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Schweizer Uhrwerke 30.12.2012 03:00:00

Luxusmarke: Omega bleibt zuversichtlich

„Wir sind weiter zuversichtlich“, sagte Omega-Präsident Stephen Urquhart gegenüber Euro am Sonntag. Die Nachfrage nach Omega-Uhren in China sei „weiterhin stark“, allerdings habe sich das Geschäft zuletzt etwas abgekühlt. Dies sei jedoch vor allem dem Machtwechsel geschuldet, sagte Urquhart. Die kommunistische Partei Chinas hatte Mitte November Xi Jinping zum neuen Parteivorsitzenden gewählt. Im März soll Xi als Nachfolger von Hu Jintao zum Staatspräsidenten aufsteigen.

Damit trat Urquhart Befürchtungen von Analysten entgegen, die angesichts der jüngsten Konjunktur-Abkühlung vor einem abebbenden Boom für Luxusartikel in China gewarnt hatten. China gilt als wichtigster Absatzmarkt für Uhren, Lederwaren und Schmuck weltweit. Alleine bei Schweizer Luxusuhren entfällt rund ein Drittel der Exporte auf Hongkong und China. Ein Absatzminus würde die Hersteller von Luxusuhren daher empfindlich treffen. Dagegen sagte Urquhart, er sehe für einen dauerhaften Konjunktur-Rückschlag keine Anzeichen. Die chinesische Führung habe ein „sehr gutes Verständnis der wirtschaftlichen Lage“ und wisse, wie man die Konjunktur wieder ankurbeln könne. Zudem verfüge Omega über eine lange Historie in China. Die Schweizer waren vor gut 20 Jahren gemeinsam mit Rado der erste Anbieter von Luxusuhren in China und sind nach eigenen Angaben die Nummer 1 im Luxussegment.

Auch unter Volkswirten wächst die Zuversicht. Erst zum Wochenanfang hatte etwa die Weltbank ihre Wachstumsprognose für China angehoben. Für 2013 erwarten die Ökonomen nun ein Plus von 8,4 Prozent nach 8,1 Prozent zuvor.

Insgesamt zeigte sich Urquhart mit dem laufenden Geschäft „sehr zufrieden“. So seien die Ergebnisse in Deutschland „sehr gut“. Deutschland ist für Omega gemeinsam mit der Schweiz und Großbritannien der größte europäische Markt. Weltweit sind nur China einschließlich Taiwan und Hongkong und die USA größer. Urquhart sagte, man sehe in Deutschland noch viel Potenzial. „Die Deutschen mögen klare Linien und Understatement“. Dies komme Omega entgegen. In Deutschland verfügt die Marke in München, Berlin und Hamburg über drei so genannten Flagship-Stores. Im Herbst soll in Frankfurt ein vierter Standort hinzu kommen. Weltweit verfügen die Schweizer derzeit über rund 291 Flagshipstore, 110 davon betreibt der Konzern in Eigenregie, den Rest mit Partnern. In den kommenden Jahren wolle man das Netz weiter sukzessive ausbauen, kündigte Urquhart an, ohne konkreten Zahlen zu nennen. Entscheidend sei die Lage. „Wenn es entsprechende Standorte gibt, werden wir uns verstärken. Wenn nicht, dann warten wir ab.“ In Florenz hatte der Konzern gut fünf Jahre auf einen geeigneten Standort gewartet. Jetzt ist er endlich fündig geworden. Anfang 2013 will Omega in der italienischen Metropole ein eigenes Geschäft eröffnen.

Omega ist der mit Abstand wichtigste Umsatzträger des Schweizer Swatch-Konzerns. Im laufenden Geschäftsjahr peilt der Konzern mit seinen Marken wie Breguet, Blancpain, Glashütte Original oder Omega acht Milliarden Schweizer Franken an. Konkrete Umsatzzahlen einzelner Marken veröffentlicht der Konzern nicht. Beobachter schätzen allerdings, dass die Marke fast drei Milliarden Schweizer Franken Umsatz zum Konzernumsatz beisteuert.

In den vergangenen Jahren war die Marke auch wegen prominenter Werbepartner stark gewachsen. Zu den so genannten Markenbotschaftern gehören die Hollywoodstars George Clooney und Nicole Kidman. Außerdem ist Omega offizieller Zeitnehmer der Olympischen Sommer- und Winterspiele und stattet seit 1995 Kinoheld James Bond mit Uhren aus. „Normalerweise sagt man beim Sponsoring ja, 50 Prozent der Ausgaben sind reine Verschwendung, Sie wissen halt nur nicht welche 50 Prozent“, scherzte Urquhart. Bei James Bond sei dies jedoch anders. „Bei jedem James -Bond-Film ist der Absatz des im Film getragenen Modells Seamaster deutlich nach oben gegangen, und der Gesamt-Absatz wird bei jedem Mal besser“, sagte Urquhart.

von T. Schmidtutz, Euro am Sonntag

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