28.04.2015 15:43:46
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Klimabeitrag für Kohlekraftwerke laut Ifo-Expertin kontraproduktiv
Von Stefan Lange
BERLIN (Dow Jones)--Der geplante Klimabeitrag für Kohlekraftwerke ist nach Einschätzung des Münchner Ifo-Instituts nicht nur ineffizient, er treibt auch die Kosten in die Höhe und liefert wenig Anreize für Investitionen. Die geplante Sonderabgabe für Kohlekraftwerke helfe nicht bei der Vermeidung von Emissionen, sondern trage zu einer weiteren Unterminierung des europäischen Emissionshandels bei, erklärte die Leiterin des Ifo-Zentrums für Energie, Klima und erschöpfbare Ressourcen, Karen Pittel, am Dienstag.
Der Klimabeitrag drohe die Kosten der Energiewende weiter zu erhöhen und setze nicht die für langfristige Investitionen in Reservekapazitäten notwendigen Signale, kritisierte Pittel. Wichtiger wäre ihrer Meinung nach eine Festlegung der Mechanismen für eine Kapazitätsreserve in Abstimmung mit den europäischen Partnern. Der Eingriff stehe in der Tradition einer langen Reihe staatlicher Eingriffe in den Energiemarkt, die Investoren verunsicherten, monierte die Ifo-Expertin.
Gabriel will CO2-Aussstoß senken
Sie kritisierte damit Pläne von Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel. Damit Deutschland seine Klimaziele erreichen kann, will der SPD-Chef die Stromerzeuger zwingen, 22 Millionen Tonnen Kohlendioxid weniger bis 2020 in die Luft zu blasen. Ab 2017 sollen Kraftwerke, die älter sind als 20 Jahre, zusätzliche Verschmutzungszertifikate kaufen müssen. Vorgesehen dafür sind Preise von 18 bis 20 Euro je Tonne Klimagas.
Nach heftiger Kritik hatte Gabriel seine Pläne jüngst abgemildert. Die Höhe der Abgabe will das Wirtschaftsministerium nun an die tatsächliche Entwicklung der Großhandelsstrompreise koppeln. Wenn der Strompreis hoch ist, fällt auch der Klimabeitrag hoch aus. Sinken die Großhandelspreise unter die heute prognostizierten Werte, soll auch die Klimaabgabe sinken. Im Wirtschaftsministerium sitzen die Experten gerade an entsprechenden Detailregelungen. Das nationale Klimaziel von 40 Prozent weniger CO2-Ausstoß im Jahr 2020 im Vergleich zu 1990 bleibt aber unangetastet.
(Mitarbeit: Christian Grimm)
Kontakt zum Autor: stefan.lange@wsj.com
DJG/stl/smh
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April 28, 2015 09:13 ET (13:13 GMT)
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