18.06.2015 18:16:45

LATE BRIEFING - Unternehmen und Märkte

   Der Markt-Überblick am Abend, zusammengestellt von Dow Jones Newswires

=== +++++ MÄRKTE AKTUELL (17.45 Uhr) +++++

INDEX Stand +-% Euro-Stoxx-50 3.451,48 +0,66% Stoxx-50 3.315,54 +0,07% DAX 11.100,30 +1,11% FTSE 6.707,88 +0,41% CAC 4.803,48 +0,27% DJIA 18.140,40 +1,14% S&P-500 2.122,29 +1,04% Nasdaq-Comp. 5.135,63 +1,40% Nasdaq-100 4.534,41 +1,46% Nikkei-225 19.990,82 -1,13% EUREX Stand +-Ticks Bund-Future 151,49 -32

+++++ FINANZMARKT USA +++++

   Deutlich im Plus notiert die Wall Street am Donnerstag, nachdem eine Serie neuer Konjunkturdaten aus Marktsicht überwiegend günstig ausgefallen ist. Zudem wirken noch immer die börsenfreundlichen Aussagen der US-Notenbank vom Mittwoch nach. Der Nasdaq-Composite steigt im Verlauf sogar auf ein neues Rekordhoch. Das vorige datierte aus dem Jahr 2000. Am Devisenmarkt hatte der Dollar schon am Mittwoch in Reaktion auf die Fed-Aussagen auf breiter Front nachgegeben. Die Schwäche setzt sich am Donnerstag fort. Für einen Euro wurden in der Spitze 1,1425 Dollar gezahlt. Aktuell kostet der Euro rund 1,1410 Dollar. Staatsanleihen geben in Reaktion auf die Konjunkturdaten Gewinne ab. Die Rendite zehnjähriger US-Anleihen steigt im Gegenzug um 5 Basispunkte auf 2,35 Prozent. Die Aussicht auf nur langsam steigende Zinsen in Verbindung mit dem schwächeren Dollar lässt die Anleger zu Gold greifen. Die Feinunze Gold verteuert sich um 15 auf 1.202 Dollar. Der Ölpreis profitiert ebenfalls von der Abwertung des Greenback. Das Barrel US-Leichtöl der Sorte WTI kostet mit 60,19 Dollar etwa 0,5 Prozent mehr als am Vorabend. Die Geschäftszahlen von Oracle kommen derweil nicht gut an. Die Aktie gibt um 8,4 Prozent nach. Oracle verfehlte sowohl beim Gewinn wie auch beim Umsatz die Analystenschätzungen. Die Aktien von Jabil Circuit büßen fast 7 Prozent ein. Zwar lag der Quartalsgewinn im Rahmen der Erwartungen, doch der Umsatz enttäuschte. Die Aktie von News Corp legt gut 2 Prozent zu. Erstmals seit der Trennung von 21st Century Fox im Jahr 2013 will der Medienkonzern eine halbjährliche Bardividende ausschütten.

   +++++ FINANZMÄRKTE EUROPA +++++

   Mit den überraschend guten US-Konjunkturdaten und der positiven Eröffnung an Wall Street ging es auch für die europäischen Märkte am Donnerstagnachmittag nach oben. Der feste Euro und die Nachrichtenlage um Griechenland konnten den Anstieg der Kurse nicht nachhaltig bremsen. Am Nachmittag hatte das Treffen der Eurogruppe begonnen, auf dem die griechische Schuldenkrise abermals erörtert werden sollte. Ein Kursdesaster erlebte derweil die Aktie von Bilfinger. Eine neue Gewinnwarnung des Baudienstleisters ließ den Kurs um 14,1 Prozent einbrechen auf den tiefsten Stand seit fast sechs Jahren. Schwache Quartalszahlen des US-Konkurrenten Oracle drückten auch die Aktien von SAP um 0,6 Prozent. Der Abschied des TV-Moderators Stefan Raab vom Fernsehgeschäft ließ die Aktien von ProSiebenSat.1 um 0,3 Prozent nachgeben. Nach dem 4-prozentigen Anstieg der Südzucker-Aktie am Mittwoch gab der Kurs diesen Gewinn komplett wieder ab. Laut Händlern hat Goldman Sachs die Aktie von "Neutral" auf "Verkaufen" gesenkt. Wacker Chemie verbilligten sich um 1,3 Prozent. Einem Händler zufolge lasten fallende Preise für Polysilizium auf dem Kurs des Unternehmens, das aus dem Material Vorprodukte für Halbleiter herstellt.

   +++++ Devisen +++++

DEVISEN zuletzt +/- % Do, 8.16 Uhr Mi, 17.30 Uhr EUR/USD 1,1406 0,47% 1,1353 1,1244 EUR/JPY 140,25 0,45% 139,62 139,65 EUR/CHF 1,0502 0,45% 1,0454 1,0430 USD/JPY 122,86 -0,09% 122,96 124,18 GBP/USD 1,5886 0,43% 1,5819 1,5704

