13.11.2014 11:41:30

MÄRKTE ASIEN/Börse in Tokio weiter kaum zu bremsen

   Von Steffen Gosenheimer

   Erneute Kursgewinne in Tokio und Hongkong und kleinere Gewinnmitnahmen in Schanghai haben am Donnerstag das Börsenbild in Ostasien geprägt. Der Nikkei-Index legte um weitere 1,1 Prozent zu auf 17.392 Punkte und liegt damit seit Wochenbeginn bereits mehr als 3 Prozent im Plus. Die Spekulationen über eine mögliche Verschiebung der für Oktober 2015 geplanten Mehrwertsteuererhöhung gepaart mit Hoffnungen auf eine weitere Lockerung der Geldpolitik sorgen weiter für Kauflaune. Ministerpräsident Shinzo Abe soll einem Bericht zufolge seine Partei bereits auf Neuwahlen zum Unterhaus im Dezember einstellen. Von diesen will er sich die Zustimmung zur Verschiebung der Steuererhöhung holen.

   Die Spekulationen dürften noch mindestens bis zum Montag anhalten, wenn die Daten zum BIP-Wachstum im dritten Quartal in Japan bekanntwürden, hieß es. Offiziell habe Abe nämlich gesagt, erst konkrete Daten über den Zustand der Konjunktur abwarten zu wollen.

   Für gute Stimmung unter Investoren sorgten zudem über den Erwartungen liegende bzw. nach oben revidierte Daten zu den Aufträgen im Maschinenbausektor bzw zur Industrieproduktion. Rückenwind kam auch wieder vom Yen, der zum Dollar auf zuletzt 115,57 nachgab von Tageshochs am Vortag um 115,00 Yen. Auch zum südkoreanischen Won zeigte der Yen Schwäche, was die Exportsituation japanischer Unternehmen verbessert, die in Konkurrenz zu südkoreanischen Exporteuren stehen. Das wiederum bremste den Markt in Seoul, zumal sich die dortige Notenbank von der Yen-Schwäche wenig beeindruckt zeigte und die Leitzinsen wie erwartet unverändert ließ. Der Kospi gab um 0,3 Prozent nach.

   Der Notenbankchef des Landes äußerte sich zwar besorgt über den schwachen Yen, bezeichnete die Bedenken der Akteure an den Finanzmärkten aber als überzogen. Im August und Oktober hatte die Notenbank den Leitzins um jeweils einen Viertelpunkt gesenkt. Die Analysten von Nomura rechnen mit einem weiteren solchen Schritt im Dezember.

   In Hongkong stand das Indexschwergewicht Tencent Holdings im Fokus und gab dem Markt die Richtung vor. Nach einem sehr schwachen Start drehte der Kurs am Ende sogar noch knapp ins Plus. Tencent hatte ein Nettogewinnwachstum von 46 Prozent gemeldet, was aber unter der Konsenserwartung von 57 Prozent lag. Der Hang-Seng-Index schaffte es im späten Handel ebenfalls in positives Terrain und schloss damit den vierten Tag in Folge im Plus. Übergeordnet habe weiter die zu Beginn der kommenden Woche anstehende gegenseitige Öffnung der Börsen in Hongkong und Schanghai für gute Stimmung gesorgt, hieß es.

   Neue chinesische Konjunkturdaten sorgten in Schanghai dennoch für leicht nachgebende Kurse. Die Industrieproduktion verfehlte im Oktober mit einem Wachstum von 7,7 Prozent die Erwartung von 8,0 Prozent relativ klar. Gleichzeitig schnellten aber die Einzelhandelsumsätze um 11,5 Prozent nach oben.

   Am Rohstoffmarkt standen die Ölpreise wieder unter Druck, Nordseeöl der Sorte Brent rutschte unter die 80-Dollar-Marke auf zuletzt 79,77 Dollar. US-Öl der Sorte WTI koste nur noch 1 Dollar mehr als im Jahrestief von Anfang des Monats. Belastend wirkte neben den bekannten Faktoren, dass das größte Ölfeld in Libyen die Produktion wieder aufnimmt, nachdem sie wegen Angriffen von Rebellen unterbrochen war.

=== INDEX Stand +- in % Handelsende aktuell (MEZ) S&P/ASX 200 (Sydney) 5.442,70 -0,37% 06:00 Nikkei-225 (Tokio) 17.392,79 +1,14% 07:00 Kospi (Seoul) 1.960,51 -0,34% 07:00 Shanghai-Composite (Schanghai) 2.486,67 -0,31% 08:00 Hang-Seng-Index (Hongkong) 24.026,91 +0,37% 09:00 Taiex (Taiwan) 8.980,67 +0,69% 10.00 Straits-Times (Singapur) 3.304,93 +0,65% 10:00 KLCI (Malaysia) 1.815,81 -0,02% 10:00 SET50 (Thailand) 1.054,49 +1,08% 11:00 BSE (Mumbai) 27.976,66 -0,12% 11.00

DEVISEN zuletzt +/- % 0.00 Uhr Mi, 11.08 Uhr EUR/USD 1,2461 +0,3% 1,2428 1,2443 EUR/JPY 143,98 +0,2% 143,66 143,46 USD/JPY 115,54 -0,0% 115,58 115,30 USD/KRW 1095,55 +0,0% 1095,28 1096,83 USD/CNY 6,1248 -0,0% 6,1262 6,1262 AUD/USD 0,8742 +0,3% 0,8713 0,8708 === Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

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   November 13, 2014 05:11 ET (10:11 GMT)

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