19.01.2016 09:19:46

MÄRKTE ASIEN/Erleichterungsrally in Schanghai nach BIP-Daten

   Von Chao Deng und Steffen Gosenheimer

   SCHANGHAI/TOKIO (Dow Jones)--Die Aktienmärkte in Ostasien haben am Dienstag auf breiter Front freundlich tendiert. Aufgehellt wurde die Stimmung von der Veröffentlichung der BIP-Daten Chinas für 2015. Demnach wuchs die Wirtschaft im Reich der Mitte zwar mit 6,9 Prozent so wenig wie seit einem Vierteljahrhundert nicht mehr, allerdings war dies so auch erwartet worden, eine negative Überraschung blieb also aus. Außerdem schürten die Daten Spekulationen über weitere konjunkturstimulierende Maßnahmen Pekings. 2014 hatte das Wachstum noch 7,3 Prozent betragen.

   Die chinesische Wirtschaft sei mittlerweile so riesig geworden, dass es "ziemlich natürlich" sei, dass sich das Wachstum etwas abschwäche", meinte Aktien-Chefstratege Shingo Ide vom japanischen NLI Research Institute.

   An der Börse in Schanghai kam es im Anschluss an die Daten zu einer Kursrally. Der Schanghai-Composite schnellte um 3,2 Prozent nach oben und knackte mit einem Endstand von 3.008 Punkten auch wieder die psychologisch bedeutsame 3.000er Marke. Am zweitstärksten ging es in Hongkong voran, der HSI stieg im späten Geschäft um 1,8 Prozent.

   "Die chinesischen Märkte haben dieses Jahr schon eine derart dramatische Korrektur erlebt - da helfen offizielle Bestätigungen schon, einige Käufe zurückzuholen", sagte IG-Analyst Angus Nicholson mit Blick auf Aussagen von Chinas Ministerpräsident vom Wochenende zum Wirtschaftswachstum 2015.

   In Australien, für das China der wichtigste Handelspartner ist, gewannen die Kurse durchschnittlich 0,9 Prozent. Auch in Tokio setzte sich eine freundliche Tendenz durch. Nachdem der Nikkei-Index lange um den Vortagesschluss pendelte, legte er zum Ende des Handels doch noch zu auf 17.048 Punkte, ein Plus von 0,6 Prozent.

   Auch Ölpreise profitieren von BIP-Daten

   Neben den BIP-Daten wurden aus China auch Daten zur Industrieproduktion, zu den Vermögensanlagen und den Einzelhandelsumsätzen im Dezember mitgeteilt. Sie erfüllten durchweg knapp die am Markt kursierenden Erwartungen. Die Industrieproduktion war im Dezember um 5,9 Prozent gestiegen.

   Das Ausbleiben einer negativen Überraschung aus China stützte auch die Ölpreise etwas. Zwar kosteten Brent- und WTI-Öl in Asien weiter weniger als 30 Dollar. Mit zuletzt 29,28 bzw 29,69 Dollar je Barrel waren sie aber wieder deutlich teurer als am Vortag, an dem sie neue Zwölfjahrestiefs markiert hatten. Händler sprachen zudem von Preisanstiegen auch im Metallkomplex. Dort sei es zu Schnäppchenkäufen gekommen, hieß es.

   Am Devisenmarkt profitierten die Währungen von Ländern, die stark von der Nachfrage aus China abhängen, besonders von den BIP-Zahlen. Der Austral- und der Neuseeland-Dollar zogen zum US-Dollar an. Der Yen gab dagegen nach auf 117,98 je Dollar von 117,25 zur gleichen Vortageszeit, nachdem der japanische Notenbankgouverneur Spekulationen über eine Ausweitung der lockeren Geldpolitik neue Nahrung verliehen hatte.

   Die Spekulationen auf weitere stützende Maßnahmen Pekings wurden derweil genährt von einer Liquiditätsspritze der chinesischen Notenbank. Sie versorgte den Markt am Dienstag bis über die im Februar anstehende einwöchige Handelspause rund um das chinesische Neujahrsfest mit frischen Milliarden. Dieses Mehr an Liquidität schwächte den frei gehandelten Offshore-Yuan, dessen Schwäche um und nach dem Jahreswechsel für Störfeuer an den Aktienmärkten weltweit gesorgt hatte. Nach dem deutlichen Anstieg zum Wochenstart fiel der Yuan wieder zurück. Der Dollar kostete zuletzt 6,5997, im Tageshoch hatte er 6,6080 Yuan erreicht.

   Im Markt halten sich die Zweifel, ob die Notenbank die Spekulationen rund um den Yuan in den Griff bekommen wird. In den vergangenen Tagen hatte sie mit verschiedenen Maßnahmen mehrfach stützend eingegriffen, um so auch dem Abfluss von Geldern aus China zu begegnen.

   Zu den Gewinnern am Aktienmarkt gehörten in Tokio Papiere aus dem Stahl- und Schiffbausektor. Nippon Steel & Sumitomo Metal gewannen 3,2 und Nippon Yusen K.K. 2,3 Prozent. Nintendo schossen um 9,1 Prozent nach oben. Hier habe die Hoffnung auf eine Absatzerholung der tragbaren 3D-Spielekonsolen für Käufe gesorgt, hieß es.

=== Index (Börse) Stand aktuell +- in % Handelsende (MEZ) S&P/ASX 200 (Sydney) 4.903,10 +0,91% 06:00 Nikkei-225 (Tokio) 17.048,37 +0,55% 07:00 Kospi (Seoul) 1.889,64 +0,60% 07:00 Schanghai-Composite (Schanghai) 3.007,74 +3,22% 08:00 Hang-Seng-Index (Hongkong) 19.579,15 +1,78% 09:00 Straits-Times (Singapur) 2.627,29 +1,32% 10:00 KLCI (Malaysia) 1.631,68 +0,56% 10:00 BSE (Mumbai) 24.428,86 +0,99% 11:00

DEVISEN zuletzt +/- % 0.00 Uhr Mo, 8.59 Uhr EUR/USD 1,0870 -0,2% 1,0891 1,0892 EUR/JPY 128,16 +0,2% 127,85 127,48 USD/JPY 117,92 +0,5% 117,39 117,04 USD/KRW 1205,25 -0,5% 1211,00 1211,68 USD/CNY 6,5793 +0,0% 6,5789 6,5794 AUD/USD 0,6914 +0,7% 0,6869 0,6893 === Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

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