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29.04.2015 06:40:45

Iran fängt deutsches Frachtschiff in Straße von Hormus ab

   WASHINGTON (AFP)-- Die iranische Marine hat ein unter der Flagge der Marshallinseln fahrendes Containerschiff der Hamburger Reederei Rickmers Reederei Maersk aufgebracht, das im Auftrag der dänischen Reederei Maersk fuhr. Nach Angaben des US-Verteidigungsministeriums zwangen fünf iranische Kriegsschiffe den Frachter "MV Maersk Tigris" am Dienstag in der Straße von Hormus, Kurs auf eine iranische Insel zu nehmen. Aus dem Iran hieß es, dass Schiff werde wegen eines Handelsstreits beschlagnahmt und müsse den Hafen von Bandar Abbas anlaufen.

   Die US-Marine fing nach Angaben aus Washington einen Notruf der "Maersk Tigris" ab. Die iranischen Kriegsschiffe hätten den Frachter angewiesen, Kurs auf die iranische Insel Larak zu nehmen. Als der Kapitän der "Maersk Tigris" dies verweigert habe, seien Warnschüsse vor den Bug des Frachtschiffes abgefeuert worden. Daraufhin habe die "Maersk Tigris" den Anweisungen Folge geleistet. Soldaten der iranischen Revolutionsgarden seien an Bord des Frachters gegangen.

   Laut iranischen Medienberichten steht die Aktion vor dem Hintergrund eines Streits zwischen der Maersk-Reederei und den iranischen Hafenbehörden. "Die Beschlagnahme des Schiffs wurde von einem Gericht angeordnet und hängt mit dem Unternehmen Maersk zusammen", zitierte die Nachrichtenagentur Tasnim einen Vertreter der iranischen Hafenverwaltung. Die Reederei habe ihre Schulden gegenüber den Hafenbehörden nicht beglichen.

   Das US-Militär beauftragte den im Persischen Golf kreuzenden Zerstörer "USS Farragut" und ein Überwachungsflugzeug damit, die Situation zu beobachten. Die USA sind mit den Marshallinseln über ein Assoziierungsabkommen verbunden und kümmern sich um die Verteidigung des kleinen Pazifikstaates. Der Frachter wird von einem Tochterunternehmen der Hamburger Reederei Rickmers betrieben und war im Auftrag des dänischen Maersk-Konzerns unterwegs. "Wir haben keine Hinweise darauf, warum wir angehalten wurden," sagte ein Sprecher von Rickmers Ship Management. Zu der Besatzung - vornehmlich Osteuropäer und Asiaten - habe das Unternehmen keinen Kontakt. Der Vorfall sei "außergewöhnlich", sagte Sprecher Cor Radings. Die "Maersk Tigris" sei auf einer internationalen Schifffahrtsroute unterwegs gewesen und habe "normale Ladung" an Bord.

   Das US-Verteidigungsministerium erklärte, das iranische Vorgehen erscheine "provokativ". Noch lägen aber nicht alle Fakten vor, sagte Pentagonsprecher Steven Warren. Die Straße von Hormus ist eine der meistbefahrenen Schifffahrtsrouten der Welt. Unter internationalem Seerecht haben Handelsschiffe grundsätzlich das Recht, iranische Gewässer in der Meerenge zwischen dem Persischen Golf und dem Arabischen Meer zu passieren.

   Der Zwischenfall ereignete sich zu einem Zeitpunkt erhöhter Spannungen am Golf. Die USA unterstützen eine von Saudi-Arabien angeführte arabische Militärallianz, die seit Ende März Luftangriffe gegen die Huthi-Rebellen im Jemen fliegt. Saudi-Arabien wirft dem Iran vor, die Aufständischen mit Waffen zu beliefern. Die USA hatten die Präsenz ihrer Kriegsmarine in der Region zuletzt verstärkt. Vergangene Woche drehte nach US-Angaben ein iranischer Schiffskonvoi vor der Küste des Jemen ab, der womöglich Waffen für die Huthi-Rebellen geladen hatte.

   Kontakt zum Autor: konjunktur.de@dowjones.com

   DJG/smh

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   April 29, 2015 00:10 ET (04:10 GMT)- - 12 10 AM EDT 04-29-15

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