07.10.2014 18:27:31
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LATE BRIEFING - Unternehmen und Märkte
DIENSTAG: In Schanghai blieben die Börsen wegen der Feierlichkeiten um den Nationalfeiertag geschlossen.
+++++ MÄRKTE AKTUELL (17.53 Uhr) +++++
INDEX Stand +-% Euro-Stoxx-50 3.082,10 -1,80% Stoxx-50 2.960,21 -1,49% DAX 9.086,21 -1,34% FTSE 6.495,58 -1,04% CAC 4.209,14 -1,81% DJIA 16.866,49 -0,74% S&P-500 1.953,54 -0,57% Nasdaq-Comp. 4.428,16 -0,60% Nasdaq-100 3.993,88 -0,56% Nikkei-225 15.783,83 -0,67% EUREX Stand +-Ticks Bund-Future 150,13% +3+++++ FINANZMARKT USA +++++
Nach der jüngsten Aufwärtsphase und mit der US-Berichtssaison vor der Tür neigen die Investoren an der Wall Street auch am Dienstag verstärkt zu Gewinnmitnahmen. Dazu kommt die globale Konjunkturschwäche. Denn mit Ausnahme der USA gibt es derzeit überwiegend negative Nachrichten. Zudem hat der IWF hat seine Prognose für das globale Wachstum im kommenden Jahr auf 3,8 von 4 Prozent gesenkt. Nun wächst die Sorge, dass die weltweit nachlassende Dynamik auch die USA erfassen könnte. "Dass sich das Ebola-Virus weiter ausbreitet und die IS jetzt auch verstärkt an der syrisch-türkischen Grenze kämpft, sind ebenfalls Gründe für die Investoren, sich Sorgen zu machen", so Analyst Joao Monteiro von Valutrades. Amazon geben leicht nach. Die Europäische Kommission schaut sich die Steuernachlässe des Internet-Händlers in Luxemburg näher an. Nach dem Kursdesaster von GT Advanced Technologies am Montag geht es nun steil aufwärts. Allerdings hat die Aktie zu Wochenbeginn über 90 Prozent ihres Wertes eingebüßt, nachdem bekannt geworden war, dass das Unternehmen Gläubigerschutz beantragt hatte. Hintergrund ist, dass Apple nicht die Saphirgläser von GT Advanced für seine neuen iPhones verwenden wird. General Motors fallen deutlich. Der Autobauer ruft zum 75. mal in diesem Jahr Fahrzeuge zurück. Wenig verändert zeigt sich der Preis für die Feinunze Gold. Damit scheint sich der Kurs zunächst leicht zu stabilisieren, nachdem er noch am Freitag mit dem starken US-Arbeitsmarktbericht auf den tiefsten Stand im laufenden Jahr gerutscht war. Der Ölpreis gibt erneut nach. Bei den US-Anleihen setzt sich die Vortageserholung fort. Mit der negativen Tendenz der Börsen gewinnen die Anleihen auch wieder an Attraktivität.
+++++ AUSBLICK KONJUNKTUR ++++++
Es stehen keine wichtigen Termine auf der Agenda.
+++++ FINANZMÄRKTE EUROPA +++++
Schlechte Konjunkturnachrichten haben am Dienstag die europäischen Börsen belastet. Die Indizes nahmen im späten Handel noch einmal Fahrt nach unten auf und schlossen in der Nähe ihrer Tagestiefs. Der IWF hat vor erhöhten Gefahren für die Weltwirtschaft gewarnt und zudem auch die Wachstumsprognosen gesenkt. Nach schwachen deutschen Produktionsdaten schließen Beobachter nicht aus, dass die deutsche Wirtschaft im dritten Quartal in die Rezession rutschen könnte. Daneben waren die Anleger vor der Berichtssaison zum dritten Quartal zurückhaltend. Gut im Markt lagen Bergbauwerte. Der Sektor wurde von der Rückkehr der Übernahmefantasie gestützt. Auslöser war die Meldung, dass Rio Tinto eine Übernahmeangebot von Glencore abgelehnt habe. "Das wäre eine Megafusion in dem Sektor", so ein Händler. Es dürfte aber schwierig werden, für eine solche Fusion die Zustimmung der Wettbewerbshüter zu erhalten. Rio Tinto kletterten um 0,8 Prozent, Glencore verloren dagegen 2,4 Prozent. Der Sektor-Index hielt sich mit einem Minus von 0,5 Prozent deutlich besser als der Gesamtmarkt. DAX-Tagesverlierer mit minus 5,3 Prozent waren Lufthansa. Die Stimmung wurde nicht nur vom bevorstehenden Streik bei der Cargo-Tochter belastet. Der gesamte Sektor litt unter dem Bekanntwerden des ersten Ebola-Falls in Europa. Anleger befürchten nun mögliche Reise-Beschränkungen als Konsequenz, die besonders den Flugverkehr stark beschneiden könnten. TUI-Papiere verloren mit minus 3,6 Prozent ebenfalls kräftig. Weiter abwärts ging es mit den Börsenneulingen Zalando und Rocket Internet, die 2,2 bzw. 6,9 Prozent verloren. Beide Titel haben damit noch keinen einzigen Tag seit ihrem Börsengang im Plus schließen können. Händler führen weiter die sehr hohe Bewertung beider Unternehmen als Grund für die Kursverluste an.
