SDAX
16.12.2015 18:52:46
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LATE BRIEFING - Unternehmen und Märkte
******************************************************************** Noch rund zwei Stunden bis zur Bekanntgabe der US-Zinsentscheidung. An den Finanzmärkten wird mehrheitlich damit gerechnet, dass die US-Notenbank die Zinsen anhebt. Zuletzt wurden die US-Zinsen am 29. Juni 2006 erhöht - damals um 25 Basispunkte auf 5,25 Prozent. Die letzte Zinsänderung fand am 16. Dezember 2008 statt, als der Fed-Funds-Zielsatz auf das aktuelle Niveau von 0,00 bis 0,25 Prozent gesenkt wurde. ******************************************************************** Der Markt-Überblick am Abend, zusammengestellt von Dow Jones Newswires: === +++++ MÄRKTE AKTUELL (18.21 Uhr) +++++ INDEX Stand +-% Euro-Stoxx-50 3.246,78 +0,16% Stoxx-50 3.057,55 +0,21% DAX 10.469,26 +0,18% FTSE 6.061,19 +0,72% CAC 4.624,67 +0,22% DJIA 17.549,89 +0,14% S&P-500 2.049,95 +0,32% Nasdaq-Comp. 5.007,11 +0,24% Nasdaq-100 4.600,62 +0,07% Nikkei-225 19.049,91 +2,61% EUREX Stand +-Ticks Bund-Future 157,25% -44
+++++ FINANZMARKT USA +++++
Am Tag der Zinsentscheidung kommt der Aufwärtstrend etwas in Stocken. Nach einem erneut freundlichen Start bröckeln die Kurse zum Mittag (Ortszeit) etwas ab. Grund ist aber nicht die Furcht vor einer Zinserhöhung am Abend - sie gilt als eingepreist und birgt wenig Überraschungspotenzial -, sondern ein neuerlicher Rücksetzer bei den Ölpreisen. Nachdem die wöchentlichen US-Ölvorräte wider Erwarten nicht gesunken, sondern stark gestiegen sind, fallen die Preise wieder. Bereits an den vergangenen Tagen war zu beobachten, dass die stärksten Impulse für die Finanzmärkte derzeit von den Ölpreisen kommen. Hintergrund ist die Sorge, dass der Verfall der Ölpreise - zuletzt auf Siebenjahrestiefs -, Unternehmen aus dem Ölsektor in Schwierigkeiten bringen könnte. Diese wiederum könnten dann beispielsweise auch Banken als Kreditgeber zu spüren bekommen, so die Sorge. Von den Konjunkturdaten des Tages sprechen besser als erwartet ausgefallene Werte aus dem Immobiliensektor für die erwartete Zinsanhebung, eine schwächer als gedacht ausgefallenen Industrieproduktionsdaten eher dagegen, wie auch der Markit-Einkaufsmanagerindex, der im Dezember auf den niedrigsten Stand seit Oktober 2012 gesunken ist. Unter den Einzelaktien stehen Ölwerte wie Exxon und Chevron im Dow auf der Verliererseite. First Solar steigen dagegen um 8,2 Prozent. Für Fantasie sorgt hier, dass der Kongress erneuerbare Energien steuerlich besser stellt. Valeant zeigen sich trotz eines gesenkten Gewinnausblicks mit einem kräftigen Plus von 9,2 Prozent. Hier scheint der Effekt einer am Vortag bereits gemeldeten verlängerten Vertriebspartnerschaft zu überwiegen. Honeywell hat sich für 2016 optimistischer als 2015 geäußert. Die Aktie klettert um 4,7 Prozent. Global Payments verlieren 10,5 Prozent, während Heartland um 10,3 Prozent zulegen. Global Payments übernimmt Heartland.
