20.01.2014 20:45:32
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Investor Elliott erhöht den Einsatz bei Celesio
Von Jürgen Hesse
Der US-Hedgefonds Elliott gibt beim Pharmahandelskonzern Celesio offenbar nicht klein bei. Wie nun bekannt wurde, kaufte der aggressiv auftretende Fonds selbst dann noch weitere Celesio-Aktien, als das Übernahmeangebot vom US-Wettbewerber McKesson für den Stuttgarter Pharmahändler bereits geplatzt war. Eigentlich wollte Elliott nur den Preis des Übernahmeangebots hochtreiben. Doch obwohl die Offerte hinfällig wurde, kauften die Amerikaner weiter. Was der Investor nun mit dem Aktienpaket vorhat, bleibt unklar.
Celesio teilte nun mit, Elliott habe am 13. Januar die Schwelle von 30 Prozent der Stimmrechte überschritten und 32,01 Prozent erreicht. Allerdings besteht diese Beteiligung an Celesio nur zum Teil aus Aktien, deshalb muss der Hedgefonds auch kein Pflichtangebot vorlegen, das sonst beim Überschreiten der 30-Prozent-Schwelle vorgeschrieben ist. Er hält nun 40,9 Millionen Aktien bzw knapp 24,1 Prozent. Zuvor waren es 32,5 Mio Titel. Hinzu kommen noch Stimmrechte, die aus Celesio-Wandelanleihen stammen.
McKesson hatte bei Celesio eine völlig unproblematische Übernahme angestrebt, als er ein Übernahmeangebot für sein deutsches Pendant vorgelegte. Den Celesio-Mehrheitsaktionär Haniel mit einem Aktienpaket von rund 50 Prozent hatten die Amerikaner auf ihrer Seite. Dann trat jedoch Elliott auf den Plan und forderte einen Aufschlag. Die Transaktion platzte an der geforderten Annahmequote von 75 Prozent des Kapitals, obwohl McKesson das Angebot im zähen Ringen mit dem störrischen US-Hedgefonds Elliott noch wenige Stunden vor Ende der Frist um 50 Cents auf 23,50 Euro je Aktie nachbesserte.
Das Scheitern der Transaktion hinterließ nur Verlierer. Dazu gehörte US-Milliardär Paul Singer mit seinem Hedgefonds Elliott. Müsste Elliott seine gesammelten Celesio-Aktien über die Börse verkaufen, um auszusteigen, käme der Aktienkurs von Celesio unter massiven Druck und die ganze Aktion würde wahrscheinlich mit erheblichen Verlusten für Elliott enden. Der Milliardär setzt nun offenbar darauf, dass die Übernahmegespräche zwischen Celesio und McKesson und auch dem Mehrheitseigentümer Haniel irgendwann wieder aufgenommen werden oder sich ein anderer Käufer findet.
Haniel würde gerne verkaufen, um dringend benötigtes Geld in die Kasse zu bekommen. Die Holding will unabhängiger von einzelnen großen Firmen werden und stattdessen das Beteiligungsportfolio ausbauen.
Auch für Celesio sowie McKesson wäre ein Zusammenschluss weiter attraktiv. Einige ihrer Wettbewerber haben schon fusioniert und alleine werden es beide Unternehmen in dem hart umkämpften Markt schwer haben. Doch McKesson hatte sich auf die zu hohen Preisvorstellungen von Elliott kaum eingelassen. Es bleibt deshalb spannend, was Elliott mit dem größeren Aktienpaket anstellen wird. Die Frage ist nun: Welche der Parteien wird sich in dieser verfahrenen Situation als nächstes bewegen.
Mitarbeit: Natali Schwab
Kontakt zum Autor: unternehmen.de@dowjones.com
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January 20, 2014 13:48 ET (18:48 GMT)
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