09.04.2017 15:11:40
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Kroatien, Slowenien und Ungarn setzen strengere Grenzkontrollen aus
ZAGREB (dpa-AFX) - Die strengeren Grenzkontrollen im EU-Schengenraum sind schon einen Tag nach ihrer Einführung teils wieder ausgesetzt worden. Wegen Riesenstaus und der Furcht der Wirtschaft vor schwerem Schaden wurden die Kontrollen am Samstag in Kroatien, Slowenien und Ungarn gestoppt. Die verschärften Einreisebestimmungen sollten verhindern, dass Menschen einreisen, die die öffentliche Ordnung oder innere Sicherheit bedrohen. Das kroatische Innenministerium teilte am Samstagabend in Zagreb mit, die neuen Vorschriften seien für unbestimmte Zeit außer Kraft gesetzt. Zum Schengen-Raum gehören die meisten EU-Staaten und etwa auch die Schweiz und Norwegen.
Zuvor hätten sich die Regierungschefs Sloweniens und Kroatiens, Miro Cerar und Andrej Plenkovic, verständigt, wurde in Ljubljana mitgeteilt. Laut kroatischer Polizei geschah die Maßnahme in Absprache mit der EU-Kommission. An den Grenzen zwischen dem jüngsten EU-Mitglied Kroatien und den Schengen-Nachbarländern Slowenien und Ungarn hatten sich kilometerlange Staus gebildet. Wartezeiten von bis zu vier Stunden stellten die Reisenden auf eine harte Probe. Die Lage sei teilweise chaotisch gewesen, berichteten Medien.
Viele Italiener, die traditionell über das Wochenende günstigere Zahnärzte in Kroatien aufsuchen wollten, kehrten wieder um. Sie hätten Umsatzeinbußen von 50 Prozent hinnehmen müssen, klagten Mediziner in der Hafenstadt Rijeka. Die kroatischen Tourismusbehörden befürchteten massive Einbußen, sollten die Probleme nicht schnell behoben werden. Slowenien werde am Montag Brüssel über die Probleme informieren, kündigte der Staatssekretär im Innenministerium, Bostjan Sefic, an./ey/DP/he
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