+++++ AUSBLICK UNTERNEHMEN +++++
21:30 US/General Electric Co, Geschäftsausblick
22:00 US/Oracle Corp, Ergebnis 2Q
im Laufe des Tages
- DE/Deutsche Bahn AG, AR-Sitzung zum Konzernumbau
+++++ AUSBLICK KONJUNKTUR ++++++
-US 14:30 Baubeginne/-genehmigungen November Baubeginne PROGNOSE: +7,6% gg Vm zuvor: -11,0% gg Vm Baugenehmigungen PROGNOSE: -0,9% gg Vm zuvor: revidiert +5,1% gg Vm; vorläufig +4,1% gg Vm15:15 Industrieproduktion und Kapazitätsauslastung November Industrieproduktion PROGNOSE: -0,2% gg Vm zuvor: -0,2% gg Vm Kapazitätsauslastung PROGNOSE: 77,4% zuvor: 77,5%
15:45 Einkaufsmanagerindex verarbeitendes Gewerbe Markit Dezember (1. Veröffentlichung) PROGNOSE: 52,6 zuvor: 52,8
16:30 Rohöllagerbestände (Woche)
20:00 Fed, Ergebnis der FOMC-Sitzung, Projektionen zu Zinsen, Wachstum, Inflation und Arbeitslosenquote; 20:30 PK mit Fed-Chefin Yellen, Washington Fed-Funds-Zielsatz PROGNOSE: 0,25% bis 0,50% zuvor: 0,00% bis 0,25% +++++ FINANZMÄRKTE EUROPA +++++
Die europäischen Börsen schlossen vor der Fed-Entscheidung knapp im Plus. In den vergangenen Wochen hatte der einbrechende Ölpreis und die damit verbundene Sorge um Kreditausfälle im Energiesektor in den USA und in den Schwellenländern die Jahresendrally an den Aktienbörsen verhagelt. Auch zur Wochenmitte sorgte ein fallender Ölpreis dafür, dass die Börsen die zuvor gesehenen Gewinne nahezu wieder abgaben. An der Börse stellte man sich schon seit längerem die Frage, ob die US-Notenbank möglicherweise nicht zu spät handelt. Die nächste Abschwächung der Wirtschaftsleistung steht bereits vor der Tür, wie die schwache US-Industrieproduktion zeigte. SSAB schickte seinen Aktienkurs mit einer Gewinnwarnung mit einem Minus von 9,8 Prozent auf Talfahrt. Im Sog verloren Arcelormittal 1,2 Prozent. RWE legten um 3,4 Prozent zu, Eon um 1,4 Prozent. Die Regierungskoalition hatte das geplante Gesetz zur Haftung von Atomkonzernen für Rückbau und Entsorgungskosten ihrer Anlagen vorerst auf Eis gelegt. Das Schlusslicht stellte Infineon mit einem Minus von 3,0 Prozent. Belastend wirkte sich aus, dass immer mehr Analysten die Absatzprognosen für Smartphones senken. Der Technologiesektor schloss im Schnitt 0,7 Prozent leichter und stellte damit das Schlusslicht.
+++++ Devisen +++++
DEVISEN zuletzt +/- % Mi, 7.59 Uhr Di, 17.32 Uhr EUR/USD 1,0940 -0,07% 1,0947 1,0925 EUR/JPY 133,29 -0,06% 133,37 132,90 EUR/CHF 1,0780 -0,48% 1,0832 1,0820 USD/JPY 121,84 0,00% 121,83 121,67 GBP/USD 1,5014 -0,24% 1,5050 1,5050+++++ FINANZMÄRKTE OSTASIEN +++++
Kräftig nach oben ist es an den meisten Börsen gegangen. Die Vorgaben aus den USA waren gut; die bevorstehende Zinswende der Fed schien ihren Schrecken verloren zu haben. Überdies hatte der Ölpreis seine Erholung fortgesetzt. Befürchtungen, dass die Unternehmen der Branche aufgrund des Preisverfalls bei Öl ihre Schulden nicht mehr bedienen könnten, hatten in jüngster Zeit auch den Aktienkursen zugesetzt. Speziell die Börsen der Schwellenländer hatten überdies unter der Abkehr der Fed von ihrer ultralockeren Geldpolitik gelitten. Denn Gelder dürften dort abgezogen und in den USA angelegt werden. Unter den Handelsplätzen der Region ragten Tokio, Sydney und Hongkong mit durchschnittlichen Kursgewinnen von je über 2 Prozent heraus. Der Nikkei-225 profitierte auch von dem wieder schwächeren Yen. Vergleichsweise bescheiden fiel das Plus der Börse Schanghai aus, weil im späten Handel Gewinnmitnahmen einsetzten. Anleger setzten auf Exportwerte, die Nutznießer eines festeren Dollar wären. Die höchsten Gewinne verbuchten Aktien der Textil- und Ölbranche. Die chinesische Umweltbehörde hat Preisobergrenzen für Kraftstoffe ausgesetzt, um die Luftverschmutzung zu bekämpfen. WTI hatte sich am Dienstag weiter erholt, zeigte sich am Morgen aber wieder leichter. Händler machten dafür die US-Pläne verantwortlich, das Exportverbot für Öl aufzuheben. Die Erholung der Ölpreise beflügelte in ganz Ostasien den Energiesektor. In Hongkong brachen Prada 6,6 Prozent ein. Der Luxusgüterhersteller hatte enttäuschende Geschäftszahlen vorgelegt. An der Börse in Singapur sprangen Noble um 9 Prozent. Das Unternehmen verhandelt mit einem Kaufinteressenten für die restlichen Anteile an seiner Agrarrohstoffsparte.
+++++ UNTERNEHMENSMELDUNGEN SEIT 13.30 UHR +++++
Eon kauft italienischen Energiedienstleister
Eon kauft einen italienischen Energiedienstleister: Der Konzern hat eine Vereinbarung über den Erwerb des Unternehmens Heat & Power getroffen, wie Eon mitteilte. Heat & Power ist ein Anbieter von dezentralen Lösungen für die Strom- und Wärmeerzeugung für Industriekunden und hat rund 30 Mitarbeiter.
