02.08.2013 18:00:31

IWF fordert Spanien zu weiteren Arbeitsmarktreformen auf

   Von David Roman

   MADRID--Spanien hat bei der Bekämpfung der Krise schon viel erreicht, muss aber nach Ansicht des Internationalen Währungsfonds (IWF) bei der Flexibilisierung des Arbeitsmarktes noch mehr tun. Der IWF-Missionschef für das Euroland, James Daniel, stellte vor allem die großen Fortschritte bei der Wettbewerbsfähigkeit heraus. Sie führen dazu, dass die viertgrößte Volkswirtschaft der Eurozone mittlerweile mehr Güter exportiert.

   Laut Daniel haben die spanischen Firmen die höhere Wettbewerbsfähigkeit aber vor allem durch Entlassungen erreicht. Die Löhne sind in den vergangenen fünf Jahren um 10 Prozent und damit im Durchschnitt der Euroländer gestiegen - zu viel für den IWF. "Zuletzt hat es eine leichte Normalisierung der Löhne gegeben. Unsere Botschaft wäre, dass das anhalten muss", sagte der IWF-Missionschef.

   Daniel empfahl außerdem, dass den Unternehmen mehr Flexibilität bei Personalentscheidungen gegeben werden soll. Im Klartext heißt das, Beschäftigten mit festen Verträgen soll leichter eine Kündigung ausgesprochen werden können, so dass die Bereitschaft der Firmen steigt, neues Personal anzuheuern.

   Äußerst positiv wäre dafür ein nationales Abkommen für Arbeit zwischen den Wirtschaftsverbänden und den mächtigen Gewerkschaften des Landes, um aus den Strukturreformen das meiste herauszuholen. Die spanische Regierung will sich in den nächsten Monaten die vergangenes Jahr verabschiedeten Arbeitsmarktreformen noch einmal vornehmen, um ihre Wirkung zu prüfen.

   Der IWF betrachtet das als günstige Gelegenheit, bestimmte Stellschrauben nachzujustieren. Ohne die weitere Flexibilisierung werde Spanien große Schwierigkeiten haben, von der Massenarbeitslosigkeit herunterzukommen. Dann würden die Unternehmen erst ab einem Wachstum von 1,5 Prozent deutlich mehr neue Stellen schaffen. Davon ist das südeuropäische Land derzeit aber weit entfernt. Für die Regierung sind weitere Reformen auf dem Arbeitsmarkt bei einer Arbeitslosigkeit von 26,3 Prozent aber ein heißes Eisen. Von den Gewerkschaften und der Straße droht erbitterter Widerstand.

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   August 02, 2013 11:29 ET (15:29 GMT)

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