02.04.2020 07:18:53

MÄRKTE ASIEN/Börsen auf Richtungssuche

TOKIO/SCHANGHAI (Dow Jones)--Angesichts heftiger Vortagesverluste der Wall Street halten sich die asiatischen Börsen am Donnerstag wacker. Ein einheitlicher Trend ist nicht erkennbar, die Indizes werden aber über ihren bisherigen Tagestiefs gehandelt. Händler hoffen im Zuge der Coronavirus-Pandemie auf eine nahe Bodenbildung an den Aktienmärkten. Sorge bereitet allerdings die Situation in den USA, wo sich das Virus weiter auf dem Vormarsch befindet. Das Land verzeichnet die weltweit höchste Zahl an Infektionen. Der Gouverneur des Bundesstaates New York Andrew Cuomo sieht den Scheitelpunkt der Pandemie in den USA nicht vor Ende April. In Europa könne dieser dagegen bald erreicht sein, so Stimmen aus dem Handel.

In China zeigen sich die Börsen ebenso uneinheitlich wie in ganz Asien. Während sich der Schanghai-Composite etwas fester zeigt, fällt der HSI in Hongkong um 2,2 Prozent und damit überdurchschnittlich deutlich. Händler in Hongkong verweisen auf die ernüchternde Einschätzung der US-Regierung hinsichtlich der Auswirkungen der Pandemie auf die USA. Für Unruhe sorgen Berichte aus China, dass Covid-19 nach Hubei nun auch in immer mehr anderen Provinzen des Landes festgestellt wird. Nach neuen Berichten über massive Fälschungen der chinesischen Fallzahlen bei Ausbruch der Seuche verunsicherten die neuen Daten in China, heißt es. Andererseits gibt es Hinweise auf weitere geldpolitische Lockerungen, die wiederum etwas stützen.

Yen-Stärke belegt Unsicherheit

In Tokio sinkt der Nikkei-225 um 0,5 Prozent auf 17.983 Punkte. Der auf Tagessicht erneut gestiegene Yen belastet etwas und gilt als Alarmzeichen in der Viruspandemie. Solange Anleger in Fluchtwährungen wie den Yen investierten, könne man kaum von Entspannung in der Krise sprechen, heißt es.

In Australien hat die Börse indes sehr schwach geschlossen. Das australische Geschäftsklima ist im ersten Quartal gegenüber der Schlussperiode 2019 deutlich abgestürzt. Der australische Premierminister Scott Morrison teilte unterdessen mit, dass die Regierung von den Regulierungsbehörden keine Empfehlung erhalten habe, die Dividendenausschüttungen der heimischen Banken auszusetzen. Genau dies hatte die neuseeländische Notenbank getan. Der Bankenmarkt in Neuseeland wird von den australischen Banken CBA, Westpac, ANZ und NAB dominiert, die in der Regel ihre Dividenden an die Mutterkonzerne abführen. Die Ratingagentur Moody's hat derweil den Ausblick für den australischen Bankensektor auf "Negativ" gesenkt. Die Bankenwerte stehen mit bis zu 5,5 Prozent unter Druck.

In Südkorea präsentiert sich der Aktienmarkt nach anfänglichen Verlusten freundlich. Im März ist die Inflation der Verbraucherpreise auf 1,0 Prozent gesunken. Händler sehen die verlangsamte Geldentwertung als Folge der Coronakrise. Dies eröffne der Notenbank aber weiteren Spielraum für geldpolitische Lockerungen, heißt es.

Am Erdölmarkt ziehen die Preise indes trotz Wirtschaftskrise an. US-Präsident Donald Trump plant ein Treffen mit Vertretern aus Saudi-Arabien und Russland zur Beendigung des Preiskrieges zwischen den beiden Kontrahenten. Trump rechnet mit einer Einigung. Trotz eines massiven Preisverfalls bei Rohöl hatte Saudi-Arabien jüngst die Förderung hochgefahren, weil eine Einigung mit Russland über Förderkürzungen gescheitert war.

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Index (Börse) zuletzt +/- % % YTD Ende

S&P/ASX 200 (Sydney) 5.191,50 -1,28% -22,33% 06:00

Nikkei-225 (Tokio) 17.983,59 -0,45% -20,04% 07:00

Kospi (Seoul) 1.700,04 +0,87% -22,64% 07:00

Schanghai-Comp. 2.743,64 +0,33% -10,05% 08:00

Hang-Seng (Hongk.) 23.085,79 -2,24% -16,63% 09:00

KLCI (Malaysia) 1.327,36 +0,36% -16,75% 10:00

DEVISEN zuletzt +/- % 00:00 Mi, 9:48h % YTD

EUR/USD 1,0945 -0,0% 1,0948 1,0974 -2,4%

EUR/JPY 117,39 +0,1% 118,64 118,02 -3,7%

EUR/GBP 0,8845 +0,1% 0,8880 0,8885 +4,5%

GBP/USD 1,2377 -0,1% 1,2387 1,2354 -6,6%

USD/JPY 107,27 +0,1% 107,14 107,55 -1,3%

USD/KRW 1234,46 +1,4% 1235,83 1232,68 +6,9%

USD/CNY 7,1022 +0,2% 7,1001 7,1039 +2,0%

USD/CNH 7,1181 -0,1% 7,1231 7,1153 +2,2%

USD/HKD 7,7524 +0,0% 7,7520 7,7521 -0,5%

AUD/USD 0,6078 +0,2% 0,6069 0,6073 -13,3%

NZD/USD 0,5931 +0,2% 0,5913 0,5911 -11,9%

Bitcoin

BTC/USD 6.599,76 +3,6% 6.367,76 6.325,26 -8,5%

ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 21,41 20,31 +5,4% 1,10 -64,3%

Brent/ICE 25,65 24,74 +3,7% 0,91 -60,0%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.591,05 1.591,25 -0,0% -0,20 +4,9%

Silber (Spot) 13,96 14,05 -0,6% -0,09 -21,8%

Platin (Spot) 718,90 723,25 -0,6% -4,35 -25,5%

Kupfer-Future 2,19 2,19 -0,1% -0,00 -21,9%

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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/DJN/flf/raz

(END) Dow Jones Newswires

April 02, 2020 01:18 ET (05:18 GMT)

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