06.07.2015 22:57:47
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Lagarde telefoniert wegen Griechenland-Krise mit Tsipras
WASHINGTON (AFP)-- Nach dem Nein der Griechen im Referendum über die Spar- und Reformauflagen der Gläubiger hat die Chefin des Internationalen Währungsfonds (IWF), Christine Lagarde, mit dem griechischen Regierungschef Alexis Tsipras telefoniert. Nach Angaben eines IWF-Sprechers ging es in dem Gespräch am Montag um "den Ausgang des Referendums und die jüngsten Entwicklungen in Griechenland". Dabei habe Lagarde erläutert, dass der Währungsfonds wegen des griechischen Rückstands bei der Schuldentilgung derzeit keine neuen Finanzhilfen geben könne. Die IWF-Chefin habe aber "technische Unterstützung" angeboten, wenn dies von Athen gewünscht sei.
Bei dem Referendum hatten am Sonntag gut 61 Prozent der Teilnehmer gegen die Forderungen der internationalen Gläubiger votiert. Die Griechen unterstützten damit klar das Vorgehen der Tsipras-Regierung im Schuldenstreit mit den Gläubigern. Dem Euro-Mitglied droht ohne weitere Finanzhilfen der Staatsbankrott. Die Geldgeber wollen weitere Unterstützung aber nur gegen Auflagen gewähren.
In der vergangenen Woche war Griechenland als erster Industriestaat beim IWF in Zahlungsverzug geraten. Athen ließ die Frist für eine fällige Rate von 1,5 Milliarden Euro verstreichen. Zuvor hatten Griechenlands Euro-Partner ihr Hilfsprogramm für Athen auslaufen lassen, nachdem Verhandlungen über eine Verlängerung geplatzt waren.
Tsipras' Regierung bemüht sich derzeit um einen Aufschub von Kreditrückzahlungen an den IWF, Lagarde schloss eine Fristverlängerung in den vergangenen Monaten aber klar aus. Solange Griechenland mit seiner Tilgung im Rückstand ist, darf der IWF dem Land laut seinen Statuten keine weiteren Finanzhilfen auszahlen.
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July 06, 2015 16:27 ET (20:27 GMT)- - 04 27 PM EDT 07-06-15
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