21.08.2014 18:45:32
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LATE BRIEFING - Unternehmen und Märkte
+++++ FINANZMARKT USA +++++
Durch die Bank positive Konjunkturdaten werden an der Wall Street wohlwollend zur Kenntnis genommen, aber nicht gefeiert. Die Kurse legen moderat zu, der marktbreite S&P-500 erreicht dabei ein Allzeithoch. Die Konjunktursignale des Tages liefern kaum noch Argumente für ein Verschieben der Zinswende in den USA. So hat das verarbeitende Gewerbe in der Region Philadelphia seinen Wachstumskurs überraschend kräftig fortgesetzt. Der Diffusionsindex übertraf die Erwartungen im August klar. Zugleich sind die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe in der Vorwoche spürbar gesunken und die Zahl der Verkäufe bestehender Häuser ist im Juli auf den höchsten Stand seit September 2013 gestiegen. Auch die Frühindikatoren liefern ein Signal für ein stärkeres Wachstum. Im Handel mit Aktien von Hewlett-Packard ist dagegen nichts von Zurückhaltung zu erkennen, der Wert legt um 4,4 Prozent zu. Die Quartalszahlen des PC-Herstellers haben die Prognosen übertroffen. Bank of America entledigt sich gegen Zahlung von 16,65 Milliarden US-Dollar des letzten großen Problems, das ihr noch aus den Zeiten vor der Finanzkrise anhängt: Der Vorwurf des Hypothekenbetrugs. Die Bank erklärte sich bereit, 9,65 Milliarden Dollar an das US-Justizministerium und andere Regierungsbehörden zu zahlen. Weitere 7 Milliarden fließen in die Verbraucherhilfe. Anleger atmen erleichtert auf, die Aktie zieht um 1,8 Prozent an.
+++++ FINANZMÄRKTE EUROPA +++++
Nach besseren Konjunkturdaten von beiden Seiten des Atlantiks ging es mit den Kursen an Europas Börsen am Donnerstag kräftig nach oben. Mit einem leichten Minus von 0,2 Prozent reagierte die Infineon-Aktie auf die Nachricht, dass sich der Halbleiterhersteller für rund 3 Milliarden US-Dollar in den USA mit der Übernahme von International Rectifier verstärken möchte. Die Titel von Ahold fielen nach der Vorlage von Zweitquartalszahlen 0,9 Prozent zurück. James Grznic von Jefferies nannte die Ergebnisse "etwas enttäuschend". AstraZeneca-Titel kletterten um 3 Prozent. Am Markt kam gut an, dass der britische Pharmariese mit dem amerikanischen Gensequenz-Spezialisten Illumina ein Abkommen geschlossen hat. Auch die französische Sanofi ist an Bord, deren Aktie gewann 1,7 Prozent. Dem Abkommen zufolge will Illumina mit den anderen Konzernen Tests entwickeln, die gleich auf mehrere Krebsvarianten testen. Nach einer Gewinnwarnung gab die RTL-Aktie gleich 7 Prozent nach. Europas größte Senderkette hat wegen einer hohen Abschreibung auf das Ungarn-Geschäft im ersten Halbjahr deutlich weniger verdient. Mit Blick auf GEA lobten die Analysten der Baader-Bank die überraschend hohen Kosteneinsparungen. GEA-Titel stiegen 3,9 Prozent.
+++++ Devisen +++++
DEVISEN zuletzt +/- % Do, 7.50 Uhr Mi, 17.40 Uhr EUR/USD 1,3282 0,26% 1,3248 1,3290 EUR/JPY 137,89 0,21% 137,60 137,33 EUR/CHF 1,2107 -0,02% 1,2109 1,2109 USD/JPY 103,81 -0,05% 103,86 103,35 GBP/USD 1,6588 0,10% 1,6571 1,6636+++++ FINANZMÄRKTE OSTASIEN +++++
Während die Kurse in Tokio Auftrieb durch den zum Yen zulegenden Dollar erhielten, dämpfte die nachlassende Dynamik der heimischen Industrie die Stimmung an den chinesischen Börsen. Am Tokioter Aktienmarkt ging es für den Nikkei-225-Index um 0,9 Prozent nach oben, wobei der schwächere Yen den Aktien exportorientierter Unternehmen zu Kursgewinnen verhalf. Honda stiegen um 2,3 Prozent. Mazda verbesserten sich um 2,8 Prozent, zusätzlich gestützt von einem Nikkei-Bericht, laut dem das Unternehmen bis 2017 schuldenfrei sein will. Der von der Bank HSBC ermittelte vorläufige Einkaufsmanagerindex für das Verarbeitende Gewerbe in China ist unterdessen im August auf 50,3 gesunken von 51,7 im Juli. In Schanghai und Hongkong verloren die Aktienkurse im Schnitt 0,5 und 0,8 Prozent. Aktien des Kohlebergbaus wurden in der Erwartung verkauft, dass die Nachfrage nach Kohle zurückgeht. China Shenhua Energy gaben um 1,4 Prozent nach und Shaanxi Coal Industry um 1,7 Prozent. Zweifel an der Qualität ihrer Kreditportfolios belasteten die Kurse von Banken wie Bank of Ningbo, deren Aktie um 1,5 Prozent fiel. Die australischen Aktien kamen in Reaktion auf die schwachen chinesischen Daten etwas zurück, auch der Austral-Dollar litt unter den Daten. China ist wichtigster Abnehmer australischer Rohstoffe.
