18.09.2013 18:21:30

IWF sieht Zypern noch lange nicht aus dem Schneider

Von Matina Stevis NIKOSIA--Am gleichen Tag wie die EU-Kommission hat auch der Internationale Währungsfonds (IWF) vor zu viel Optimismus für eine schnelle Erholung Zyperns gewarnt. Die verordnete Schrumpfung des Bankensektors könne sich sehr viel stärker negativ auf die Wirtschaft auswirken, als bisher erwartet wurde. "Die neueste Herausforderung für die Banken ist, mit faul werdenden Anlagen zurecht zukommen. Der Schlüssel hierfür ist, dass alle Institute Vertrauen zurückgewinnen und wieder profitabel werden", sagte die IWF-Missionschefin für den Inselstaat, Delia Velculescu.

   Sorge macht ihr der Abfluss von Einlagen, den die Geldhäuser trotz Kapitalverkehrskontrollen verdauen müssen. Der IWF beziffert den Verlust zwischen März und Ende August mit 8 Milliarden Euro. Das entspricht 12,6 Prozent aller Einlagen. Schaffen die Kunden ihr Geld außer Landes, schwächt das die ohnehin schwer mit der Sanierung kämpfenden Banken.

   Die Experten des Währungsfonds prognostizieren für das laufende Jahr einen scharfen Rückgang der Wirtschaftsleistung um 8,7 Prozent und für kommendes Jahr um 3,9 Prozent. Damit liegen sie sehr nahe an der Schätzung aus Brüssel. Auch der IWF geht davon aus, dass die Arbeitslosenquote von aktuell 17,3 bis Ende nächsten Jahres auf knapp 20 Prozent steigen wird.

   Ähnlich wie die EU ist IWF-Missionschefin Velculescu mit der Haushaltspolitik und den Sparanstrengungen der Zyprer zufrieden. "Die Haushaltsziele wurden mit einem komfortablen Puffer erreicht", heißt es in ihrem Bericht. Ende März einigte sich das kleine Euro-Land mit den europäischen Partnern und dem IWF auf Hilfskredite im Umfang von zehn Milliarden Euro, die nach und nach gegen Reformfortschritte ausgezahlt werden. Neun Milliarden Euro kommen vom Euro-Rettungsfonds ESM, 1 Milliarde vom Währungsfonds.

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   September 18, 2013 11:50 ET (15:50 GMT)

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