12.03.2015 19:12:58
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Kölner Stadt-Anzeiger: Islamwissenschaftlerin Kaddor fordert Neuausrichtung der Islamverbände im Kampf gegen Fanatisierung junger Muslime - Bisherige Aktivitäten "bestenfalls Selbstberuhigung&quo
Die deutsche Politik müsste sich nach Kaddors Ansicht viel intensiver mit Schwerpunkten und Zielen der großen islamischen Verbände beschäftigen. Die anhaltende Verbindung der Verbände zu den Herkunftsländern ihrer Mitglieder nannte Kaddor "kontraproduktiv". Die Verbände müssten endlich einen Islam etablieren, der in Deutschland anschlussfähig sei und dessen Anhänger sich nicht permanent als fremd definierten. "Das Gefühl der Fremdheit ist ein entscheidender Ansatzpunkt für eine mögliche Radikalisierung."
Kaddor bezweifelte, dass junge fanatisierte Muslime aus Deutschland sich vom Terrorkampf für den IS im Nahen Osten abhielten ließen, weil sie dort als "Kanonenfutter" eingesetzt würden. Das Gegenteil sei der Fall: "Mit fortschreitender Radikalisierung halten diese jungen Männer einen solchen Tod sogar für besonders erstrebenswert. So zynisch das klingt: Sie gefallen sich in dieser Rolle." Die vermeintliche Aufklärung führe eher zu größerer Verbohrtheit und größerem Hass. Jugendliche, die schon in diese Szene abgerutscht sind, zu erreichen und "umzupolen", sei nahezu unmöglich. Wenn überhaupt, müsse man präventiv ansetzen.
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