+++++ Devisen +++++
DEVISEN zuletzt +/- % Di, 8.11 Uhr Mo, 17.25 Uhr EUR/USD 1,2629 0,04% 1,2623 1,2576 EUR/JPY 136,72 -0,28% 137,10 137,30 EUR/CHF 1,2129 0,04% 1,2125 1,2126 USD/JPY 108,25 -0,34% 108,62 109,16 GBP/USD 1,6072 -0,05% 1,6080 1,6012+++++ FINANZMÄRKTE OSTASIEN +++++
In einem uneinheitlichen Börsenumfeld haben am Dienstag die Schwergewichte Samsung und Rio Tinto in Ostasien bzw. Australien mit Kursgewinnen herausgeragt. An den Aktienmärkten der Region gab es etwas mehr Verlierer als Gewinner, wobei die Kursausschläge bei den Indizes im Rahmen blieben. In Sydney ging es dank einer späten Erholung lediglich um 0,2 Prozent abwärts, nachdem die australische Notenbank wie erwartet die Leitzinsen unverändert gelassen hatte. In Hongkong setzte sich die vorsichtige Erholung fort vor dem Hintergrund der Normalisierung der Lage und der Gespräche zwischen den Pro-Demokratie-Demonstranten und der Regierung. In Schanghai wurde erneut nicht gehandelt. In Seoul verhalfen Gewinne beim Index-Schwergewicht Samsung Electronics dem Markt zu einem kleinen Plus. Die Aktie des Technologieriesen gewann 0,9 Prozent, nachdem sie zwischenzeitlich aber auch schon deutlich mehr zugelegt hatte. Samsung hatte gewarnt, dass sich der operative Gewinn im dritten Quartal wegen der anhaltenden Flaute im Smartphone-Geschäft mehr als halbieren werde. Dass der Kurs dennoch stieg, erklärten Händler damit, dass die Aktie im Vorfeld bereits kräftig an Boden verloren habe und die Erwartungen der Analysten auch schon stark nach unten geschraubt worden seien. Übernahmefantasie trieb in Sydney die Aktie von Rio Tinto um über 4 Prozent nach oben. Wie das Unternehmen mitteilte, war bereits im Juli der Konkurrent Glencore mit einem Übernahmeangebot an Rio Tinto herangetreten, welches das Unternehmen nun als zu niedrig zurückgewiesen hat. In Tokio warteten die Marktakteure auf die japanische Notenbank und hielten sich deswegen mit Käufen zurück. Die im späten Handel bekanntgewordenen Aussagen enthielten dann Händlern zufolge auch Passagen, die den ein oder anderen zu Verkäufen veranlasst haben dürfte.
+++++ UNTERNEHMENSMELDUNGEN SEIT 13.30 UHR
Lufthansa will Streik bei Cargo-Tochter ins Leere laufen lassen
Die Lufthansa steht in ihrem seit Monaten dauernden Tarifstreit mit den Piloten vor einem kleinen Punktsieg. Trotz der Ankündigung der Pilotengewerkschaft Cockpit, am Mittwoch und Donnerstag die Frachtflüge von Lufthansa Cargo ab Frankfurt zu bestreiken, will die Frachtairline alle in diesen Zeitraum geplanten Flüge durchführen. Zwei Verbindungen werden zeitlich vorverlegt und starten so außerhalb des angekündigten Streikzeitraums.
Tengelmann steigt aus Supermarktgeschäft aus
Die Unternehmensgruppe Tengelmann verkauft ihre Supermarkttochter Kaiser's Tengelmann an den Wettbewerber Edeka. Die aktuell 451 Filialen erwirtschaften mit knapp 16.000 und Mitarbeitern einen Umsatz von 1,8 Milliarden Euro, schrieben aber seit Jahren rote Zahlen in dem hart umkämpften Lebensmitteleinzelhandel. Aus diesem Grund zieht sich Tengelmann nun zurück.
EU prüft Steuernachlässe von Amazon in Luxemburg
Die Europäische Kommission schaut sich die Steuernachlässe des Internethändlers Amazon in Luxemburg näher an. Die Brüsseler Behörde hat eine eingehende Untersuchung zu den Steuervergünstigungen eingeleitet, die Amazon 2003 von den Luxemburger Behörden eingeräumt wurden. Bei den Vereinbarungen könne es sich um illegale Staatshilfen für den US-Konzern handeln, teilte sie mit. Die Kommission könnte Luxemburg in der Folge auffordern, die Nachzahlung von Steuern zu verlangen.
Glencore gibt Fusionspläne mit Rio Tinto auf
Der Rohstoffkonzern Glencore hat sich Plänen für eine Fusion mit Rio Tinto verabschiedet. Nachdem das Unternehmen beim britisch-australische Wettbewerber mit einem solchen "informellen" Vorschlag abgeblitzt sei, werde ein Zusammenschluss nicht weiter verfolgt, teilte Glencore mit.
Britischer Banker bekennt sich der Libor-Manipulation schuldig
Ein leitender Angestellter einer "führenden britischen Bank" hat sich in der vergangenen Woche der versuchten Manipulation von Referenzzinssätzen schuldig bekannt. Das teilte ein Londoner Gericht jetzt mit, das keine Angaben zu Identität der Person machte.
=== Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com DJG/ros(END) Dow Jones Newswires
October 07, 2014 11:56 ET (15:56 GMT)
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