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19.09.2013 20:59:58

Lausitzer Rundschau: Kreuze, die die Welt bedeuten Warum es wichtig ist, am Sonntag wählen zu gehen

Cottbus (ots) - Irgendwie müssen die Dinge in einer Gesellschaft nun mal geregelt werden. Wer was bekommt, wer bestimmen darf, wer Recht hat, wer Unrecht. Wo das nicht im demokratischen Prozess geschieht, herrschen bald Hauen und Stechen, Diktatur, Korruption. Es sind immer die Schwächeren einer Gesellschaft, die dann verlieren. Für diese Feststellung braucht man keinen Blick zurück in die dunkle europäische Geschichte zu werfen. Es reicht, eine Zeitung zu lesen. Aktuell schlagen sie sich in Syrien die Köpfe ein, in vielen Ländern. Viele Menschen kämpfen darum, das zu bekommen, was wir schon lange haben: freie Wahlen. Denn freie Wahlen bedeuten immer auch Freiheit und Menschenrechte. Deswegen bleibt einem das Lachen bei den Satirikern von der "Partei" im Halse stecken, so gelungen einige ihrer Gags auch sind. Deshalb wirkt die schick formulierte Feststellung eines Intellektuellen wie Richard David Precht so arrogant, er wähle nicht, weil dies "die vermutlich belangloseste Wahl in der Geschichte der Bundesrepublik" sei. Es ist schon schlimm genug, dass viele nicht wählen, weil sie nicht informiert und nicht interessiert sind. Vor allem Menschen aus den unteren Schichten. Ihre Nichtteilnahme sorgt dafür, dass sich die soziale Wirklichkeit im Land politisch nicht mehr exakt abbildet. Das ist auf Dauer gefährlich. Aber noch schlimmer ist es, wenn Leute, die es besser wissen könnten, der Demokratie schaden, weil sie damit Geld verdienen. Das sind Abstauber einer Errungenschaft, für die Menschen gestorben sind und immer noch sterben. Die Demokratie kann und muss besser werden, wohl wahr. Mehr Bürgerbeteiligung, spannendere Diskussionen, weniger Rituale, mehr Mut, mehr Wahrheit. Aber welches System will der, der das Parlament an sich zur Schwatzbude erklärt, die Parteien alle gleich findet und die Politiker alle korrupt? Will er einen Führer? Ja, das, was nach den Wahlen folgt, die Koalitionen und Regierungen, enttäuschen die Wähler fast immer. Weil das Ergebnis nie zu 100 Prozent die eigene Meinung widerspiegelt. Aber der Kompromiss und die Achtung von Minderheiten machen nun einmal das Wesen jedes gedeihlichen Gemeinwesens aus. Deutschland ist gut gefahren mit seinem politischen System. Es ist damit sogar ein fantastisches Land geworden. Niemand sollte es auf den Versuch ankommen lassen, die Dinge, die zu regeln sind, anders zu regeln, als mit diesen Kreuzchen. Also: Wählen gehen.

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Pressekontakt: Lausitzer Rundschau

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