21.03.2014 15:43:49
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Krim-Krise: EU will Energieabhängigkeit von Russland verringern
BRÜSSEL (dpa-AFX) - Angesichts der gespannten Beziehungen zu Russland will die EU unabhängiger von ihrem wichtigsten Energielieferanten werden. "Unsere Diskussionen zur Energie haben sich vor allem darum gedreht, wie wir unsere starke Energieabhängigkeit vermindern", sagte EU-Gipfelchef Herman Van Rompuy nach dem Ende des Spitzentreffens am Freitag in Brüssel. "Wenn wir jetzt nicht handeln, werden wir 2035 bis zu 80 Prozent von ausländischen Exporten für Öl und Gas abhängig sein." Bei den laufenden Freihandelsgesprächen mit den Vereinigten Staaten müsse es auch um mögliche Gaslieferungen gehen.
Der ukrainische Ministerpräsident Arseni Jazenjuk forderte in Brüssel Energielieferungen aus dem Westen, da Russland Verträge verletze und den Gaspreis verdoppele. Die EU beschloss bei dem Treffen weitere Sanktionen gegen Russland, um Moskau für den Griff nach der ukrainischen Halbinsel Krim zu strafen.
EU-Kommissionspräsident José Manuel Barroso warb vor den Staats- und Regierungschefs für Klimaziele für das Jahr 2030. Diese würden die EU zur Jahrhundert-Mitte deutlich unabhängiger von Energieimporten machen. "Wenn wir mehr Erneuerbare haben, sind wir natürlich weniger abhängig von Importen an fossilen Brennstoffen." Bis zum Juni soll seine Behörde eine Studie zur Energieabhängigkeit Europas machen und aufzeigen, wie sich die EU bei den Quellen breiter aufstellen kann.
Großbritanniens Premier David Cameron forderte, die Reserven an Schiefergas in Süd- und Osteuropa auszubeuten. Dies ist umstritten, weil bei der Fracking-Methode tiefe Gesteinsschichten aufgebrochen werden müssen. Kritiker fürchten um das Grundwasser.
Die Gipfelteilnehmer berieten auch über die von der EU-Kommission präsentierten Klimaziele für das Jahr 2030. Die Behörde schlug vor, dass die EU bis dann ihren Ausstoß des Treibhausgases Kohlendioxid (CO2) im Vergleich zu 1990 um 40 Prozent senkt. Mindestens 27 Prozent der europäischen Energie soll dann aus erneuerbaren Quellen kommen.
Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) sagte: "Wir hätten gerade auch bei den Zielen zu den erneuerbaren Energien durchaus weiter gehen können." Deutschland hatte für verpflichtende nationale Ausbauziele für Ökoenergien plädiert anstatt des nun vorgeschlagenen europaweiten Ziels. Die EU-Staaten wollten aber erst im Oktober über die Pläne entscheiden, sagte Van Rompuy. Die EU hat Klimaziele für 2020./hrz/cb/tl/mt/wdw/DP/mmb
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