21.04.2020 09:59:55

MÄRKTE ASIEN/Börsen nach Ölpreisabsturz mit Verlusten

TOKIO/SCHANGHAI (Dow Jones)--Die Aktienmärkte in Ostasien und Australien haben am Dienstag durch die Bank Abschläge eingefahren. Belastet wurden die Märkte von dem historischen Preisabsturz am Ölmarkt zu Wochenbeginn aufgrund eines massiven Überangebots. Die Börsen folgten damit den negativen Vorgaben der Wall Street. Zudem zeigten sich die Anleger zutiefst besorgt über die negativen Folgen der Corona-Pandemie für die Weltwirtschaft.

In Tokio gab der Nikkei-Index 2 Prozent nach auf 19.281 Punkte. Hongkong verzeichnete im späten Handel ein Minus von 2,1 Prozent, während es auf dem chinesischen Festland an der Börse in Schanghai um 0,9 Prozent abwärts ging. Der Kospi in Südkorea gab 1,0 Prozent nach auf 1.879 Punkte. Hier drückten auch vorläufige Exportdaten auf das Sentiment. Demnach sind die koreanischen Exporte in den ersten Wochen im April deutlich zurückgegangen. Für Verunsicherung sorgten zudem US-Medienberichte wonach die US-Regierung Informationen darüber hat, dass sich Nordkoreas Diktator Kim Jong Un nach einer Operation in einem kritischen Zustand befindet. Die südkoreanische Regierung hat dies allerdings nicht bestätigt. Es sei "keine besondere Bewegung" innerhalb Nordkoreas festgestellt worden, erklärte ein Sprecher des südkoreanischen Präsidenten Moon Jae In. In Sydney schloss der S&P/ASX-200 um 2,5 Prozent leichter.

WTI-Ölpreis leicht im Minus-Bereich - Saudi-Arabien plant weitere Förderkürzungen

Ein dramatischer Einbruch des Ölpreises für die US-Sorte WTI hatte zu Wochenbeginn die Anleger massiv verunsichert. Der WTI-Preis fiel regelrecht ins Bodenlose und markierte ein Rekordtief im negativen Bereich. In der Spitze fiel der Preis auf minus 40,32 Dollar je Barrel. Ein Mangel an Lager-Kapazitäten für das Überangebot an Öl hatte dafür gesorgt, dass der Mai-Kontrakt, der am Dienstag ausläuft, massiv abverkauft wurde. Zuletzt lag der Preis für ein Barrel der Sorte WTI für die Lieferung im Mai leicht im negativen Bereich bei minus 4,55 Dollar. Im Juni-Kontrakt gab der Preis um 0,3 Prozent nach auf 20,35 Dollar. Die europäische Sorte Brent notierte 8,6 Prozent leichter bei 23,38 Dollar.

Ölwerte in der ganzen Region standen wegen des Preisabsturzes unter Abgabedruck. Oil Search und Woodside verloren in Sydney 6,0 bzw. 1,3 Prozent. Für Santos ging es um 2,9 Prozent abwärts. Die beiden Rohstoffriesen Rio Tinto und BHP gaben 2,1 bzw. 2,5 Prozent nach. BHP hatte zudem angekündigt, wegen der Pandemie seine Investitionspläne zu überprüfen. Derweil ist das Vertrauen der australischen Konsumenten in der vergangenen Woche zum dritten Mal in Folge gestiegen, wie aus Daten von ANZ-Roy Morgan hervorging. In Tokio gaben Inpex 0,8 Prozent ab und in Hongkong lagen CNOOC 2,8 Prozent hinten.

Wegen des dramatischen Einbruchs des WTI-Ölpreises sollen Saudi-Arabien und andere Opec-Mitglieder nun erwägen, ihre Ölförderung so schnell wie möglich zu reduzieren, anstatt bis Mai zu warten, wenn das jüngst beschlossene Förderabkommen des Kartells mit den USA und Russland in Kraft treten soll, hieß es von mit der Angelegenheit vertrauten Personen. Nach einem Vorschlag, der im Königreich geprüft werde, könnte Saudi-Arabien sofort mit den Kürzungen beginnen, hieß es weiter.

