20.04.2017 06:06:40
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Krankenhausgesellschaft: Zeitdruck bei Abklärung eines Notfalls
BERLIN (dpa-AFX) - Die Deutsche Krankenhausgesellschaft (DKG) hat einen massiven Zeitdruck bei der ersten medizinischen Abklärung von Notfallpatienten beklagt. "In zwei Minuten soll die verwaltungsmäßige Erfassung der Patienten stattfinden und ein Mediziner Zeit haben, um eine Diagnose zu stellen, die medizinisch korrekt und auch rechtssicher ist", sagte DKG-Hauptgeschäftsführer Georg Baum der Deutschen Presse-Agentur. Er fügte hinzu: "Medizin in einer Zeitspanne, die nicht für ein hartgekochtes Ei reicht, das kann nicht im Sinne von Ärzten sein. Im Sinne von Patienten ist es sicherlich nicht."
Hintergrund ist, dass seit 1. April eine neue Regelung zum Notfall- und Bereitschaftsdienst gilt. Besonders strittig ist die sogenannte Abklärungspauschale. Dabei entscheidet ein Arzt, ob der Notfallpatient zu einem niedergelassenen Arzt geschickt werden kann, oder ob er stationär im Krankenhaus behandelt werden muss. Die Pauschale wird tagsüber mit 4,74 Euro honoriert und nachts mit 8,42 Euro.
Diese Gebührenziffern deckten offiziell nur zwei Minuten ab, argumentierte Baum. Die Ärzte "werden sich sicherlich nicht nach zwei Minuten umdrehen, wenn sei keine Klarheit haben.... Der Druck ist aber natürlich extrem, den insbesondere die Krankenkassen hier ausüben." Letztlich würden die Kliniken in eine ethische Falle und in Verluste getrieben. "Sie erbringen alle erforderlichen Leistungen für die Patienten und die Kassen sparen zugunsten ihrer Milliardenüberschüsse."/rm/DP/zb
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