+++++ FINANZMÄRKTE OSTASIEN +++++

   An den meisten ostasiatischen Börsen ging es am Donnerstag deutlich nach unten. In Tokio belastete vor allem der stärkere Yen, in Sydney die schwachen Rohstoffpreise, in Schanghai die Furcht vor einem Platzen der Spekulationsblase. Keine positiven Impulse entfalteten die mit Spannung erwarteten Aussagen der US-Notenbank vom Mittwoch. Einzig neue Erkenntnis war, dass der Zinserhöhungszyklus in den USA insgesamt flacher verlaufen dürfte als bislang erwartet. Am Devisenmarkt geriet der Dollar nach den Ausführungen von US-Notenbankchefin Janet Yellen auf breiter Front unter Druck und verlor auch am Donnerstag weiter an Boden. Stark unter Druck stand der Neuseeland-Dollar nach überraschend schwach ausgefallenen BIP-Daten aus Neuseeland. Noch stärker als die Standardwerte in Schanghai traf es die chinesischen Wachstumswerte und Börsenneulinge, die in Shenzen notiert sind. Dort brach das in den vergangenen Monaten nach oben geschossene Marktbarometer ChiNext um 6,3 Prozent ein und verzeichnete das drittgrößte Tagesminus seiner Geschichte. In Sydney sorgte ein neuerlicher Rückgang der Öl- und Eisenerzpreise für Verkäufe. Fortescue Metals Group gaben um 4 Prozent nach und Rio Tinto um 1,1 Prozent. Für Oil Search ging es um 2,0 Prozent abwärts. Gegen den Trend stemmten sich angesichts eines höheren Goldpreises Aktien von Goldförderern wie Newcrest, die um 1,2 Prozent zulegten. Daneben gaben Bankenaktien stark nach, die am Vortag noch zu den Favoriten gehört hatten. Unter den Einzelwerten in Tokio stachen Sumco mit einem Minus von 5,4 Prozent negativ hervor. Der Kurs des Waferherstellers litt unter enttäuschenden Daten des Branchenverbands zur Auftragslage. Advantest verloren 2,2 Prozent.

   +++++ UNTERNEHMENSMELDUNGEN SEIT 13.30 UHR +++++

   VW-Chef Winterkorn: Konzern bracht starke zentrale Führung

   Volkswagen-Chef Martin Winterkorn hat gegenüber Mitarbeiten die Wichtigkeit einer zentralen Konzernführung hervorgehoben. Europas größter Autohersteller müsse eine starke zentrale Macht behalten, während gleichzeitig mehr Entscheidungen an regionale Manager und an die Hauptmarken des Konzerns delegiert würden, sagte Winterkorn bei einer Mitarbeiterversammlung am Stammwerk in Wolfsburg.

   Airbus zieht auf Pariser Messe an Boeing vorbei

   Der europäische Flugzeugbauer Airbus hat auf der Luftfahrtmesse in Paris Aufträge und Absichtserklärungen für 421 Flugzeuge erhalten. Die Europäer zogen damit an Erzrivale Boeing vorbei, der nur Aufträge für 331 Maschinen mit nach Hause nimmt. Auch gemessen am Wert hat Airbus die dickeren Auftragsbücher. Auf 57 Milliarden US-Dollar summiert sich der Wert der bestellten Maschinen nach Listenpreis. Boeing kommt hier nur auf 50,2 Milliarden Dollar.

   S&P stuft Deutsche Wohnen auf A- hoch; Ausblick stabil

   Die Ratingagentur Standard & Poor's (S&P) bescheinigt dem Immobilienkonzern Deutsche Wohnen eine bessere Bonität. Die Agentur stufte den MDAX-Konzern auf A- von BBB+ hoch. Der Ausblick ist stabil.

   EU-Wettbewerbskommissarin gegen neue Regulierung für Google & Co

   EU-Wettbewerbskommissarin Margrethe Vestager hat sich bei einer Veranstaltung in London gegen neue Gesetze zur Regulierung marktbeherrschender Internetunternehmen wie Google und Facebook ausgesprochen. Zunächst sollten bestehende Wettbewerbsregeln ausgeschöpft werden, sagte sie am Donnerstag.

   Kartellbehörden dürften Arianespace-Übernahme unter die Lupe nehmen

   Die Akquisition von Europas wichtigstem Raketenbauer durch Airbus und Safran gemeinsam könnte sich wegen Kartelluntersuchungen auf beiden Seiten des Atlantiks verzögern. Eigentlich planen die beiden Konzerne, 74 Prozent an Arianespace bis Oktober zu übernehmen.

   Gazprom baut Ostsee-Gaspipeline mit europäischen Partnern aus

   Der russische Gasmonopolist Gazprom baut zwei neue Stränge der Gaspipeline Nord Stream in der Ostsee. Zusammen mit drei europäischen Partnern, darunter auch die deutsche E.ON SE, soll die Kapazität der Pipeline verdoppelt werden, teilte die OAO Gazprom am Donnerstag mit. Eine entsprechende Absichtserklärung sei dazu mit dem im Dax notierten Konzern, OMV und Royal Dutch Shell unterzeichnet worden.

   Griechenland und Russland vor Ausbau der Turkish-Stream-Gaspipeline

   Griechenland wird sich voraussichtlich an der geplanten Erweiterung der Turkish-Stream-Gaspipeline durch griechisches Territorium beteiligen. Eine entsprechende Grundsatzvereinbarung wird der griechische Premier Alexis Tsipras voraussichtlich im Rahmen eines Wirtschaftsforums unterzeichnen. Bei Turkish Stream handelt es sich um eine russische Pipeline, die zukünftig russisches Gas über die Türkei und Griechenland nach Europa befördern soll.

   OMV will sich an Öl- und Gasfeldern von Gazprom beteiligen

   Der österreichische Ölkonzern OMV will sich an der Entwicklung der Gebiete IV und V der Achimov-Formation im Öl- und Gasfeld Urengoy in Russland beteiligen. Eine entsprechende Absichtserklärung unterzeichneten die Österreicher und der russische Gaskonzern Gazprom nach einem Arbeitstreffen von Gazprom-Chef Alexey Miller mit OMV-Vorstandsmitglied Manfred Leitner, wie das Wiener Unternehmen mitteilte.

=== Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com DJG/cln

   (END) Dow Jones Newswires

   June 18, 2015 11:46 ET (15:46 GMT)

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