Saudi-Arabien, Russland und die USA hatten sich zuletzt darauf geeinigt, eine Koalition bei größeren Kürzungen der Erdölförderung anzuführen, nachdem die Ölpreise durch einen Nachfragerückgang infolge der Coronavirus-Pandemie und des Preiskriegs zwischen Saudi-Arabien und Russland deutlich gefallen waren.

Virgin Australia in Insolvenzverwaltung

Unter den Einzelwerten hat sich Virgin Australia, die zweitgrößte Fluggesellschaft des Landes, freiwillige in Insolvenzverwaltung begeben. Sie ist damit eine der ersten großen Airlines, die in der Corona-Pandemie mit behördlich verordnetem Stillstand bei internationalen Reisen unter einen Insolvenz-Schutzschirm schlüpft. Die Aktie wurde vom Handel ausgesetzt.

In Südkorea gaben Korean Air 2,1 Prozent nach. Die Aktie der Fluglinie wurde von den Analysten von Eugene Investment & Securities auf Hold von Buy abgestuft. AAC Technologies lagen in Hongkong 4,0 Prozent hinten. Daiwa hatte die Aktien-Bewertung von Outperform auf Hold herabgesetzt.

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Index (Börse) zuletzt +/- % % YTD Ende

S&P/ASX 200 (Sydney) 5.221,30 -2,46% -21,88% 08:00

Nikkei-225 (Tokio) 19.280,78 -1,97% -16,86% 08:00

Kospi (Seoul) 1.879,38 -1,00% -14,48% 08:00

Schanghai-Comp. 2.827,01 -0,90% -7,31% 09:00

Hang-Seng (Hongk.) 23.816,66 -2,11% -13,57% 10:00

Taiex (Taiwan) 10.305,94 -2,67% -14,10% 07:30

Straits-Times (Sing.) 2.563,79 -1,31% -19,39% 11:00

KLCI (Malaysia) 1.390,08 -1,63% -11,06% 11:00

BSE (Mumbai) 30.743,81 -2,86% -25,57% 12:00

DEVISEN zuletzt +/- % 00:00 Mo, 9:53 % YTD

EUR/USD 1,0837 -0,3% 1,0869 1,0864 -3,4%

EUR/JPY 116,32 -0,6% 117,00 117,02 -4,6%

EUR/GBP 0,8734 -0,0% 0,8736 0,8714 +3,2%

GBP/USD 1,2409 -0,3% 1,2441 1,2469 -6,4%

USD/JPY 107,36 -0,3% 107,65 107,73 -1,2%

USD/KRW 1230,49 +0,8% 1220,68 1220,20 +6,5%

USD/CNY 7,0871 +0,2% 7,0736 7,0733 +1,8%

USD/CNH 7,0992 +0,1% 7,0923 7,0804 +1,9%

USD/HKD 7,7501 -0,0% 7,7506 7,7506 -0,5%

AUD/USD 0,6305 -0,4% 0,6331 0,6364 -10,0%

NZD/USD 0,5986 -0,8% 0,6034 0,6054 -11,1%

Bitcoin

BTC/USD 6.886,76 +0,5% 6.853,01 7.185,26 -4,5%

ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex -4,55 -37,63 +87,9% 33,08 -107,6%

Brent/ICE 23,38 25,57 -8,6% -2,19 -63,5%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.695,03 1.694,20 +0,0% +0,83 +11,7%

Silber (Spot) 15,29 15,40 -0,7% -0,11 -14,4%

Platin (Spot) 768,60 774,35 -0,7% -5,75 -20,4%

Kupfer-Future 2,26 2,32 -2,5% -0,06 -19,5%

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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/DJN/err/cln

(END) Dow Jones Newswires

April 21, 2020 04:00 ET (08:00 GMT)

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