Sorgen um Handelserträge |
13.04.2019 21:41:00
|
JPMorgan-Ranking: Ist die Deutsche Bank die schlechteste Investmentbank?
Europäische Kreditinstitute schwächer
JPMorgan korrigierte die Erwartungen für den bereinigten Gewinn pro Deutsche Bank-Aktie für das erste Quartal um sieben Prozent nach unten. Das war die stärkste Senkung unter allen acht Banken, die JPMorgan unter die Lupe nahm. Im Schnitt wurde die Gewinnerwartung der untersuchten Kreditinstitute um drei Prozent nach unten korrigiert. Die einzige Bank, die nicht von einer gesenkten Erwartung betroffen war, war die UBS. Sie stand an zweiter Stelle der Rangordnung, vor ihr lag nur noch Goldman Sachs. Die JPMorgan-Analysten erwarten, dass die europäischen Kreditinstitute im ersten Quartal insgesamt schlechter als die US-amerikanische Konkurrenz abschneiden. Sie würden "Investmentbanken mit der Fähigkeit, in einem schwierigen Umfeld Kostenflexibilität zu zeigen" bevorzugen.
Die Deutsche Bank selbst hatte laut Bloomberg in ihrem Geschäftsbericht im März bereits verlauten lassen, dass die Rahmenbedingungen im Bereich der Handelserlöse nach wie vor schwierig seien. Der Februar sei zwar bereits besser gewesen, aber der Januar sei ein sehr schwieriger Monat für den Handel gewesen. Die Deutsche Bank habe jedoch nicht als Einzige zu kämpfen. Bei der UBS erklärte CEO Sergio Ermotti das erste Quartal zu einem der schwierigsten seit langem und auch die Société Générale werde vermutlich Stellen streichen müssen.
Handelserträge belasten Deutsche Bank
Die Deutsche Bank kämpft mit Sorgen um die Handelserträge. Bloomberg berichtet, dass die Erträge aus dem Aktienhandel in sieben aufeinanderfolgenden Quartalen sanken. Die Bank selbst gehe von einer Verringerung der Handelserlöse um 18,6 Prozent im ersten Quartal aus. Die Analysten senkten ihre Prognosen für die Deustche Bank vor allem aufgrund dieser niedrigen Handelserlöse. Steigende Finanzierungskosten seien ein Problem für die schlechte Performance, da sie es dem Kreditinstitut erschweren, wettbewerbsfähig zu bleiben. Am 26. April werde die Deutsche Bank ihre Ergebnisse des ersten Quartals, in dem die Handelserträge gewöhnlich noch am stärksten seien, veröffentlichen. Das zweite Quartal werde laut JPMorgan-Analysten dann "entscheidend sein, um die Jahres-Performance zu bewahren."
Möglichkeiten einer Fusion
Auch bei den Fusionsgesprächen mit der Commerzbank seien Bloomberg zufolge die Probleme im Wertpapierhandel Thema. Ein Zusammenschluss könne, laut Kreisen, für eine geringere Abhängigkeit vom sehr volatilen Handelsgeschäfts sorgen. Die Fusion mit der Commerzbank würde die Einlagen der Deutschen Bank erhöhen, was als günstige Art der Finanzierung betrachtet werde. Außerdem könnten neue, handelsunabhängige Unternehmenszweige die Einnahmequellen der Deutschen Bank ergänzen. Bisher verdiene der deutsche Branchenprimus sein Geld hauptsächlich mit Provisionen und Zinserträgen. Bei einem Zusammenschluss würde der Bereich der Erträge durch Wertpapierhandel und Unternehmensberatung von mehr als einem Drittel auf etwas mehr als ein Viertel reduziert. Beide Banken kämpfen bereits seit Jahren mit Problemen und führen nun seit dem 17. März offiziell Sondierungsgespräche. Viele Experten und Anleger betrachten die Fusion allerdings kritisch. Es wird befürchtet, dass beide Kreditinstitute jeweils schon zu viele Probleme haben und diese gemeinsam auch nicht gelöst werden können.
Redaktion finanzen.at
Wenn Sie mehr über das Thema Aktien erfahren wollen, finden Sie in unserem Ratgeber viele interessante Artikel dazu!
Jetzt informieren!
Weitere Links:
Nachrichten zu JPMorgan Chase & Co Deposit Shs Repr 1-400th 5.45 % Non-Cum Pfd Shs Series -P-mehr Nachrichten
Keine Nachrichten verfügbar. |
Analysen zu JPMorgan Chase & Co Deposit Shs Repr 1-400th 5.45 % Non-Cum Pfd Shs Series -P-mehr Analysen
Aktien in diesem Artikel
Commerzbank AG (spons. ADRs) | 16,50 | 4,43% | |
Commerzbank | 16,77 | -0,03% | |
Deutsche Bank AG | 17,10 | -0,01% | |
Goldman Sachs | 546,50 | -3,27% | |
Goldman Sachs Group Inc Deposit Shs Repr 1-1000th Floating Rate Non-Cum Pfd Shs Ser -A- | 23,13 | 0,30% | |
Goldman Sachs Group Inc Deposit Shs Repr 1-1000th Perp Fltg Rate Non Cum Pfd Shs Ser -D- | 23,13 | -0,52% | |
Goldman Sachs Group Inc Deposit Shs Repr 1-1000th Flt Rt Non-Cum Pfd Series -C- | 24,05 | 0,08% | |
JPMorgan Chase & Co Deposit Shs Repr 1-10th 5.15 % Non-Cum Pfd Shs Series -Q- | 100,00 | 1,83% | |
JPMorgan Chase & Co Cert.Deposito Arg.Repr. 0.10 Shs | 19 175,00 | -0,39% | |
JPMorgan Chase & Co. | 234,00 | -0,81% | |
Societe Generale (spons. ADRs) | 5,35 | 1,90% | |
Société Générale (Societe Generale) | 27,56 | 1,10% | |
UBS | 10,46 | -0,48% |