21.11.2019 10:36:43

MÄRKTE ASIEN/Abwärts auf breiter Front - Hongkong Schlusslicht

TOKIO/SCHANGHAI (Dow Jones)--Die asiatischen Aktienbörsen haben am Donnerstag den zweiten Tag in Folge auf ganzer Breite nachgegeben - zu Teil deutlich. Hoffnungen auf eine kurzfristige Einigung im US-chinesischen Handelsstreit seien weiter ausgepreist worden, hieß es. Laut Berichten kommt ein "Phase-Eins-Handelsabkommen" möglicherweise im laufenden Jahr nicht mehr zustande. Peking beharre offenbar auf einer Aufhebung von US-Importzöllen, während die US-Regierung mit eigenen Forderungen kontere, hieß es.

Während der Nikkei-225 in Tokio um 0,5 Prozent auf 23.039 Punkte nachgab, verzeichneten die Börsen in Seoul, Singapur und Sydney höhere Abschläge. In Singapur hat die Regierung die BIP-Prognose für 2019 gesenkt. Auch hier sprachen Händler von Auswirkungen des Handelskonflikts. Die chinesischen Handelsplätze in Schanghai und Shenzhen sowie das Startup-Segment ChiNext schlugen sich einen Tick besser.

Schlusslicht war der HSI in Hongkong mit einem Minus von 1,6 Prozent. Zu Wochenbeginn hatte sich Hongkong allerdings besser gehalten als die anderen Aktienmärkte der Region, und das obwohl die chinesische Sonderverwaltungszone angesichts der regierungskritischen Unruhen auf eine schwere Rezession zusteuert. Daher sei das Abwärtspotenzial in Hongkong höher als an anderen Börsen, hieß es aus dem Handel.

Das US-chinesische Verhandlungsklima hatte sich zuletzt bereits wegen der Unruhen in Hongkong wieder eingetrübt. Inmitten der angespannten Lage in der Sonderverwaltungszone hat der US-Kongress nun zwei Gesetzesentwürfe zur Unterstützung der dortigen Demokratiebewegung beschlossen. Der erste Gesetzentwurf sieht vor, dass die Handelsprivilegien der USA für Hongkong regelmäßig überprüft werden. Die zweite Vorlage sieht unter anderem Maßnahmen vor, die den Verkauf von Tränengas, Gummigeschossen und anderen Geräten verbieten, die von Sicherheitskräften in Hongkong gegen die Demonstranten der Demokratiebewegung eingesetzt werden können. US-Präsident Donald Trump muss die Gesetze zwar noch unterzeichnen, aus Regierungskreisen hieß es aber, es werde mit einer Unterzeichnung gerechnet.

Rette sich wer kann

"Asien ist die ganze Woche über nervös wegen des Standes der Handelsgespräche. Ausgerechnet die Aktien außerhalb Chinas haben sich unterdurchschnittlich entwickelt", sagte Marktstratege Jeffrey Halley von Oanda. Es scheine sich eine Stimmung breit zu machen, rette sich wer kann. "Liegen neue Zölle in der Luft? Der Markt hatte erwartet, dass diese nicht kommen würden", sagte Investmentstratege Scott Ladner von Horizon Investments. Am 15. Dezember läuft eine Frist ab, nach der neue US-Importzölle auf chinesische Waren möglich sind.

In Seoul büßte das Schwergewicht Samsung Electronics mit den wieder stärker gespielten Konjunktursorgen 2,5 Prozent ein.

In Australien zählten Westpac mit einem Abschlag von 2 Prozent erneut zu den schwächsten Werten. Der Bank drohen nach den Geldwäschevorwürfen nun Sanktionen, wie Strafverfolgungsbehörden mitteilten. Daneben wurden wegen der Konjunktursorgen angesichts des Handelsdisputs Bergbautitel verkauft: BHP gaben 1,4 und Fortescue Metals 1,8 Prozent ab - analog zu nachgebenden Rohstoffpreisen. BlueScope Steel legten gegen den regionalen Trend um 2 Prozent zu. Die Gesellschaft hatte ihren Ergebnisausblick bekräftigt.

In Indien sprachen Händler von moderaten Gewinnmitnahmen nach den Vortagesaufschlägen, der BSE-Sensex lag zuletzt 0,1 Prozent zurück. Erneut wurde der Index vom Telekommunikationssektor gestützt, Vodafone Idea legten um weitere 17,4 Prozent zu. Die Regierung hatte Zahlungsverpflichtungen von Telekomunternehmen verschoben, das stützte auch andere Sektorwerte.

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Index (Börse) zuletzt +/- % % YTD Ende

S&P/ASX 200 (Sydney) 6.672,90 -0,74% +18,18% 06:00

Nikkei-225 (Tokio) 23.038,58 -0,48% +15,66% 07:00

Kospi (Seoul) 2.096,60 -1,35% +2,72% 07:00

Schanghai-Comp. 2.903,64 -0,25% +16,43% 08:00

Hang-Seng (Hongk.) 26.475,92 -1,57% +4,03% 09:00

Taiex (Taiwan) 11.558,27 -0,63% +18,82% 06:30

Straits-Times (Sing.) 3.192,41 -1,16% +5,25% 10:00

KLCI (Malaysia) 1.592,19 -0,56% -5,29% 10:00

BSE (Mumbai) 40.614,37 -0,09% +12,03% 11:00

DEVISEN zuletzt +/- % 00:00 Mi, 9:42 Uhr % YTD

EUR/USD 1,1086 +0,1% 1,1077 1,1059 -3,3%

EUR/JPY 120,29 +0,1% 120,14 119,89 -4,3%

EUR/GBP 0,8568 -0,0% 0,8569 0,8578 -4,8%

GBP/USD 1,2941 +0,1% 1,2926 1,2893 +1,6%

USD/JPY 108,51 +0,1% 108,44 108,41 -1,1%

USD/KRW 1176,72 +0,5% 1170,31 1170,78 +5,6%

USD/CNY 7,0355 -0,0% 7,0359 7,0378 +2,3%

USD/CNH 7,0373 -0,1% 7,0443 7,0427 +2,4%

USD/HKD 7,8236 -0,0% 7,8250 7,8261 -0,1%

AUD/USD 0,6803 +0,1% 0,6796 0,6802 -3,4%

NZD/USD 0,6426 +0,2% 0,6411 0,6405 -4,3%

Bitcoin

BTC/USD 7.919,01 -1,9% 8.074,51 8.080,51 +112,9%

ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 56,77 57,01 -0,4% -0,24 +17,1%

Brent/ICE 62,15 62,40 -0,4% -0,25 +12,4%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.472,91 1.473,90 -0,1% -1,00 +14,8%

Silber (Spot) 17,12 17,18 -0,4% -0,06 +10,5%

Platin (Spot) 914,89 918,44 -0,4% -3,55 +14,9%

Kupfer-Future 2,63 2,65 -0,8% -0,02 -0,7%

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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/DJN/flf/gos

(END) Dow Jones Newswires

November 21, 2019 04:37 ET (09:37 GMT)

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