+++++ UNTERNEHMENSMELDUNGEN SEIT 13.30 UHR
Siemens erhält Auftrag für 67 Windturbinen
Siemens wird den norwegischen Energieversorgern Statoil und Statkraft 67 Windturbinen für das Offshore-Windkraftwerk Dudgeon in Großbritannien liefern. Das Auftragsvolumen beträgt inklusive eines fünfjährigen Servicevertrags rund 500 Millionen britische Pfund - fast 650 Millionen Euro, wie der DAX-Konzern mitteilte.
BayernLB macht 70 Prozent weniger Gewinn
Die BayernLB hat im ersten Halbjahr 70 Prozent weniger Gewinn gemacht. Der Rückgang ist so deutlich, weil sich im Vorjahr noch ein Verkauf positiv auf das Ergebnis ausgewirkt hatte. Ohne diesen Sondereffekt fiel der Gewinn nach Steuern von 584 Millionen Euro im Vorjahr auf 153 Millionen Euro.
BVB erhöht Kapital und holt Puma ins Investorenboot
Der börsennotierte Fußballclub Borussia Dortmund besorgt sich über eine umfangreiche Kapitalerhöhung frisches Geld. An der Kapitalerhöhung werden sich Sportartikelhersteller Puma, der Versicherer Signal Iduna sowie der Spezialchemiekonzern Evonik beteiligen. Dortmund nutzt dabei den Spielraum des genehmigten Kapitals und will rund 24,5 Millionen neue Aktien ausgeben.
Fernbusse werden immer beliebter
Immer mehr Deutsche fahren mit dem Fernbus: Die Zahl der Fahrten erreichte laut Angaben des Buchungsportals fahrtenfuchs.de im August den Rekord von 30.000. Das seien 10.000 mehr als zu Beginn des Jahres, teilte das Portal mit. Seit Anfang des Jahres seien über 100 neue Fernbuslinien angemeldet worden, bundesweit gebe es damit bereits 230 Linien.
Lokführergewerkschaft GDL droht mit Streiks
Kunden der Deutschen Bahn müssen mit Streiks der Lokführer rechnen. Die Lokführergewerkschaft GDL kündigte Arbeitsniederlegungen an, nachdem am Vorabend die Tarifgespräche mit dem Konzern ergebnislos abgebrochen worden waren. Die Bahn hatte den rund 20.000 Lokführern zwar ein Angebot vorgelegt. Die GDL wies dies und Forderungen nach Absprachen mit der konkurrierenden Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) zurück.
Bank of America zahlt im Hypothekenstreit fast 17 Mrd USD
Die Bank of America entledigt sich gegen Zahlung von 16,65 Milliarden US-Dollar des letzten großen Problems, das ihr noch aus den Zeiten vor der Finanzkrise anhängt: der Vorwurf des Hypothekenbetrugs. Die Bank erklärte sich bereit, 9,65 Milliarden Dollar in bar an das US-Justizministerium und andere Regierungsbehörden zu zahlen. Weitere 7 Milliarden fließen in die Verbraucherhilfe - etwa um die Hypothekenschuld finanziell strauchelnder Immobilienbesitzer zu verringern.
Discounter Family Dollar lehnt Angebot von Dollar General ab
Im milliardenschweren Bieterkampf um den Einhandelsdiscounter Family Dollar hat das Objekt der Begierde eindeutig Stellung bezogen. Das Unternehmen wies ein Übernahmeangebot über 9 Milliarden US-Dollar des Rivalen Dollar General mit Verweis auf kartellrechtliche Bedenken zurück. Stattdessen bekräftigte es seine Unterstützung für die Offerte von Dollar Tree.
=== Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com DJG/raz(END) Dow Jones Newswires
August 21, 2014 12:14 ET (16:14 GMT)
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