Intercell-CEO Lingelbach |
17.12.2012 14:46:00
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Kein Personalabbau nach Fusion von Intercell mit Vivalis
Das neue Unternehmen, das unter dem Namen Valneva firmieren wird, soll 350 Mitarbeiter beschäftigen. "Wir haben derzeit etwa 150, 160 Mitarbeiter in Wien, wir haben etwa 100 Mitarbeiter in Schottland", so der Chef des Wiener Biotech-Unternehmens, "und haben zwischen 90 und 100 auf der Vivalis-Seite". Standortschließungen seien nicht geplant, betonte der Intercell-CEO. "Unsere Produktion in Schottland ist nach wie vor absolut essenziell für das kombinierte Unternehmen. Das Unternehmen Vivalis hat keine kommerzielle Produktion."
Der einzige Bereich, wo eine Konkurrenzsituation zwischen den beiden Unternehmen bestehe, sei die Antikörper-Plattform, "wo wir auf der Intercell-Seite den Beschluss gefasst haben, dass wir eine Lösung dafür finden werden - entweder wir bauen ein Tochterunternehmen auf, also ein klassisches Spin-out, oder wir versuchen das zu partnern, sodass wir dort die Kosten abgedeckt bekommen".
Der Unternehmenssitz Wien mit den Forschungs- und Entwicklungslabors sowie der Tierversuchsanlage und den Büros wird laut Lingelbach erhalten bleiben. Lediglich bei der Verwaltung und Infrastruktur gebe es Funktionen, die redundant seien. "Sie brauchen nicht zwei Rechnungswesen, die für die gesamte Gruppe Rechnungswesen machen."
Der Zeitplan sieht vor, dass im Jänner die Aktionäre die Transaktion absegnen, erläuterte Intercell-Finanzvorstand Reinhard Kandera. Mit dem Abschluss des Deals wird für Mai gerechnet, erst dann werden die Intercell-Aktien in die neuen Valneva-Aktien umgetauscht. "Wir werden aber das Listing in Österreich beibehalten und die neue Company Valneva wird sowohl an der Euronext - so wie Vivalis derzeit -, als auch an der Wiener Börse notieren."
Nach Abschluss des Mergers soll es eine Kapitalerhöhung um 40 Mio. Euro geben. "Obwohl die Kapitalerhöhung jetzt schon abgesichert ist, werden alle Aktionäre der zukünftigen Gesellschaft, also natürlich auch die derzeitigen Intercell-Aktionäre, berechtigt sein, an der Kapitalerhöhung teilzunehmen", sagte Kandera. Wenn es eine gute Nachfrage auch von Seiten der derzeitigen Intercell-Aktionäre gebe, "dann werden diejenigen, die sich heute verpflichtet haben, die Kapitalerhöhung zu zeichnen, entsprechend zurückgekürzt".
25 Mio. Euro sollen vom staatlichen französischen Technologiefonds kommen, 5 Mio. Euro vom derzeitigen Vivalis-Hauptaktionär (Grimaud), weitere 10 Mio. Euro seien von Banken in Form eines Underwriting zugesichert, erklärte Kandera. Die Cashbestände werden sich dann auf 94 Mio. Euro erhöhen.
Dieser Cash-Polster soll zumindest so lange reichen, bis das neue Unternehmen Gewinne erwirtschaftet - das wird nach Angaben von Kandera um das Jahr 2015 der Fall sein.
Stammsitz des neuen Unternehmens soll pro forma Lyon sein. Der französische Staatsfonds werde 25 Mio. Euro in das Unternehmen stecken, allerdings unter der Bedingung, dass der Stammsitz in Frankreich sei, erläuterte Lingelbach. Lyon ist demnach eine Kompromisslösung, der operative Standort in Frankreich wird auch künftig Nantes sein.
ivn/snu
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