ölpreise als der Kauf von nordaustralischen Aktiva von ConocoPhillips im Wert von 1,4 Milliarden Dollar. Woodside legten um 2,5 Prozent zu.

Seven West Media sprangen in Sydney um 6,9 Prozent nach oben, nachdem das Unternehmen Gespräche bestätigt hatte, sein Magazin-Geschäft zu verkaufen.

Der Goldpreis, der am Freitag als sichere Hafen nicht gesucht war wegen der Hoffnungen auf substanzielle Fortschritte, legte wieder etwas zu auf zuletzt 1.489 Dollar je Feinunze.

Index (Börse) zuletzt +/- % % YTD Ende

S&P/ASX 200 (Sydney) 6.642,60 +0,54% +17,64% 08:00

Nikkei-225 (Tokio) Feiertagspause

Kospi (Seoul) 2.067,40 +1,11% +1,29% 08:00

Schanghai-Comp. 3.007,88 +1,15% +20,61% 09:00

Hang-Seng (Hongk.) 26.531,43 +0,85% +1,72% 10:00

Taiex (Taiwan) 11.066,95 +1,63% +13,77% 07:30

Straits-Times (Sing.) 3.127,71 +0,44% +1,47% 11:00

KLCI (Malaysia) 1.564,35 +0,48% -7,91% 11:00

BSE (Mumbai) 38.298,92 +0,45% +5,64% 12:00

DEVISEN zuletzt +/- % 00:00 Fr, 10:13 % YTD

EUR/USD 1,1019 -0,1% 1,1035 1,1011 -3,9%

EUR/JPY 119,27 -0,3% 119,60 118,82 -5,1%

EUR/GBP 0,8764 +0,4% 0,8732 0,8837 -2,6%

GBP/USD 1,2573 -0,5% 1,2637 1,2461 -1,3%

USD/JPY 108,24 -0,1% 108,37 107,91 -1,3%

USD/KRW 1184,76 +0,1% 1183,49 1186,88 +6,3%

USD/CNY 7,0602 -0,4% 7,0880 7,1008 +2,6%

USD/CNH 7,0620 -0,3% 7,0863 7,0969 +2,8%

USD/HKD 7,8441 +0,0% 7,8440 7,8410 +0,2%

AUD/USD 0,6773 -0,3% 0,6795 0,6787 -3,9%

NZD/USD 0,6310 -0,4% 0,6335 0,6337 -6,0%

Bitcoin

BTC/USD 8.306,25 +0,8% 8.244,25 8.296,25 +123,3%

ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 54,06 54,70 -1,2% -0,64 +12,1%

Brent/ICE 59,79 60,51 -1,2% -0,72 +7,8%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.488,66 1.488,28 +0,0% +0,39 +16,1%

Silber (Spot) 17,60 17,56 +0,3% +0,05 +13,6%

Platin (Spot) 891,39 896,35 -0,6% -4,96 +11,9%

Kupfer-Future 2,62 2,63 -0,3% -0,01 -1,0%

Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/DJN/gos/raz

(END) Dow Jones Newswires

October 14, 2019 03:45 ET (07:45 GMT)

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