31.01.2018 09:27:45
|
MÄRKTE ASIEN/Erholungsansätze verpuffen - Trump ohne Überraschungen
TOKIO/SCHANGHAI (Dow Jones)--Auch zur Wochenmitte haben an den Börsen in Ostasien und Australien negative Vorzeichen überwogen. Erholungsansätze verpufften rasch. Die Märkte der Region hätten sich den negativen Vorgaben der Wall Street nicht entziehen können, kommentierten Händler die Abgaben.
Die mit Spannung erwartete Rede von US-Präsident Donald Trump zur Lage der Nation hatte kaum Einfluss auf das Börsengeschehen. Diese sei nicht dazu angetan gewesen, Verwerfungen an den Finanzmärkten auszulösen, sagte Rob Carnell, Leiter des Asien-Research der Bank ING. Trump habe sich mit Kritik an Russland und China zurückgehalten, aber auch wenig Details zu den geplanten Infrastrukturausgaben genannt. Letztere hätten womöglich die ohnehin schon gestiegenen Anleihe-Renditen noch weiter nach oben getrieben, vermutete er. Auch sonst habe die Rede in keinem Punkt überrascht, so das Fazit Carnells.
Die Börse in Seoul führte lange Zeit die Märkte der Region an, nachdem Schwergewicht Samsung einen Rekordgewinn gemeldet hatte, und dies schon das dritte Quartal in Folge. Außerdem plant der weltgrößte Smartphone-Hersteller einen Aktiensplit im Verhältnis 1:50, um die Aktie optisch billiger und damit attraktiver zu machen. Für eine gehaltene Aktie werden Samsung-Aktionäre 50 neue erhalten. Die Aktie gewann zeitweise gut 5 Prozent, doch bröckelten die Gewinne im späten Handel ab. Letztlich blieb der Samsung-Aktie nur ein Plus von 0,2 Prozent. Der Leitindex Kospi schloss 0,1 Prozent niedriger.
Fester Yen dämpft Kauflaune in Tokio
In der übrigen Region drehte der Nikkei-225-Index in Tokio in der letzten Handelsstunde ins Minus und beendete die Sitzung 0,8 Prozent niedriger bei 23.098 Punkten. Beobachter machten dafür den starken Yen verantwortlich. Während der Rede von US-Präsident Trump hatte der Dollar zur japanischen Währung zwar vorübergehend etwas Boden gut gemacht und die Marke von 109 Yen zurückerobert, fiel aber bald zurück auf etwa 108,80 Yen. Die Stärke des Yen bereitet der japanischen Wirtschaft schon seit einiger Zeit Sorgen, weil er ihre Chancen auf dem Exportmarkt verringert.
Hinter der Aufwertung der japanischen Währung stehen Spekulationen, dass die Bank of Japan (BoJ) dem Beispiel anderer Notenbanken folgen und bald die geldpolitischen Zügel anziehen könnte. Diesen Erwartungen versuchte BoJ-Gouverneur Haruhiko Kuroda entgegenzutreten, indem er vor einem Parlamentsausschuss sagte, die Notenbank werde an ihrer lockeren Geldpolitik festhalten, um das Inflationsziel von 2 Prozent so rasch wie möglich zu erreichen.
Seine Bemühungen verpufften aber ebenso wie die Nachricht, dass die BoJ beabsichtigt, bei ihrem nächsten Anleihekauf ein größeres Volumen von Anleihen mit Restlaufzeiten von drei bis fünf Jahren zu kaufen. Die Volumina kurz- und längerlaufender Titel sollen unverändert bleiben. Aus dem am Mittwoch veröffentlichten Protokoll der jüngsten BoJ-Sitzung ging hervor, dass einige Mitglieder des geldpolitischen Rats erneut von einer möglichen Überprüfung der aktuellen Geldpolitik gesprochen hatten, auch wenn die Notenbanker letztlich an ihrer ultralockeren Politik festhielten.
Unter den Einzelwerten in Tokio büßten Fujifilm 8,3 Prozent ein. Das Wall Street Journal hatte berichtet, die Japaner stünden kurz vor der Übernahme einer Mehrheitsbeteiligung am US-Unternehmen Xerox.
Enttäuschender Service-PMI belastet Börse Schanghai
In Schanghai ging es mit den Kursen im Schnitt um 0,2 Prozent nach unten. Auf dem Markt lasteten enttäuschende Konjunkturdaten: Der offizielle Einkaufsmanagerindex (PMI) für das verarbeitende Gewerbe sank im Januar stärker als erwartet, blieb aber über der Expansionsschwelle. Verkauft wurden Aktien von Versorgern und Unternehmen der Energiebranche, während sich Finanz- und Immobilienwerte erholten.
