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15.05.2022 10:10:38

Kinderhilfswerk: Wohnraumverdichtung grenzt Kinder aus

BERLIN (dpa-AFX) - Das Deutsche Kinderhilfswerk hat davor gewarnt, dass die weitere Verdichtung von Wohnraum in den Städten immer weniger Freiräume für Jugendliche zur Folge hat. "Kinder und Jugendliche sind vielfach die Leidtragenden von Wohnraumverdichtung, Lärmschutzklagen, autofreundlichen Verkehrsflächen und vernachlässigten Spielräumen", sagte Holger Hofmann, Bundesgeschäftsführer des Deutschen Kinderhilfswerkes, am Sonntag in Berlin anlässlich des Internationalen Tags der Familie. Gerade ältere Kinder fänden kaum noch Aufenthaltsorte und würden daher Spielplätze für Kleinkinder in Beschlag nehmen oder sich in Einkaufszentren treffen.

Bauministerin Klara Geywitz (SPD) hatte vor kurzem angekündigt, trotz der Lieferengpässe und explodierten Preise für Baustoffe und Energie an ihrem Ziel festzuhalten, in Deutschland jährlich 400 000 neue Wohnungen zu schaffen. Sie sollen vor allem in den Ballungsräumen entstehen, aber weniger durch neue Baugebiete. Stattdessen sollen Baulücken gefüllt, Häuser aufgestockt und Gewerbebauten in Wohnungen verwandelt werden.

Hofmann betonte, nur eine kinderfreundliche Stadt-, Freiflächen- und Verkehrsplanung entspreche den Vorgaben der UN-Kinderrechtskonvention. Es dürfe nicht ausschließlich aus der "Erwachsenenperspektive" geplant werden. Wichtig sei daher, das Kinder und Jugendliche die Planung mitbestimmen könnten. Dies gelte auch für die Verkehrssicherheit, zum Beispiel auf dem Weg zur Schule. Das Kinderhilfswerk macht sich unter anderem für ein Tempo 30 innerorts stark./mi/DP/zb

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