18.11.2016 16:05:45

KONJUNKTUR IM BLICK/ifo-Geschäftsklima bleibt im November unverändert

   Von Hans Bentzien

   FRANKFURT (Dow Jones)--Das Geschäftsklima in der gewerblichen Wirtschaft Deutschlands dürfte im November auf hohem Niveau unverändert geblieben sein. Volkswirte erwarten, dass der Geschäftsklimaindex des Ifo-Instituts bei 110,5 Punkten geblieben ist, dem höchsten Stand seit 2014. Außer dem Ifo-Index (Donnerstag) kommen in der nächsten Woche außerdem die Einkaufsmanagerindizes für das verarbeitende und das nicht-verarbeitende Gewerbe (Mittwoch). Zudem gibt es detaillierte Daten zur Entwicklung des deutschen Bruttoinlandsprodukts (BIP) im dritten Quartal (Donnerstag).

   Das deutsche BIP ist im dritten Quartal nach vorläufigen Angaben des Statistischen Bundesamts (Destatis) um 0,2 Prozent gestiegen - etwas weniger als erwartet (0,3 Prozent). Gleichwohl sind die meisten Ökonomen optimistisch, dass sich das Wachstum im vierten Quartal verstärkt hat, und das liegt an der guten Entwicklung der Stimmungsindikatoren.

Einkaufsmanagerindex deutet auf guten Start ins vierte Quartal Der aus der Produktionskomponente von verarbeitendem und nicht-verarbeitendem Gewerbe zusammengesetzte Markit-Einkaufsmanagerindex der deutschen Privatwirtschaft ist im Oktober auf den höchsten Stand seit Dezember 2015 gestiegen. Er lag um 1,7 Prozent über dem Durchschnitt des dritten Quartals. Die erste November-Veröffentlichung von Markit kommt am Mittwoch um 9.30 Uhr und wird zeigen, ob der Index den starken Oktober-Zuwachs halten kann.

   Außerdem kommen um 10.00 Uhr die entsprechenden Indizes des Euroraums und am Donnerstag der von der belgischen Nationalbank erhobene Geschäftsklimaindex.

   Auch das Ifo-Geschäftsklima deutet auf ein stärkeres Wachstum. Der Gesamtindex ist zuletzt zwei Mal in Folge gestiegen. Ursache war vor allem ein starker Anstieg der Geschäftserwartungen. Die Frage ist: Kann der Index sein Niveau halten, nachdem mit Donald Trump ein Mann die US-Präsidentschaftswahl gewonnen hat, dem an einem freien Welthandel nichts liegt? Schließlich ist die deutsche Wirtschaft sehr exportabhängig.

Sentix und ZEW-Index lassen für Ifo-Index hoffen Der Anstieg des Sentix-Konjunkturindex, ermittelt wenige Tage nach der US-Wahl, deutet darauf hin, dass die deutsche Wirtschaft immun gegen Trump ist. Nach Aussage von Sentix-Geschäftsführer Manfred Hübner deutete der Sentix-Anstieg darauf hin, dass institutionelle Investoren der Wahl Trumps keine allzu große Bedeutung beimaßen. Hübner prognostizierte einen Ifo-Anstieg um 0,2 Punkte auf 110,7 Punkte.

   Auch die ZEW-Konjunkturerwartungen stiegen im November, und zwar weitaus deutlicher als erwartet. Das deutet darauf hin, dass die deutschen Investoren Trump sogar Vorschusslorbeeren geben. Der Ifo-Index wird am Donnerstag um 10.00 Uhr veröffentlicht.

Destatis veröffentlicht zweiten BIP-Ausweis für Deutschland Wie genau sich das deutsche Wirtschaftswachstum im dritten Quartal entwickelt hat, darüber informiert Destatis am Donnerstag um 9.00 Uhr. Bisher ist bekannt, dass das BIP um relativ enttäuschende 0,2 (genauer: 0,18) Prozent gestiegen ist und dass der Außenhandel das Wachstum gebremst hat, während der Konsum positive Impulse lieferte.

   Ansonsten bietet die nächste Woche Daten zum US-Auftragseingang langlebiger Güter (Mittwoch, 14.30 Uhr), sowie den Auftritt dreier EZB-Offizieller: EZB-Präsident Mario Draghi stellt am Montag um 17.00 Uhr den EZB-Jahresbericht im Europaparlament vor, EZB-Direktor Benoit Coeure spricht am Montag um 17.00 Uhr an der Technischen Universität München und EZB-Chefvolkswirt Peter Praet am Freitag um 17.10 Uhr bei einem Forum der Österreichischen Nationalbank in Wien.

   Am Mittwoch um 20.00 Uhr kommt das Protokoll der Sitzung des Fed-Offenmarktausschusses am 1. und 2. November.

   Kontakt zum Autor: hans.bentzien@dowjones.com

   DJG/hab/kla

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   November 18, 2016 09:35 ET (14:35 GMT)

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