Kleine Gewinne von 0,2 und 0,3 Prozent schafften die Börsen in Taiwan und Sydney. In Hongkong stieg der Hang-Seng-Index im späten Handel um 0,9 Prozent. Im Immobiliensektor verteuern sich Shui On Land um gut 13 Prozent, nachdem bekannt wurde, dass der Mehrheitsaktionär des Unternehmens dieses von der Börse nehmen will. Wynn Macau erholten sich um 3 Prozent. Hier rücke wieder stärker die gute Geschäftsentwicklung in den Fokus, hieß es. Die Titel des Kasinobetreibers hatten Anfang der Woche kräftig nachgegeben, nachdem CEO Steve Wynn sexuelle Belästigung von Mitarbeiterinnen vorgeworfen worden war.
Die Ölpreise setzten ihre Talfahrt fort, nachdem der Branchenverband American Petroleum Institute (API) einen Anstieg der Ölvorräte in den USA gemeldet hatte. Die Akteure warten nun gespannt darauf, ob die offiziellen Daten der US-Regierung am späteren Mittwoch diese Tendenz bestätigen. Der Preis für die global gehandelte Sorte Brent sank um 0,4 Prozent auf 68,73 Dollar. US-Leichtöl der Sorte WTI verbilligte sich um 0,6 Prozent auf 64,14 Dollar.
===
Index (Börse) zuletzt +/- % % YTD Ende
S&P/ASX 200 (Sydney) 6.037,70 +0,25% -0,45% 06:00
Nikkei-225 (Tokio) 23.098,29 -0,83% +1,46% 07:00
Kospi (Seoul) 2.577,98 +0,40% +4,48% 07:00
Schanghai-Comp. 3.481,51 -0,19% +5,25% 08:00
Shenzhen A-Aktien 1.963,64 -1,67% +0,53% 08:00
Hang-Seng (Hongk.) 32.908,03 +0,92% +8,93% 09:00
Taiex (Taiwan) 11.103,79 +0,24% +4,33% 06:30
Straits-Times (Sing.) 3.538,69 -0,28% +5,12% 10:00
KLCI (Malaysia) 0,00 0% +3,99% 10:00
BSE (Mumbai) 35.913,62 -0,33% +6,21% 11:00
DEVISEN zuletzt +/- % 00:00 Di, 9.05 Uhr % YTD
EUR/USD 1,2438 +0,3% 1,2405 1,2341 +3,5%
EUR/JPY 135,23 +0,2% 134,93 134,16 -0,0%
EUR/GBP 0,8776 +0,1% 0,8767 0,8822 -1,3%
GBP/USD 1,4173 +0,2% 1,4152 1,3988 +4,8%
USD/JPY 108,72 -0,0% 108,77 108,71 -3,5%
USD/KRW 1068,26 -0,5% 1073,49 1073,36 +0,1%
USD/CNY 6,2981 -0,4% 6,3240 6,3384 -3,2%
USD/CNH 6,3039 -0,4% 6,3318 6,3474 -3,2%
USD/HKD 7,8196 -0,0% 7,8208 7,8189 +0,1%
AUD/USD 0,8087 +0,0% 0,8085 0,8048 +3,4%
NZD/USD 0,7387 +0,8% 0,7329 0,7284 +4,1%
Bitcoin
BTC/USD 10.139,01 0,06 10.132,99 10.985,77 -29,07
ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD
WTI/Nymex 64,14 64,5 -0,6% -0,36 +6,1%
Brent/ICE 68,73 69,02 -0,4% -0,29 +3,2%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD
Gold (Spot) 1.342,88 1.338,59 +0,3% +4,30 +3,1%
Silber (Spot) 17,22 17,14 +0,5% +0,08 +1,7%
Platin (Spot) 1.002,85 997,00 +0,6% +5,85 +7,9%
Kupfer-Future 3,21 3,19 +0,7% +0,02 -2,7%
===
Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/cln/ros
(END) Dow Jones Newswires
January 31, 2018 03:28 ET (08:28 GMT)
Wenn Sie mehr über das Thema Aktien erfahren wollen, finden Sie in unserem Ratgeber viele interessante Artikel dazu!
Jetzt informieren!
Nachrichten zu Samsung GDRSmehr Nachrichten
16.01.25 |
Erste Schätzungen: Samsung GDRS zieht Bilanz zum jüngsten Jahresviertel (finanzen.net) | |
30.10.24 |
Ausblick: Samsung GDRS präsentiert Quartalsergebnisse (finanzen.net) | |
16.10.24 |
Erste Schätzungen: Samsung GDRS stellt Zahlen zum jüngsten Quartal vor (finanzen.net) | |
30.07.24 |
Ausblick: Samsung GDRS stellt das Zahlenwerk zum vergangenen Quartal vor (finanzen.net) |
Analysen zu Samsung GDRSmehr Analysen
Aktien in diesem Artikel
Fujifilm Holdings Corp. | 20,33 | 1,35% | |
FUJIFILM Holdings CorpShs American Deposit Receipt Repr 1 Sh | 10,10 | 1,00% | |
Samsung | 54 300,00 | 1,12% | |
Samsung GDRS | 890,00 | -0,89% |
Indizes in diesem Artikel
KOSPI | 2 527,49 | 1,23% |