KBA genehmigt VW-Umrüstung im Abgasskandal
Volkswagen kann die Abhilfemaßnahmen für die vom Abasskandal betroffenen Dieselmotoren mit 1,2, 1,6 und 2,0 Liter Hubraum durchführen. Das Kraftfahrtbundesamt (KBA) genehmigte die Maßnahmen, wie der Autobauer mitteilte. Die Fahrzeughalter würden nun kurzfristig über die nächsten Schritte informiert. Die Umsetzung soll Anfang 2016 beginnen, um eine schnelle Abarbeitung zu gewährleisten.
VDA-Geschäftsführer Eichhorn wird neuer VW-Forschungschef - Magazin
Der Volkswagen-Konzern hat einem Magazinbericht zufolge einen neuen Forschungschef gefunden. Ulrich Eichhorn, Geschäftsführer des Verbands der Deutschen Automobilindustrie (VDA), soll künftig die Bereiche Forschung und Entwicklung konzernweit koordinieren, berichtet das Manager Magazin auf seiner Webseite.
EU-Parlament steuert auf Untersuchungsausschuss zu Abgasskandal zu
Das Europaparlament steuert auf einen Untersuchungsausschuss zum Abgas-Skandal bei Volkswagen zu. Bei einer Sitzung mit Parlamentspräsident Martin Schulz (SPD) sprach sich eine Mehrheit der Fraktionschefs für einen solchen Ausschuss aus, wie die Co-Vorsitzende der Grünen, Rebecca Harms, nach der Sitzung mitteilte. Nach ihren Angaben wurde das Thema auf die Tagesordnung des Plenums für Donnerstag gesetzt.
Pizzakette Domino's kauft deutschen Lieferdienst Joey's
(MORE TO FOLLOW) Dow Jones Newswires
December 16, 2015 12:22 ET (17:22 GMT)
Copyright (c) 2015 Dow Jones & Company, Inc.- - 12 22 PM EST 12-16-15
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Die amerikanische Pizzakette Domino's expandiert auf dem deutschen Markt mit dem Kauf von Joey's Pizza. Für die bundesweit 212 Filialen des größten Pizza-Lieferdienstes in Deutschland legt Domino's zunächst 45 Millionen Euro auf den Tisch, wie die Unternehmen mitteilten. Der Kaufpreis könne sich bei Erfüllung bestimmter Kriterien aber auf bis zu 79 Millionen Euro erhöhen.
Gesco erweitert Vorstand und beruft Eric Bernhard als Mitglied
Die auf den Mittelstand fokussierte Beteiligungsgesellschaft Gesco erweitert ihren Vorstand. Mit Wirkung zum 1. Januar 2016 bestellte der Aufsichtsrat den ehemaligen KcKinsey-Berater Eric Bernhard zum Mitglied des Gremiums, wie die im SDAX notierte Gesellschaft mitteilte. Der 43-jährige Manager werde im Vorstand für die strategische und operative Weiterentwicklung der Tochtergesellschaften verantwortlich zeichnen.
Gigaset besetzt Vorstand neu
Die Gigaset AG hat Klaus Weßing und Hans-Henning Doerr mit sofortiger Wirkung als CEO und CFO zu neuen Vorständen des Unternehmens berufen. Charles Fränkl und Kai Dorn wurden als Vorstandsmitglieder abberufen, wie mitgeteilt wurde.
Europagericht hebt Bußgeld gegen Luftfrachtkartell auf
Das Gericht der Europäischen Union (EuG) in Luxemburg hat ein von der EU-Kommission verhängtes Millionen-Bußgeld gegen insgesamt elf Fluggesellschaften aufgehoben. Die Airlines wie Air France-KLM, British Airways oder Japan Airlines müssen nun nicht wie von der Kommission 2010 entschieden rund 790 Millionen Euro wegen Preisabsprachen bei Frachtflügen zahlen.
Barclays verkauft Indexgeschäft an Bloomberg
Barclays verkauft sein Index- und Risikoanalysegeschäft an Bloomberg. Wie die Bank mitteilte, kassiert sie dafür 520 Millionen britische Pfund. Es ist der jüngste Schritt des Instituts, sich stärker auf sein Kerngeschäft zu konzentrieren.
Google-CEO Pichai nimmt Indien ins Visier
Google ist durch die Beliebtheit seiner Suchdienste bei Verbrauchern in Industrieländern zu einem globalen Technologieriesen geworden. Wachstum sucht die Tochter des inzwischen in Alphabet umbenannte Konzerns nun aber verstärkt bei einer neuen Kundengruppe: bei den Nutzern günstiger Smartphones in armen Ländern.
Valeant Pharmaceuticals kappt Prognosen für dieses und kommendes Jahr
Der sich gegen Vorwürfe der Bilanzmanipulation im Zusammenhang mit der Versandapotheke Philidor Rx Services wehrende Pharmakonzern Valeant hat seinen Ausblick für das laufende Quartal und das Gesamtjahr gekappt. Auch in das kommende Jahr blickt das kanadische Unternehmen verhalten.
=== Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.comDJG/flf
(END) Dow Jones Newswires
December 16, 2015 12:22 ET (17:22 GMT)
Copyright (c) 2015 Dow Jones & Company, Inc.- - 12 22 PM EST 12-16-15
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